Wirbitzky und Zeus zündeten buntes Gag-Feuerwerk
Morningshow-Moderatoren begeisterteten in der Remagener Rheinhalle

Remagen. „Nörgel Nick“, „Tussi Tanja“ und „Rumhäng Rico“ hatten in ihren live eingeblendeten Kommentaren der sozialen Netzwerkwelt immer wieder etwas auszusetzen, doch vom begeisterten Publikum ernteten Michael Wirbitzky und Sascha Zeus nur stürmischen Applaus bei ihrem Auftritt in der Remagener Rheinhalle. Dort präsentierten die beiden Comedians von der „SWR3-Morningshow“ bekannt scharfzüngig und humorvoll ihr aktuelles Bühnenprogramm.
Anders als erwartet begann Sascha Zeus aus der hinteren Hallentür seinen Auftritt, gekleidet war er in einen neongrünen Jogging-Anzug. Mit seiner Aufforderung, „anders als sonst“ den Beifall für seinen Partner zu unterlassen und ausschließlich ihm zu geben, sorgte „Saschi-Spatz“ nicht nur für einen ersten Beifallssturm, sondern auch für einen lockeren Start in ein buntes Kostüm- und Perückenfestival. Kaum waren die von Zeus in einer Plastiktüte frisch vom Discounter mitgebrachten Lebensmittel einer kritischen „probiotischen“ Prüfung unterzogen, da meldete sich der notorische rheinische Dauernörgler Peter Gedöns aus Bonn-Poppelsdorf gewohnt per Telefon - aber dieses Mal von einem italienischen Luxusliner mit dem Kapitän Carlos Collisioni.
Mit der bayerischen Wuchtbrumme Kathrin Vierthaler alias Sascha Zeus betrat eine weitere Kultfigur die Bühne. Außerdem erklärte Wirbitzky, wie er das Müllproblem auf dem Mount Everest beseitigen will und Zeus machte klar, warum er niemals zwei Unterhosen zum Preis von einer haben wolle. Für weitere Lacher sorgte der gespielte Sketch aus der bekannten Serie „Nix verstehn in Athen“. Das Publikum übernahm kurzerhand text- und einsatzsicher die Sprechrolle der „ganz schön herben Tochter Retsina“.
Nach der Pause ging es voller guter Laune weiter: Jetzt war das Publikum wieder an der Reihe: Zuschauerin Stefanie war das weibliche Gegenüber beim „Speed Dating“-Sketch für den wortgewandten, forschen Wirbitzky und seinen eher drögen Widerpart Zeus. Für ihren Einsatz gab es für Stefanie einen Plüschelch in Großformat.
Als cholerischer Bajuware „Schorsch Brunsbichler“ grantelte Sascha Zeus über Alltägliches und bekannte sich zur Mitgliedschaft im Klub der anonymen Steuerhinterzieher. Die eigene Arbeitswelt beim Radio und speziell die Arbeitsweise beim Privatfernsehen nahm man dann wieder gemeinsam auf die Schippe. Nach zwei Zugaben, darunter der aktuelle Sketch des nächsten Programmtags, verabschiedete sich das Duo vom Publikum.
Ein Abend voller leichter Unterhaltung auf Volkstheater-Niveau. Locker flockig inszeniert, szenischer Klamauk mit Kalauern ohne Rücksicht auf Verluste. Ob Pferdefleischskandal, schummelnde Griechen und gammelige Bio-Eier - die beiden Moderatoren schienen alles und jeden aufs Korn zu nehmen. So musste das Phantomtor von Stefan Kießling in Hoffenheim ebenso dran glauben wie die Pkw-Maut für Ausländer oder das Gespräch des Grünen-Politiker Hans-Christian Ströbele mit dem Whistleblower Edward Snowden.