Ein unvergesslicher Lauf in Griechenland für Sportler von Meddys LWT Koblenz
Bernhard Marake: Ein Marathon in Athen mit 80 Jahren
Koblenz. Bernhard Marake, ein außergewöhnlicher Läufer aus Koblenz, hat mit 80 Jahren den Athen Marathon absolviert.
Als erfahrener Teilnehmer an Volkslaufveranstaltungen in der Region hat er bereits 65 Mal in diesem Jahr an Rennen teilgenommen. In der Läufergemeinschaft ist er bekannt für seine ungleichen Laufstrümpfe und den charakteristischen „Flieger“ auf der Zielgeraden.
Marakes Antrieb ist simpel: kein Stillstand und stets Spaß am Laufen. Sein Motto lautet: „Wer rastet, der rostet“, denn Bewegung ist für ihn im Alter essenziell. Unterstützung findet er bei seinem Verein Meddys LWT Koblenz, wo er regelmäßig am Lauftreff teilnimmt.
Neben dem Laufen engagiert sich Bernhard ehrenamtlich in der Hospizarbeit, eine Herzensangelegenheit für ihn. Zudem betreut er mehrmals wöchentlich zwei Hunde, die ihn in Bewegung halten. Seine sportlichen Aktivitäten umfassen Aqua-Cycling und lange Radtouren, wie eine 350 km Strecke vom Bodensee zum Königssee, die er dieses Jahr absolvierte. Doch sein großer Traum war es, mit 80 Jahren noch einmal einen Marathon zu laufen, und zwar in Athen, der Wiege des Marathonlaufs.
Gemeinsam mit Olli Michaelis, seinem langjährigen Freund und Leiter des Lauftreffs, nahm Bernhard die Herausforderung an. Olli beschreibt die Leistung in diesem Alter als bemerkenswert und betont die Bedeutung von Training und mentaler Stärke. Die beiden planten akribisch, um die 42 Kilometer zu bewältigen, wobei Verpflegung, Getränke und Renntempo entscheidende Faktoren waren.
Der 42. Authentic Marathon in Athen ist ein prestigeträchtiges Event mit über 76.000 Teilnehmern aus 126 Ländern. Bernhard und Olli meldeten sich rechtzeitig an, um einen Startplatz zu sichern. Die Reise begann am 6. November 2025 in Frankfurt. Bei idealem Wetter erreichten sie am Freitag das Örtchen Marathon, die historische Stätte der Schlacht, die dem Lauf seinen Namen gab. Die Atmosphäre auf der großen Marathon Expo war elektrisierend, und die Vorfreude auf das Rennen wuchs.
Am Samstag erkundete Bernhard die Akropolis, ein kulturelles Highlight, das er sich nicht entgehen lassen wollte. Der Marathonmorgen begann früh, um 4.30 Uhr. Alles war vorbereitet, um ohne Stress an den Start zu gehen. Die Reisebusse brachten die Läufer zum Startpunkt in Marathon, und die Anspannung stieg.
Um 9.41 Uhr starteten Bernhard und Olli auf die Strecke. Ihre Taktik war ein gleichmäßiges, langsames Tempo, um gesund ins Ziel zu kommen. Die ersten 10 Kilometer verliefen gut, aber das Wetter änderte sich plötzlich. Die Sonne brach durch und die Temperatur stieg auf 23 Grad. Viele Läufer hatten Schwierigkeiten, aber Bernhard und Olli hielten an ihrer Strategie fest und legten bei Bedarf Gehpausen ein. Der anspruchsvolle Anstieg zwischen Kilometer 11 und 32 war geschafft, und die 32 Kilometer-Marke passierten sie mit Zuversicht.
Im letzten Abschnitt des Rennens spürte Bernhard die Nähe der Stadt Athen. Die Zuschauer an der Strecke feuerten die Läufer an, und die Stimmung war ausgelassen. Bei Kilometer 37 hielt Bernhard für ein Erinnerungsfoto an. Die letzten Kilometer führten die beiden ins Panathinaiko-Stadion, wo 1896 die ersten olympischen Spiele der Neuzeit stattfanden. Bernhard vollführte seinen charakteristischen „Flieger“ und erreichte das Ziel unter dem Applaus der Zuschauer, während „Simply the Best“ von Tina Turner aus den Lautsprechern ertönte.
Im Ziel war Bernhard überwältigt von Freude und Dankbarkeit. Der Marathon war geschafft, und er konnte diesen besonderen Moment voll auskosten. Dankbar war er auch für die Unterstützung seines Freundes Olli, ohne den er diesen Erfolg vielleicht nicht erzielt hätte. Der Traum, mit 80 Jahren noch einmal einen Marathon zu laufen, wurde wahr, und dieser Lauf wird unvergesslich bleiben. BA
