Tennisverband Rheinland

Erfreulicher Mitgliederzuwachs

Erfreulicher Mitgliederzuwachs

Der Tennissport wird wieder beliebter. Quelle: TVR

Koblenz. Die Trendwende scheint geschafft zu sein. Im zweiten Jahr in Folge kann der Tennisverband Rheinland (TVR) einen Mitgliederzuwachs in seinem Einzugsgebiet vermelden. Anders als im Vorjahr, als die Zahlen um knapp ein Prozent nach oben gingen, wurde nun ein Anstieg um fast vier Prozent verzeichnet. Die Gesamtmitgliederzahl beim TVR beläuft sich damit auf 38.180.

Über 20 Jahre waren die Mitgliederzahlen nach dem Ende der Ära von Steffi Graf und Boris Becker in den späten 1990er Jahren in ganz Deutschland ebenso wie im Gebiet des TVR rückläufig. Mit dem ersten Corona Jahr 2020 änderte sich dies erstmals wieder. Ein kleiner Anstieg um circa ein Prozent machte Hoffnung, dass der Tennissport die Talsohle durchschritten hatte. Allerdings war nicht klar, ob der Zuwachs auf die im Vergleich zu anderen Sportarten geringeren Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie oder auf die seit vielen Jahren intensiven Bemühungen seitens der Vereine und des TVR zurückzuführen sind. Während über die Gründe auch beim erneuten Anstieg nur spekuliert werden kann, steht jedenfalls eine Tatsache fest: Der Mitgliederzuwachs in 2020 war keine Eintagsfliege. Im Gegenteil: Ausgerechnet im Jahr des 75-jährigen Bestehens des 1947 gegründeten TVR konnte ein wesentlich größerer Anstieg als noch im Jahr zuvor verzeichnet werden. Dementsprechend groß ist die Freude bei TVR-Präsident Ulrich Klaus. „Auf Bundesebene beim DTB ebenso wie in den vielen Jahren beim TVR habe ich die schweren Zeiten des Tennis in Deutschland hautnah miterlebt. Die Aufbruchsstimmung in den Vereinen war in den letzten Jahren schon deutlich zu spüren.

Das wir diese erfreulichen Zahlen ausgerechnet im Jahr unseres 75-jährigen Bestehens vermelden können, ist natürlich doppelt schön“, erklärt Klaus. Inwieweit der Anstieg auf die abermals geringeren Corona-Einschränkungen im Tennis im Vergleich zu anderen Sportarten zurückzuführen ist, mag auch TVR-Geschäftsführer Lothar Markus nicht endgültig bewerten. „Natürlich durften wir erneut im Frühling und Sommer als eine der ersten Sportarten wieder spielen. Ganz sicher machen sich aber auch die vielen Maßnahmen in den Vereinen bemerkbar. Wir sind froh, dass eine Vielzahl an Vereinen, egal ob groß oder klein, einen positiven Trend zu vermelden hat und nur in ganz wenigen Vereinen die Zahlen weiterhin rückläufig sind“, so Markus.

Zu den größten Tennisvereinen im Gebiet gehört seit jeher der Andernacher TC. Nach vielen schwierigen Jahren mit rückläufigen Zahlen geht es nun auch in Andernach seit einiger Zeit wieder bergauf. Demzufolge konnte die Anzahl an Plätzen wieder auf elf erhöht werden. „Wir hatten die Anzahl an Plätzen schon auf neun reduziert. Nun sind wieder mehr Plätze bespielbar, da sich die Zahl der Aktiven deutlich erhöht hat. Die Maßnahmen wie ein bezahlbarer Familienbeitrag oder eine übersichtliche Platzreservierung kommen offensichtlich gut an. Wir verspüren einen Aufbruch, wenngleich die Zahlen der 1990er Jahre mit Blick auf das weiterhin hohe Durchschnittsalter nicht zu erreichen sind. Wünschen würde ich mir für die kommenden Jahre wieder eine Entwicklung im sportlichen Bereich“, sagt Christian Müller, der 1. Vorsitzende des ATC.

Einem weiteren Schwergewicht im lokalen Tennis ist in den letzten Jahren vor allem die Verjüngung geglückt. Im Rahmen stabiler Zahlen um die 500 Mitglieder hat der TC Oberwerth regelmäßig über 30 Mannschaften im Spielbetrieb gemeldet. „Wir haben sportlich auch mit Blick auf unsere Halle viele Möglichkeiten. Darüber hinaus haben Kooperationen mit verschiedenen Tennisschulen sowie eine Renovierung der Außenanlage zur Verjüngung beigetragen. Als großer Verein haben wir uns in den letzten Jahren gut für die Zukunft aufgestellt“, befindet Marie Heldermann, die stellvertretende Vorsitzende des TC Oberwerth.

Eine positive Entwicklung lässt sich ebenfalls bei kleineren Vereinen konstatieren. So kann der TC Horchheim, nachdem die Mitgliederzahl in den vergangenen Jahren auf 85 gesunken war, nun wieder knapp 130 Mitglieder auf seiner Anlage begrüßen. „Die Kooperation mit der Tennisschule von Sascha Müller war ebenso wie ein Ballspielspaßangebot für die Jüngsten sehr befruchtend für uns. So stellen wir schon vor dem Beginn mit dem eigentlichen Tennissport eine Zugehörigkeit zum Verein her. Die Stimmung im Verein ist besser geworden und wir sind für den Moment auf einem guten Weg. Sorgen bereiten uns allerdings die weniger werdenden EhrenamtlerInnen. Nächstes Jahr feiern wir unser 40-jähriges Bestehen und brauchen dringend neue Aktive im Vorstand“, berichtet Gerhard Meurer, der 1. Vorsitzende des TC BW Horchheim auch von seinen Sorgen.

In Folge einer Fusion durch Übernahme zwischen den beiden Mayener Traditionsvereinen Kleeblatt und TuS Mayen waren zunächst einige Mitglieder verloren gegangen. Mittlerweile hat sich dies beim neuerdings unter dem Namen TV Kleeblatt im TuS Mayen zu findenden Verein wieder zum Positiven verändert. „Die Zahlen gehen seit ein paar Jahren wieder nach oben. Initiativen wie ein Tag der offenen Tür, eine Projektwoche mit dem Gymnasium, kostenlose Schnupperkurse, eine interne Sommerrunde sowie Ladies-Days wurden gut angenommen. Zudem haben wir gute Trainer und einen freundlichen Beitrag für Familien“, berichtet Ralph Münzel, der 1. Vorsitzende des größten Mayener Tennisvereins. Für die Zukunft verspricht sich Münzel sogar noch mehr. „Der Bau einer neuen Tennishalle soll noch in diesem Jahr beginnen und hoffentlich noch mehr Menschen zum Tennis bringen. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass Tennis wieder mehr Teil der Gesellschaft geworden ist“, meint Münzel.

Gerade in den für die Gesellschaft fordernden Corona-Jahren hat der Tennissport im Rheinland wieder an Popularität gewonnen und insbesondere in den verschiedenen Infektionswellen eine sichere Möglichkeit zum Sportreiben geboten. Für die Jahre nach der Corona-Pandemie hofft man seitens des TVR auf eine weiterhin positive Entwicklung. „Vielleicht mussten wir einfach die Talsohle durchschreiten und uns in gewisser Weise Gesund schrumpfen. Ich denke insbesondere die letzten Jahre haben vielen Menschen gezeigt, wie schön Tennis sein kann. Wir werden weiterhin in Zusammenarbeit mit den Vereinen alles dafür tun, um den Tennissport im Rheinland auf ein stabiles Fundament zu stellen“, sagt Geschäftsführer Markus abschließend.

Pressemitteilung des

Tennisverbandes Rheinland