Lokalsport | 25.04.2023

Kreisverwaltung Ahrweiler erteilt keine Genehmigung für Wildpferde CTF

Weibern.Um es vorweg zu nehmen: Die für Vatertag den 18. Mai geplante 27. CTF für Mountainbiker sowie die 32. RTF für Rennräder der Wildpferd Weibern findet in diesem Jahr nicht statt und muss abgesagt werden. Der Verein Wildpferde Weibern erhält von der Kreisverwaltung Ahrweiler/Abteilung Umwelt keine Genehmigung zur Durchführung seiner überregional beliebten CTF. Seit 26 Jahren wurde von der SGD-Nord (Struktur und Genehmigungs-Direktion) als obere Behörde eine Ausnahmegenehmigung für die Durchfahrt von Natur- und Vogelschutzgebiete erteilt, wenn auf der Strecke geblieben wird und keine Kontrollstellen dort errichtet werden. Nie gab es in der Vergangenheit Beanstandungen durch die Forstverwaltung oder eine der zahlreichen Ortsgemeinden, die jeweils eine Genehmigung zur Durchfahrt erteilen müssen.

Die Schutzgebiete haben eine Größe von 30.434 ha und befinden sich im westlichen Teil des Kreises Ahrweiler sowie nördlichen Teil des Vulkankreises. Sie werden von zahlreichen Straßen wie bspw. B 257, B 258 und B 412 durchzogen. Außerdem grenzt es am Nürburgring direkt an die Rennstrecke, zum Beispiel an den Streckenabschnitten Bergwerk, Hohe Acht und Wippermann.

In diesem Jahr ist erstmalig ausschließlich die Kreisverwaltung Ahrweiler für die Genehmigung als untere Behörde zuständig, weil die Mountainbikestrecke nur noch durch das Gebiet des Kreises Ahrweiler und nicht mehr kreisübergreifend befahren werden sollte. Die neu geplante CTF-Strecke berührte zwar an anderen Stellen die Natur- und Vogelschutzgebiete als die letzten Jahre davor, dafür blieben aber andere Gebiete unberührt. Die neue Strecke hätte den Vorteil, dass die gefährliche Überquerung der B 412 nicht mehr notwendig und sie damit sicherer für die Teilnehmer wäre, da an diesem Tage ja auch das 24-Stundenrennen auf dem Nürburgring stattfindet.

Da nach dem „Aus“ für die CTF in geplanter Form, wegen der Genehmigungsdauer für eine andere Strecke keine Zeit verbleibt, hat der Vorstand des RSC Wildpferde beschlossen, nun auch die 32. RTF für Rennräder nicht durchzuführen, denn diese beiden Veranstaltungen ergänzen sich in Organisation und Ablauf.

Die RTF sollte in diesem Jahr zum ersten Mal nach der Ahrflut wieder von Ahrbrück bis Ahrweiler entlang der Ahr gehen, die Strecke, die seit ca. dreißig Jahren befahren wurde.

Mehrere hundert Radfahrer kamen jedes Jahr am Vatertag mit Rennrädern oder Mountainbikes nach Weibern, um die schöne Landschaft im oberen Brohltal und in der Vordereifel auf sechs ausgewiesenen Strecken zu genießen. Es handelt sich also um eine Veranstaltung, die dem Kreis Ahrweiler, der viel Wert auf Fremdenverkehr legt, am Herzen liegen müsste.

Das trifft jedoch offensichtlich mehr auf die Motorsportveranstaltung des 24-Stunden-Rennens zu, welches auch entlang der Schutzgebiete führt. Während die Radfahrer aus Gründen des Vogelschutzes zu Hause bleiben müssen, scheinen die Rennwagen keine Beeinträchtigung für die Tiere darzustellen und die Vögel nicht in ihrer Brut- und Nistzeit zu beeinträchtigen. Hier hört der Schall offensichtlich an der Grenze des Schutzgebietes auf.

Dies stellt keine Kritik an der Genehmigung des Rennens dar, sondern Unverständnis hinsichtlich des unterschiedlichen Wertungsmaßstabes.

Der Vorstand des RSC Wildpferde Weibern ist ratlos, wie er die Entscheidung der Kreisverwaltung seinen Vereinsmitgliedern und den vielen Radsportfreunden erklären soll, zumal kurz hinter Weibern in Richtung Westen das Vogelschutzgebiet bereits beginnt. Eine weitere Forderung eventuell ein Gutachten vorzulegen um eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten, ist wegen der dadurch entstehenden Kosten für den Verein finanziell nicht tragbar.

„Ehrenamt stärken“, „ Vereine fördern“ und „ Freude am Radfahren“ sind verwendete Schlagwörter der Kreisverwaltung Ahrweiler , bei denen sich der Vorstand des Radsportklub „Wildpferde“ Weibern e.V. in diesem Jahr nicht wiederfinden kann.

Der Vorstand bedauert, dass innerhalb von vier Jahren wegen Corona und Vogelschutz nur eine Veranstaltung im vergangenen Jahr durchgeführt werden konnte, und hofft, dass dies im nächsten Jahr wieder möglich ist.

Pressemitteilung

RSC Wildpferde Weibern

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Leser-Kommentar
03.05.202306:41 Uhr
Sven Luy

Sehr schade! War immer eine schöne Veranstaltung mit einer abwechslungsreichen Strecke. Hatte nie den Eindruck, dass sich irgendjemand gestört fühlt - eher im Gegenteil, wenn man an die vielen ehrenamtlichen Helfer denkt.
Hier jetzt keine Ausnahmegenehmigung durchzusinken, damit die Veranstaltung stattfinden kann, finde ich absolut lächerlich!
Mal sehen, wie es mit der ADAC Ralley Köln-Ahrweiler im November aussieht - aber da ist die Lobby wahrscheinlich stark genug.
Naja, wie gesagt, echt schade für die Wildpferde. Hoffe der Verein leidet nicht zu sehr darunter. Auch schade für die Region und für alle die, die vorhatten teilzunehmen - ein Event weniger.

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