Lokalsport | 11.04.2022

Jahrespressekonferenz des Sportbund Rheinland

Mit der Kampagne „Comeback der Bewegung“ aktuelle Herausforderungen meistern

SBR-Präsidentin Monika Sauer und der Geschäftsführer des Sportbundes Rheinland Martin Weinitschke freuen sich auf wieder häufiger stattfindende Präsenz-Veranstaltungen im laufenden Jahr. Foto: Sportbund Rheinland

Koblenz/Region. Zwei schwierige Jahre liegen hinter dem Sportbund Rheinland (SBR) - und auch die aktuelle Situation ist herausfordernd. Im Rahmen der Jahrespressekonferenz machten die Verantwortlichen des Sportbundes deutlich, wie sich Corona, Hochwasser und der Krieg in der Ukraine auf die Arbeit des Verbandes und der angeschlossenen Vereine auswirkt. Trotz der Krisen blickt der Sportbund optimistisch in die Zukunft: Mit verschiedenen Initiativen und Kampagnen stellt man sich den Herausforderungen.

Dass Sport einen wichtigen Beitrag zur Integration leistet, ist bekannt. Doch wie verhält es sich, wenn zur Unterbringung von Hilfesuchenden Sporthallen und sonstige Sportstätten benötigt werden? Leidet dann der allgemeine Breiten- und Leistungssport? Die Meinung des Sportbundes Rheinland hierzu ist eindeutig: „Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung und in unseren Vereinen ist enorm groß. Die Kommunen sind sehr daran interessiert, eine menschenwürdige Unterbringung zu organisieren. Sie sind angehalten, möglichst keine Hallen- und Sportstättenbelegungen vorzunehmen. Das kann dort allenfalls nur eine kurzfristige Notlösung sein“, betont Präsidentin Monika Sauer. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die sogenannte „Ingelheimer Erklärung“ der Konferenz der Landessportbünde zur Ukraine.

Das Motto „Solidarität leben und Integration leisten“ habe der Sportbund Rheinland bereits unmittelbar nach Beginn des schrecklichen Krieges schnell umgesetzt: Geflüchtete erhalten über die Sportversicherung des Sportbundes Versicherungsschutz, auch wenn sie keine Mitglieder im Verein sind. Der Versicherungsschutz ist für die Vereine kostenlos und wird vom Sportbund Rheinland übernommen. Die ukrainischen Flüchtlinge seien gut vernetzt und hätten vergleichbare sportliche Interessen, wie die ansässige Bevölkerung, betonte Monika Sauer, die den Vereinen für ihre Integrationsleistung sowie für viele Hilfsaktionen sehr dankbar ist.

Die Präsidentin ging auch auf die aktuelle Corona-Situation ein. Trotz der aktuellen Lockerungen hat der SBR eine eindeutige Meinung: Aufgrund der immer noch hohen Inzidenzwerte ruft der SBR dazu auf, im Rahmen des Hausrechts auf die Umsetzung der 3G-Regel in Innenbereichen und das Tragen der Masken in Wartesituationen und Innenbereichen zu setzen. Der Sportbund konnte nochmals 175.000 Euro als „Corona Hilfe“ an 1.727 SBR-Vereine auszahlen. Darüber hinaus sei es dem Sportbund gelungen, den Betrieb und die Leistungen für die Vereine in vollem Umfang aufrecht zu erhalten.

Welche Auswirkungen die Corona-Pandemie auf die Mitgliederzahlen in den Vereinen hat, darüber berichtete Martin Weinitschke als Geschäftsführer des Sportbund Rheinland. Aktuell zählt dieser rund 600.000 Mitglieder. Im Jahr 2021 musste ein Verlust von rund 6.000 Mitgliedern verzeichnet werden. Dies sei bedauerlich, aber im Vorjahr 2020 betrug der Verlust rund 22.000 Mitglieder. Der Sportbund Rheinland liegt mit diesen Zahlen im bundesweiten Durchschnitt. „Wir hatten im letzten Jahr nicht viele Austritte. Die Mitgliederentwicklung ist vor allem auf die fehlenden Neueintritte zurückzuführen, die wir in normalen Jahren haben“, so Martin Weinitschke.

Nachvollziehbar ist auch sein Hinweis auf die Unterschiede: Die Mitgliederentwicklung bei Sportarten, die im Außenbereich betrieben werden können, wie z.B. Tennis und Radsport, sei verhältnismäßig stabil. Dem Innenbereich zugeordnete Kampfsportarten hingegen seien deutlicher betroffen.

Um der Entwicklung entgegenzutreten, haben im zurückliegenden Jahr ca. 1.000 Vereine an gemeinsamen Kampagnen der RLP-Sportbünde und des Landessportbundes zur Mitgliederbindung und -gewinnung teilgenommen.

Man hofft, im dritten Jahr der Pandemie eine Trendwende herbeizuführen. Nach der im Jahr 2021 durchgeführten Kampagne „Comeback der Gemeinschaft“ die neue und größere Initiative „Comeback der Bewegung“ in Planung. Sie soll Ende des zweiten Quartals 2022 umgesetzt werden.

Ines Cukjati, Referentin für Sport- und Vereinsentwicklung der SBR Management-Akademie, berichtete über die aktive Unterstützung der Arbeit in den Vereinen. Bereits vor der Corona-Pandemie wurde das Vereins-Dashboard RLP eingeführt, auf dessen Basis nun Online-Beratungen durch ausgebildete Moderatoren und sogenannte „Peer-Group Coachings“ angeboten werden. Auch im Vereinsmanagement wird somit der positive Gruppen-Effekt genutzt. In regelmäßigen Coachings werden künftig nicht nur Probleme der teilnehmenden Vereine benannt und deren Ursachen auf den Grund gegangen, sondern auch kreative und nachhaltige Lösungswege erarbeitet.

Traditionell stark und wichtig im Sportbund Rheinland ist die Nachwuchsarbeit. Susanne Weber, Abteilungsleiterin der Sportjugend Rheinland, bestätigte die corona-bedingte Entwicklung: „Es gab in der Tat weniger Neueintritte von Kindern und Jugendlichen“. Dies sei nicht nur für die Vereine bedauerlich, sondern für die gesamte Gesellschaft: „Rund 80 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden unter Bewegungsmangel, da sie sich weniger als 60 Minuten am Tag bewegen“, so Susanne Weber. Bereits bei 30% der Kleinkinder seien Koordinations- und Sprachstörungen festzustellen. Der Sportbund Rheinland habe sich eingehend mit der Thematik beschäftigt und im vergangenen Jahr verschiedene Projekte überlegt und erprobt. Hierzu gehört der „Sportspielplatz“ mit niedrigschwelligen Angeboten. Beim diesjährigen Weltspieltag sowie beim Weltkindertag werden daher die Vereine mit Aktionstagen auf sich aufmerksam machen. Interessierten Vereinen gibt der Sportbund nicht nur Impulse für Spielideen: Er stellt auch Materialien zur Verfügung und ist bei der Bewerbung behilflich.

Ein weiteres interessantes Projekt ist die Bewegungsralley. Hierbei handelt es sich um einen QR-Code basierte Schnitzeljagd. An verschiedenen Stationen können die Teilnehmer abwechslungsreiche Bewegungsaufgaben durchführen.

Wie Präsidentin Monika Sauer, hat der Sportbund Rheinland trotz der aktuellen Herausforderungen (Mitglieder-Rückgang, Integration von Flüchtlingen, Corona-Pandemie) auch die letztjährige Flutkatastrophe nicht aus den Augen gelassen. Hier gelte es, nicht nur die Gebiete im Bereich des Ahrtals, sondern auch in der betroffenen Eifel zu betragen. Bis die gesamte Sport-Infrastruktur wieder aufgebaut ist, werden leider Jahre vergehen. Dies sei nicht nur auf das Baurecht sowie die Sportstättenbedarfsplanung zurückzuführen, sondern auch auf die Eigentumsverhältnisse: Rund 90% der Sportanlagen befinden sich in kommunaler Hand. Gemeinsam mit der Politik sei man jedoch bestrebt, Lösungen im Sinne der Vereine und deren Mitglieder zu finden. Der Sportbund Rheinland bietet ausdrücklich seine Hilfe an: „Viele Vereine sind immer wieder überrascht, in welchem Umfang wir unterstützend behilflich sein können“, so Stefan Blaufelder-Bredenbeck als Abteilungsleiter Kommunikation beim Sportbund Rheinland.

Die Jahresplanung sieht für den 7. Mai den Aktionstag „Deutsches Sportabzeichen“ sowie am 1. Juni den sogenannten „Trikot-Tag“ vor. Bereits terminiert sind darüber hinaus die diesjährige Mitgliederversammlung des Sportbundes Rheinland am 25. Juni 2022 in der Kulturhalle Ochtendung, das Sommerfest am 22. Juli 2022 in Koblenz sowie das Landesjugendsportfest am 10. September 2022 in Simmern.

SBR-Präsidentin Monika Sauer und der Geschäftsführer des Sportbundes Rheinland Martin Weinitschke freuen sich auf wieder häufiger stattfindende Präsenz-Veranstaltungen im laufenden Jahr. Foto: Sportbund Rheinland

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