FC Inter Sinzig
Pokalüberraschung knapp verpasst
Inter Sinzig unterliegt dem A-Ligisten Rheinland Mayen 3:5 nach Verlängerung
Sinzig. Drei Minuten Unaufmerksamkeit kosteten den FC Sinzig die Pokalüberraschung gegen den A-Ligisten vom SV Rheinland Mayen. Bis zehn Minuten vor dem Ende führte Sinzig verdient mit 2:0, ehe ein Doppelschlag die Gäste in die Verlängerung rettete. Hier musste sich der B-Ligist am Ende mit 3:5 geschlagen geben. Die Marschroute, mit der Sinzigs Trainer Dennis Karpp gegen den klassenhöheren Gegner zum Erfolg kommen wollte, zeigte sich schnell. Sinzig zog sich in die eigene Hälfte zurück und konterte bei Ballbesitz blitzartig. Nach vier Minuten wäre diese Taktik fast schon aufgegangen, als eine verunglückte Flanke von Basel Aziza auf die Torlatte tropfte. Kurze Zeit später dann das 1:0, als Johannes Grober als letzter Mann den Ball vertändelte. Albert Buhler nutze die Gelegenheit, die sich hieraus ergab und vollstreckte zum viel bejubelten 1:0. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Pause, vor allem, da die Gäste aus Mayen sehr pomadig und uninspiriert wirkten. Nur lange Bälle auf die Sturmspitzen Kevin Kowalski und Norman Olck brachten keine Gefahr. Im Gegenteil musste sich Mayens Keeper Kevin Linde bei einen Distanzschuss von Okay Tahtaci gewaltig strecken, um das 0:2 zu verhindern. Auch nach der Pause fiel den Gästen wenig ein, um bei tropischen Temperaturen zu Möglichkeiten zu kommen. Der FC Inter Sinzig hingegen agierte nach wie vor klug aus einer sicheren Defensive und nutzte die Fehler des A-Ligisten. Als Christian Anhaus auf Höhe der Außenlinie ein Dribbling im eigenen Strafraum ansetzte, luchste ihm Okay Tahtaci den Ball ab und traf aus spitzem Winkel zum 2:0 (74.).
Offener Schlagabtausch
Nach dem bisherigen Spielverlauf musste es das bei mehr als dreißig Grad in brütender Hitze eigentlich gewesen sein. Zu ungefährlich bisher die Rheinländer und zu souverän die Gastgeber, die in der Defensive mit Ivo Kramar und Philipp Schirmbeck alles im Griff hatten, bis zum kollektiven 180-Sekunden-Schlaf zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit. Zunächst ließ Torwart Janik Engelhardt, zwar bedrängt, eine an sich harmlose Freistoßhereingabe durch die Finger gleiten, sodass Sven Jakobs aus einem Meter den Ball nur noch über die Linie köpfen musste (80.). Nur zwei Minuten später fast eine Kopie der vorherigen Szene. Dieses Mal Freistoß von Aykut Acar aus dem rechten Halbfeld, und Kevin Kowalski stand am Elfmeterpunkt mutterseelenallein und köpfte zum überraschenden 2:2 ein. Sinzig zeigte sich nicht geschockt und hatte kurz darauf die Möglichkeit zum Siegtreffer. Nachdem Mayens Keeper Linde gegen Albert Buhler noch gerade so parieren konnte, kam Napha Niraphot an den Ball, aber sein Nachschuss landete krachend am Torpfosten.
Rheinländer mit Doppelschlag
In der Verlängerung wirkten die grün-weißen Rheinländer sowohl körperlich als auch geistig frischer. Nachdem den ersten vier Toren der Partie individuelle Fehler vorausgegangen waren, kam nun auch noch Glück ins Spiel. Aykut Acar zog aus rund dreißig Meter ab, und Sinzigs Basel Aziza wurde so unglücklich am Kopf getroffen, dass sich daraus eine Bogenlampe entwickelte, die sich unhaltbar zum 2:3 ins Tor senkte (93.). Zwei Minuten später war Aziza wohl noch gedanklich bei seinem Missgeschick, als ihm der Ball versprang, und dadurch Norman Olck und Dogan Cevik auf der linken Angriffsseite kombinieren konnten. Der Ball kam zu Mustafa Köse, der die Kugel dann aus sechzehn Metern gekonnt in den Torwinkel schlenzte. 2:4 nach fünfundneunzig Minuten - das müsste es jetzt aber gewesen sein, so die Annahme im weiten Rund des Sinziger Stadions. Aber nachdem Olck freistehend das 2:5 verpasste (99.), schlug Sinzig zurück. Im Anschluss an eine Flanke in den Strafraum kam Johannes Grober mit der Hand an den Ball und Albert Buhler verwandelte den fälligen Elfmeter zum 3:4. In der zweiten Hälfte der Verlängerung lösten die Gastgeber die Abwehrreihe auf und drängten auf den Ausgleich, ohne jedoch zu wirklichen Möglichkeiten zu kommen. Eine der sich ergebenden Kontermöglichkeiten nutzte Acar zum 3:5, nachdem Kevin Kowalski an der Mittellinie den Ball erkämpft hatte und nach starkem Tempolauf seinen Mannschaftskameraden mustergültig bedient hatte (118.). Das war die Entscheidung und der Sinziger B-Ligist stand nach guter Leistung mit leeren Händen da.
BLA
Lange Zeit war der FC Inter Sinzig den berühmten Tick schneller. Hier spielt Satbir Singh den Mayener Christian Haberer aus.
Fünfundsiebzig Minuten lang war Sinzig in den Zweikämpfen präsenter, so wie Janis Poppe in dieser Aktion.
