Silber über 100 und Meistertitel über 200 Meter
Sophia Junk krönt sich mit dem DM-Titel

Region. Sophia Junk hat sich ihren Traum erfüllt. Bei den deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Dresden gewann die Sprinterin der LG Rhein-Wied zwei Medaillen. Silber über 100 und der Meistertitel über 200 Meter ließen die 26-Jährige strahlen. „Der Titel bedeutet mir alles. Er wird immer eine besondere Stelle in meinem Herzen behalten. Die harte Arbeit in den vergangenen Jahren hat sich ausgezahlt“, freute sich die Favoritin nach einer der letzten Entscheidungen des Wochenende im Rahmen der Finals 2025.
Junk war als deutsche Jahresschnellste über die halbe Stadionrunde nach Dresden gereist und qualifizierte sich im Halbfinale mit der drittschnellsten Zeit (23,07 Sekunden) hinter Gina Lückenkemper (22,94) und Jessica-Bianca Wessolly (23,04) für den Endlauf.
Hier erwischte die Rhein-Wiederin eine gute Beschleunigungsphase und lag ausgangs der Kurve schon deutlich in Führung. Diese Position ließ sie sich, auch wenn die Sindelfingerin Wessolly im Schlussspurt noch einmal aufschloss, nicht mehr nehmen. Mit einem überglücklichen Lachen auf dem Gesicht überquerte Junk nach 22,82 Sekunden die Ziellinie. „Während des Rennens habe ich schon gemerkt, dass ich ziemlich sicher vorne liege. Ich hätte die Kurve schneller angehen können, aber jetzt zählt für mich wirklich nur der Titel“, spielte die Zeit für Junk diesmal nur eine untergeordnete Rolle.
Gina Lückenkemper hatte auf aufgrund der hohen Belastung auf das Finale verzichtet, am Tag zuvor aber 100-Meter-Gold vor Junk gewonnen. Die Siegerzeit der Wahl-Berlinerin betrug 11,17 Sekunden, Junk lief 11,33 Sekunden. „Ich habe schon mit den Medaillen geliebäugelt. Aber wenn man mal in die Meldeliste schaut, das sind alles Top-Namen und so eine starke Konkurrenz. Ich habe mich gut gefühlt. In einem starken Feld als Vizemeisterin rauszugehen, freut mich natürlich. Ich bin über Monate hinweg gesund geblieben. Das ist so wichtig“, sagte Junk die auch sehr gute Argumente für eine Staffelnominierung bei der Weltmeisterschaft in Tokio sammelte.
Auch die übrigen DM-Teilnehmer der Leichtathletik Gemeinschaft aus Andernach, Neuwied, Oberlahnstein und Waldbreitbach pushten sich vor über 10.000 Zuschauern zu sehr starken Leistungen.
Pascal Kirstges bestätigte in Sachsen seine Leistungen aus seiner bislang konstantesten Saison und lief bis auf 0,04 Sekunden an seine persönliche Bestleistung über 100 Meter heran. Mit 10,51 Sekunden gemessen, fehlten Kirstges fünf Hundertstelsekunden zum Erreichen des Halbfinales – trotz des Verpassens der zweiten Runde war es eine bemerkenswerte Leistung auf Platz 18 der besten deutschen Sprinter. Über 200 Meter kam der Rhein-Wieder nicht ganz an seine in diesem Jahr gezeigten Leistungen heran (21,83 Sekunden). Finn-Justus Dörrenberg lief bei seiner DM-Premiere die 400 Meter in 48,44 Sekunden.
Jessica Roos hätte Sophia Junk im 200-Meter-Finale fast Gesellschaft geleistet. Nach 23,68 Sekunden fehlten ihr lediglich drei Hundertstelsekunden zum Einzug in den Endlauf. Auch über 100 Meter zeigte die LG-Dauerbrennerin, wie gut sie in diesem Jahr drauf ist. Als Vorlauf-Neunte (11,48 Sekunden) schaffte Roos den Einzug ins Halbfinale, in dem der starke Gegenwind schnellere Zeiten in diesem Bereich unmöglich machte. Mit 11,82 Sekunden stand sie am Ende auf Position 13.
Von den fünf Rhein-Wied-Staffeln erreichten vier Top-Ten-Ergebnisse. Das 4x100-Meter-Quartett mit den U20-Starterinnen Celina Medinger (Jahrgang 2007) und Leonie Kupser (2006) sowie Maren Schumacher und Jessica Roos auf den Positionen zwei und drei sorgte mit Platz vier (44,97 Sekunden) für Aufsehen. Das Kölner Quartett von Cologne Athletics sicherte sich mit 0,16 Sekunden Vorsprung Bronze. Die Männer mit Lennert Kolberg, Eric Kreuter, Pascal Kirstges und Daniel Roos behaupteten sich ebenfalls unter den Besten (7., 40,50 Sekunden). In der Altersklasse U20 wurden die Staffel-Medaillen über 4x400 Meter und 3x800 beziehungsweise 3x1000 Meter vergeben. Beim Nachwuchs stach die 4x400-Meter-Staffel mit Lena Eichhorn, Lotta Götz, Laura Köhler und Leonie Kupser mit ihrem fünften Platz hervor (3:53,58 Minuten). Götz, Köhler und Eichhorn kamen auch über 3x800 Meter zum Einsatz und liefen eine weitere einstellige Platzierung heraus (9., 7:08,18 Minuten). Florian Henne, Sebastian Henne und Jasper Kraus standen in der Ergebnisliste der 3x1000 Meter auf Position 24 (8:20,49 Minuten).