Neues Konzept überzeugt bei den Jugendmeisterschaften des Tennisverbandes Rheinland – Ein Turnier für alle Altersklassen

Weiterhin gemeinsam in Koblenz

29.08.2017 - 12:09

Elf Sieger und zwei Gewinner: Bei den Jugendmeisterschaften des Tennisverbandes Rheinland (TVR) durfte sich nicht nur das knappe Dutzend Titelträger freuen, sondern auch Ausrichter und Veranstalter konnten sich bestätigt fühlen.

Koblenz. „Wir haben im Herbst die richtige Entscheidung getroffen“, zeigte sich DTB- und TVR-Präsident Ulrich Klaus zufrieden. Erstmals spielten auf den zehn Plätzen von VfR Eintracht Karthause und Landesleistungszentrum sowie auf der Anlage des Post-SV Koblenz alle Jugend-Altersklassen von U9 bis U18 die Rheinland-Freiplatztitel aus. „Die tolle Turnieratmosphäre hat mich überzeugt“, so Klaus. Und die Meldezahl: 149 Jungen und Mädchen, zusammen mehr als bei den im Vorjahr noch getrennten Jugendmeisterschaften und Bambini-Cup. „Das war zu zerstückelt, wir sind durch die Region gezogen und hatten nicht so gut bestückte Titelkämpfe“, warf der Verbandspräsident des Rheinlandes und des Bundes („Nein, Boris Becker habe ich nicht mitgebracht“) einen Blick zurück. „Hier haben wir genügend Plätze, die Logistik ist vorhanden, und schließlich ist die Karthause ja die Heimat des Verbandes. Also werden wir weiterhin hier in Koblenz spielen.“ Auch TVR-Jugendwart Michael Montada zeigte sich angetan vom neuen Konzept: „Dieses Meisterschafts-Wochenende der Jugend ist wie ein kleines Abbild unseres Pfingstturnieres“, zog Montada einen Vergleich, „warum sollten wir also unsere guten Erfahrungen mit der Erwachsenen-Meisterschaft nicht auf die Jugend übertragen?“

Der vielleicht größte Pechvogel dieser dreitägigen Veranstaltung heißt Simon Hüttner. Der Titelverteidiger U14 vom TC Oberwerth Koblenz verletzte sich wenige Stunden vor Turnierbeginn und musste seine Meldung für die Jungen U16 zurückziehen. Den Titel holte sich in dieser Klasse der ungesetzte Andernacher Vilislav Bonev durch ein 6:0, 6:2 gegen David Ruthardt (ASG Altenkirchen). „Der zweite Satz war etwas problematisch“, meinte der Sieger nach seinem ersten Rheinland-Meisterschaftserfolg, „es war ein schweres Finale.“ Eine Klasse tiefer bei den Jungen U14 setzte sich Vorjahres-Finalist Tristan Reiff vom Andernacher TC souverän mit 6:2, 6:0 gegen Etienne Hannappel (TV Guckheim) durch und gewann dabei, nachdem Hannappel im ersten Satz auf 2:3 verkürzen konnte, alle folgenden Spiele. „Ich musste mich erst mal reinfinden, nachdem ich im vorangegangenen Turnierverlauf nicht so sehr gefordert worden war“, erklärte Reiff seinen etwas mühsamen Einstieg. Seinem Kontrahenten, nach vier Jahren Pause wieder auf dem Platz („Mit zwei Trainern läuft es jetzt besser“), fehlte nach eigenem Bekunden „die Kraft ein bisschen.“

Ähnlich souverän gewann Raphael Weiler vom TC BW Bad Ems den Titel der ältesten Jungenklasse U18, die Nr. 308 der DTB-Rangliste ließ Vorjahres-Finalist Christian Djonov (TC Diez) beim 6:0, 6:2 keine Chance. „Er hat sehr stark gespielt, mit einer guten Länge in seinen Schlägen“, lobte TVR-Trainer Dennis Gilbert den neuen Meister. Der hatte für dieses Turnier seinen Schläger gewechselt und zeigte sich sehr angetan vom neuen Gerät: „Ich teste noch zwei Wochen und entscheide mich dann.“ Im Gegensatz zum Verbandsspiel gegen den gleichen Gegner, bei dem er einen 10:8-Championstiebreak benötigt hatte, „habe ich heute viel stärker gespielt“, zeigte sich Weiler zufrieden. „Er war heute in den wichtigen Momenten besser und mir fehlte das Glück“, sagte Djonov und kündigte an: „Nächstes Jahr bin ich wieder dabei.“


Mädchen-Endspiele waren hart umkämpft


Wesentlich härter umkämpft waren die Endspiele in den beiden Mädchenklassen U16/18 und U14. Bei den ältesten Mädchen setzte sich Anna Palamarenko, Vizemeisterin des Vorjahres, gegen ihre Bad Neuenahrer Vereinskameradin Emilia Feodorovici, U14-Titelträgerin 2016, mit 6:4, 6:4 durch und konterte dabei im zweiten Satz bei 3:2-Führung einen Aufschlagverlust (3:4) zur vorentscheidenden 5:4-Führung. „Zu inkonstant“ sei ihr Spiel gewesen, kritisierte die Verliererin, während Palamarenko den Wechsel in ihrem Spielkonzept hervorhob: „Ich habe mehr auf Sicherheit gesetzt, dadurch wurde die Wahrscheinlichkeit größer, dass ich unterm Strich häufiger punkten würde als meine Gegnerin.“

Den einzigen Final-Championstiebreak in den oberen Altersklassen gab es bei den Mädchen U14. Vorjahres-Finalistin Annika Berrendorf (Andernacher TC) setzte sich nach 4:6 und 6:4 im verkürzten Entscheidungssatz mit 10:6 gegen die Bitburgerin Sophia Weiland durch – nach 3:6-Rückstand. „Ich habe mich daran erinnert, wie häufig ich schon einen Tiebreak drehen konnte“, schilderte sie ihre Gedanken in der entscheidenden Phase, in der „ich vergessen habe, wie man Tennis spielt“, so Weiland selbstkritisch.


Viele Talente bei den Jahrgängen 2006 und jünger


Kritisch betrachtete Landestrainer Sascha Müller den Leistungsstand der älteren Spielerinnen und Spieler, „da reicht es nicht für den C-Kader.“ Dagegen bereiten dem Coach die Jahrgänge 2006 und jünger mehr Freude. „Da haben wir einige, die es schaffen könnten, wenn sie gesund bleiben.“ Flynn-Tjark Baumert vom Andernacher TC ist so einer, im gesamten Turnier gab er ein einziges Spiel ab. „Er hat viele Bälle zurückgebracht“, lobte er nach dem 6:1, 6:0 im Finale Jungen U12 seinen Gegner Noah Meister (TC Höhr-Grenzhausen). Die Bad Emserin Annalena Noll, wie Baumert Jahrgang 2005, gewann das Mädchen-Endspiel U12 gegen Katharina Weber (TC Müschenbach), Jg. 2006, mit 6:2 und 6:2, fand aber ihr „Spiel am Netz nicht so souverän.“ Bei den Kleinsten U10 und U9 dominierten die Mädchen und Jungen, die schon beim Mini-Cup Anfang Juni in Ingelheim, dem Sichtungsturnier Rheinland-Pfalz, auf sich aufmerksam gemacht hatten: Jil Hassinger (TC Mülheim-Kärlich), die Triererin Allegra Junge, Mia Keuler (Mülheim-Kärlich), Emily Eigelsbach und, ebenfalls Bad Kreuznach, Kaspar Mathes, der im Finale Jungen U10 gegen den Andernacher Arjen Hövelmann mit 7:5, 6:3 gewann, sowie die U9er Jonathan Dazert (TC RL Lahnstein) und Maurice Letzelter aus Vallendar, zwischen denen es im Endspiel in Ingelheim wie auch auf der Karthause (Müller: Da wurden alle Facetten gezeigt) ganz eng herging. „Das alles sind Top-Talente, um die wir uns intensiv kümmern wollen“, sagte Trainer Sascha Müller, dem an dem gemeinsamen Jugendturnier noch etwas positiv auffiel: „Die Kleinen können sehen, wie die Größeren spielen, was sehr motivierend wirkt.“ Vor allem wenn, wie am Finaltag, das Wetter stimmt. „Zum Turnierauftakt mussten wir eine fast zweistündige Gewitterpause einlegen“, berichtete Jörg Bärtges, zusammen mit Robert Stein und Werner Kölgen, alle vom Ausrichter VfR Eintracht Karthause, von einer Seenplatte auf der Koblenzer Höhe.

Thomas Wächtler

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