Der Apollinarisberg in den beiden Weltkriegen

Krieg,Einquartierung und Tod

Krieg,
Einquartierung und Tod

Apollinarisberg vor 1931.Foto: Archiv Apollinarisberg

Remagen. Alle, die einen früheren Termin verpasst haben, können sich freuen: In seiner Reihe „Kulturgeschichte des Apollinarisberges“ spricht Erhard Wacker am Dienstag, 17. März, 19 Uhr, in die Mensa der Remagener Grundschule Sankt Martin erneut über das Thema „Der Apollinarisberg in den beiden Weltkriegen“. Somit bietet die VHS Remagen eine weitere Möglichkeit zum Besuch des bebilderten PowerPoint-Vortrags und hat mit dem 17. März ein besonderes Datum gewählt, exakt 75 Jahre nach dem Einsturz der Brücke und dem Einschlag der V2 auf dem Apollinarisberg.

Wichtige Quellen für die Geschehnisse auf dem Apollinarisberg sind die Klosterchronik der Franziskaner sowie deren Jahresberichte. Der Chronist des Ersten Weltkrieges, Pater Josef Dreimüller, dokumentierte sehr genau: Allein die Ereignisse des Jahres 1918 nehmen 27 handgeschriebene DIN A4 Seiten ein. Zu Beginn, als eine große Kriegsbegeisterung herrschte, wurden Kriegswallfahrten, Kriegskreuzwege, Kriegsrosenkränze organisiert. Auch lokale Zeitgeschichte hielt Dreimüller fest, so die monatelange Einquartierung amerikanischer Soldaten im Apollinariskloster oder den Umstand, dass sozialistische Posten in Oberwinter 15 Sack Kartoffeln, die für den Apollinarisberg bestimmt waren, beschlagnahmten.

Die Unterlagen im Kloster weisen während der NS-Zeit große Lücken auf, „entstanden durch Kriegsverluste oder durch bewusste nachträgliche Entsorgung?, fragt Wacker. Für die Dokumentation des Zweiten Weltkrieges waren daher, neben der Auswertung schriftlicher Unterlagen aus verschiedenen Archiven, auch Gespräche mit Zeitzeugen wichtig. So entsteht ein detailliertes Bild mit Wallfahrten und Gottesdienste in Zeiten des Krieges, dem Tod von Pater Bernward Fuchs am 30.12.1944 durch eine Bombe, dem Apollinariskeller als Luftschutzbunker, dem 7. März 1945 auf dem Berg und dem V2-Einschlag am 17. März.