Politik | 20.01.2015

Wachtberger Ausschuss zum „Scheeßberg“

19 Einfamilienhäuser könnten in Richtung Arzdorf entstehen

Bebauungsplan wird eingeleitet – Bürger und Behörden können sich dazu äußern

Adendorf. Die WGZ Immobilien + Treuhand GmbH aus Münster möchte die Erweiterung des Baugebiets „Scheeßberg“ in Adendorf entwickeln. Deshalb beschloss der Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Planung der Gemeinde Wachtberg in seiner jüngsten Sitzung, den entsprechenden Bebauungsplan in die Wege zu leiten. Als Nächstes sollen die Bürger zu dem Vorhaben gehört und die Behörden und Träger sonstiger Belange beteiligt werden.

Der genossenschaftliche Baulandentwickler habe sich bereit erklärt, die Kosten der Planung sowie der Erschließung zu tragen und darüber einen städtebaulichen Vertrag mit der Gemeinde Wachtberg abzuschließen, so der erste Beigeordnete Jörg Ostermann. Mit dem Eigentümer der Grundstücke, Freiherr Georg von Loë von der Burg Adendorf, seien bereits die notwendigen Verträge geschlossen worden. Da die Fläche mit 1,6 Hektar eine überschaubare Größe aufweise, unmittelbar an das örtliche Straßennetz angebunden sei und an die vorhandene technische Infrastruktur des bestehenden Wohngebietes „Scheeßberg“ angeschlossen werden könne, sehe die Verwaltung kein Problem.

Zwischen dem Grimmersdorfer Weg und dem Waldrand sollen direkt gegenüber der Burg Adendorf auf dem jetzigen Maisacker 19 frei stehende Einfamilienhäuser entstehen. Die Gebäude sollen nach Süden ausgerichtet werden, um den Einsatz von Solarthermie oder Photovoltaik zu ermöglichen. Erschlossen werden soll das Baugebiet durch eine Stichstraße, die gegenüber der Straße „Am Scheeßberg“ vom Grimmersdorfer Weg abbiegen und im Süden in einen Wendehammer münden soll. Dort sind insgesamt zwölf Parkplätze für Besucher vorgesehen. Das sahen einige Ausschussmitglieder kritisch, denn erfahrungsgemäß laufe heutzutage niemand mehr soweit, um zu seinem Ziel zu kommen, wusste der Ausschussvorsitzende Oliver Henkel (Grüne).

Deshalb fände er es besser, wenn auch am Beginn der Stichstraße noch einige Besucherparkplätze ausgewiesen werden könnten.

Wegen der unmittelbaren Nähe zur Landesstraße 123 werde auf jeden Fall ein Lärmschutz notwendig sein, erläuterte Stadtplaner Dr. Detlef Naumann. Der könne entweder in Form einer zwei Meter hohen Mauer oder eines Erdwalls entstehen.

Dieser müsste allerdings nach den Vorgaben fünf Meter von der Straße entfernt sein und eine Höhe von drei Metern haben - ein mächtiges Gebilde. Die Lärmschutzmauer hingegen könnte die Einfassungen der Burg optisch aufgreifen, mögliche Materialien seien Ziegel- oder Natursteine. Dies würde auch dem Ausschuss am besten gefallen, so die ersten Einschätzungen.

Keine Probleme sieht der Umweltbericht, denn durch das Vorhaben entstünden nur geringe Beeinträchtigungen. Zum Waldrand müsse allerdings ein Mindestabstand von 20 Metern eingehalten werden, ebenso zur Landstraße. Eine direkte Anbindung an diese sei leider nicht machbar, weil die Einmündung dann außerhalb der Ortslage wäre und eine Verlegung des Ortsschildes kaum möglich sei. Abgesehen davon wäre dann auch in jedem Fall eine Abbiegespur notwendig, was wiederum von den künftigen Bauherren mit zu finanzieren wäre und das Baugebiet unnötig verteuern würde.

Etwas problematisch stelle sich die Entwässerung des Niederschlagswassers dar, denn dies könne wegen des schweren Bodens nicht im Plangebiet selbst oder in dem daran vorbeiführenden Graben abgeleitet werden. Vielmehr sei es notwendig, ein 170 Kubikmeter großes Regenrückhaltebecken südlich der Töpferstraße zu bauen. Dies sei auf einer Fläche von rund 250 Quadratmetern machbar, fand der erste Beigeordnete Jörg Ostermann, demnach sei dies ein „überschaubarer Eingriff“. Ohnehin sei wegen des stark nach Süden abfallenden Geländes mit rund vier Metern Höhenunterschied für den Abfluss in Richtung Becken auf natürliche Weise gesorgt.

Derzeit nicht in den neuen Bebauungsplan einbezogen werden soll das angrenzende, unbebaute Areal auf der anderen Seite des Grabens. Die Besitzer hatten dies in der Vorplanung zwar angeregt, die Gemeinde sieht angesichts der stark begrenzten Fläche für eine mögliche Bebauung und zahlreicher anderer Probleme dafür aber keine Chance. Dennoch werde mit den Anwohnern weiter verhandelt.

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