Gedenkfeier im Innenhof des Frauenmuseums Bonn
An die Zerstörung der Bonner Altstadt vor 70 Jahren erinnert
Bonn.Im Innenhof des Frauenmuseums Bonn fand eine Gedenkfeier am Denkmal der Kriegstoten statt. Vor 70 Jahren wurden die Bonner Altstadt und Teile von Beuel durch Bomben zerstört; Hunderte von Menschen starben, Tausende wurden verletzt, über 20000 Bonner wurden obdachlos. Seit nun mehr vier Jahren wird im Innenhof des Frauenmuseums und in der Gertrudiskapelle die Gedenkfeier für die Kriegstoten des Bombenangriffs auf die Bonner Altstadt veranstaltet. Dabei wird immer auch an die Zerstörung von Nivelles im Jahr 1940 durch deutsche Truppen gedacht. Nivelles in Brabant ist die Geburtsstadt der Heiligen Gertrud, einer Urahnin von Karl dem Großen, und einer starken Frau des 7. Jahrhunderts.
An der diesjährigen Gedenkfeier nahmen teil: die Altstadtschützen, der einzige Karnevalsverein aus der ehemaligen wirklichen Altstadt, die Rot-Grünen-Senatoren in vollem Ornat mit ihrem Vorsitzenden Rolf Oetten, die Kolpingfamilie mit Fahne, der Beueler Schifferverein mit seinem Kapitän Reiner Burgunder, Wolfgang Maiwaldt von der CDU (Stifter des Kranzes), Reinhard Limbach als Stellvertreter des Oberbürgermeisters, Gemeindemitglieder der katholischen und evangelischen Altstadtkirchen, außerdem Marianne Pitzen vom Frauenmuseum, Curt Delander von der Gertrudiskapelle und das Gertrudisteam. Zu Beginn läuteten die Glocken von Nivelles auf CD wie alle Bonner Glocken, nämlich zehn Minuten lang, der Dauer des Angriffs entsprechend. Nach den Ansprachen wurde ein Brief des Dechanten von Nivelles vorgelesen, darin betont er seine Freude über die Freundschaft zwischen der belgischen und den deutschen Gertrudisgemeinden, die trotz der schrecklichen Kriegsereignisse möglich geworden ist. Als Wolfgang Maiwaldt und Susanne Gundelach den Kranz mit den belgischen und deutschen Farben niederlegten, improvisierte die Sopranistin Eike Kutsche a capella. Danach stimmten alle auf Anregung eines Kolpingbruders, der an fast 70 Friedensjahre erinnerte, das Lied „Großer Gott, wir loben Dich“ an. Nach kurzen Dankgebeten in der Gertrudiskapelle gab es Kaffee und Kuchen im Bistro des Frauenmuseums und viele Gespräche mit Zeitzeugen. Zum Abschluss spielte eine junge Studentin die „Mondscheinsonate“ von Beethoven.
