Politik | 15.07.2015

ADFC Bonn/Rhein-Sieg - fordert Gespräche zur Verkehrsführung

Blech wichtiger als Radfahrer und Fußgänger?

Fahrrad-Lobby fordert Verbesserungen zwischen Tannenbusch und Verteilerkreis

Bonn. Eine Neuregelung des Radverkehrs im Umfeld der Autobahneinmündungen Tannenbusch, der Hauptfeuerwache am Lievelingsweg und des Bonner Verteilerkreises fordert der ADFC Bonn/Rhein-Sieg. Der Club reagiert damit auf die Anordnung der Bezirksregierung Köln zur Demontage eines Stopp-Schildes an der Ausfahrt Tannenbusch, was nach Meinung des Club dazu führen wird, dass sich wieder schwere Unfälle zwischen Rad- und Autofahrern an der Anschlussstelle Tannenbusch ereignen werden.

Demontage des Stopp-Schildes

Gegenüber dem ADFC hat die Bezirksregierung die Anordnung zur Demontage des Stopp-Schildes vor dem Radweg und Zebrastreifen an der Autobahnabfahrt Tannenbusch damit begründet, dass das Schild von den Autofahrern nicht akzeptiert wurde. „Es ist unglaublich, dass die Bezirksregierung das Stopp-Schild nicht von der Verkehrssicherheit, sondern von der Akzeptanz durch die Autofahrer abhängig macht“, kritisiert der Verkehrspolitische Sprecher des ADFC, Werner Böttcher. „Dabei hatte das Stoppschild seinen Zweck voll und ganz erfüllt: Von 2011 bis zur Aufstellung im Mai 2014 hatten sich sieben Unfälle ereignet, danach keine mehr.“ Die Bezirksregierung hatte dem ADFC die Demontage des Schildes folgendermaßen begründet: „Die StVO hat als höchstes Gut die Eindeutigkeit und Begreifbarkeit einer Verkehrsregelung. Dies war hier durch die Aufstellung des Stopp-Schildes vor dem Fußgängerüberweg nicht gegeben. Eine solche Beschilderungsanordnung sieht die StVO nicht vor. Die Anhaltebereitschaft vor einem Fußgängerüberweg muss immer vom Verkehrsteilnehmer gegeben sein.“

Die formale Argumentation der Behörde, dass das Stopp-Schild nur unmittelbar hinter neben dem Fußgängerüberweg verlaufenden Radweg stehen dürfte, ist für den ADFC eher eine Ausrede. „Dann hätte man am Stopp-Schild den Zusatz ,Radfahrer kreuzen’ montieren können“, so Böttcher. „Hier will eine Behörde eindeutig nicht den Rad- und Fußverkehr schützen, sondern den Autoverkehr beschleunigen“, so Böttcher.

Das Argument, die Radfahrer seien selbst an den Unfällen schuld, weil sie in falscher Richtung unterwegs seien, weist der ADFC zurück. „Unabhängig von der Beachtung der Verkehrsregeln gibt keinen Grund für Autofahrer, Fußgänger und Radfahrer, selbst wenn diese verkehrswidrig von rechts kommen, zu übersehen und zu überfahren“, so Böttcher. Außerdem trage die Stadt Bonn Mitschuld daran, dass Radfahrer Richtung Tannenbusch häufig die falsche Straßenseite benutzen.

Verkehrsführung am Verteilerkreis

„Die Verkehrsführung am Verteilerkreis und an der Einmündung Bornheimer Straße/Lievelingsweg widerspricht eklatant der von der Bezirksregierung zitierten Eindeutigkeit und Begreifbarkeit einer Verkehrsregelung. Ab Verteilerkreis wird der Radverkehr als Zwei-Richtungs-Radweg ganz offiziell auf der an sich falschen Seite geführt“, so Böttcher. „Nach ampelgesteuerter Überquerung der Bornheimer Straße endet dieser Zwei-Richtungsradweg unvermittelt und der Radfahrer muss, um den für Fahrräder frei gegebenen Fußweg auf der gegenüberliegenden Seite vor der Feuerwache zu erreichen, erneut ampelgesteuert eine Straße queren.“ Das ist für den ADFC ein Beispiel dafür, dass das Interesse gering ist, den Radverkehr zu beschleunigen und zu bevorzugen. „Nach wie vor wird in der Praxis dem Autoverkehr der Vorrang eingeräumt“.

Deshalb fordert der ADFC ein Gespräch aller Beteiligten, um die Verkehrsführung für den Radverkehr zwischen Verteilerkreis und Anschlussstelle Tannenbusch zu verbessern und die Sicherheit der Fahrradfahrer an der Autobahneinmündung wieder herzustellen.

Pressemitteilung

ADFC Bonn/Rhein-Sieg

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