8. Wachtberger Kulturwochen
Innerordentliches
Lesung mit Ursula Contzen bei Clevers „allesausserordentlich“
Wachtberg-Niederbachem. Das Weltgeschehen zeigt sich zurzeit in all seinen - vor allem ungeordneten - Facetten. Dies erschüttert und erfreut die Autorin Ursula Contzen gleichermaßen, und so hatte sie diese Geschehnisse und ihre Empfindungen in die „Ordnung des Gedichts“ gefasst.
Im Rahmen der 8. Wachtberger Kulturwochen trug Contzen in Monika Clevers „allesausserordentlichem“ Bildergarten „innerordentliche“ Gedichte vor. Zunächst erschreckten diese Verse die Zuhörer, denn sie waren nicht so einfach ‚wegzustecken‘, handelten sie doch von einer Welt, die „aus den Fugen geraten ist“, wo „Spiegel sich verdunkeln“, von „giftigen Winden“ und von der syrischen Stadt Homs, „unbewohnbar über Nacht – ein Teil der Erde“.
Versöhnt wurden die Zuhörer aber im Anschluss mit Ursula Contzens Wolken-Haikus. In den jeweils 17 Silben eines Haiku blickte Contzen in prachtvolle Sommerwolken, stillte Hunger mit „Wolkenpuffreis“, um dann erfreut festzustellen, dass Wolken keine roten Ampeln kennen, sondern immer freie Fahrt haben. Vor allem, wenn sich eine „Wolkenphalanx am Himmel, bereit zum Angriff“ aufbaut … etwas, das die Besucher der Wachtberger Kulturwochen in den letzten Tagen leider verstärkt erleben mussten.
Die Lesung endete mit dem Lieblingsgedicht der Gastgeberin Monika Clever, „Die Flusslandschaft“.
Pressemitteilung
der Gemeinde Wachtberg
