Lesenacht in der KÖB Fritzdorf
Mit Spannung in und durch die Nacht!

Fritzdorf. Fast könnte man sagen, die Fritzdorfer sind „alte Hasen“: Bereits seit 2009 macht die KÖB Fritzdorf beim jährlichen Rheinischen Lesefest mit. Mit Markus Stromiedel, der am 20. November in der St. Georgsstube zu Gast war, summieren sich die Autorenlesungen gar auf acht. Trotzdem ist jedes Mal viel Ungewissheit dabei: Wie wird der Autor im persönlichen Umgang sein, kann sie oder er sein Werk packend vortragen? Werden genügend Hörer und Interessierte kommen? Daher war es eine besondere Freude, einen Autor wie Markus Stromiedel zu Besuch zu haben. Denn der gebürtige Bremerhavener, der den Tatort-Ermittler „Stubbe“ erfunden hat, präsentierte seinen Roman für junge Jugendliche fesselnd und mitreißend. Die Spannung war greifbar, als Stromiedel die Geschichte um Simon und Ira, die Protagonisten in „Der Torwächter“, vortrug - oder vielmehr zu Leben erweckte. Unglaublich gelungen war die Kombination von Text, Gestik und Körpereinsatz, mit der er seinen Hörern diese Abenteuer-Fantasy-Geschichte nahe brachte. Ausnahmslos alle Anwesenden waren begeistert. Davon zeugte auch die abschließende ausführliche Gesprächsrunde. Sogar beim anschließenden Pizzaessen wurde sie fortgeführt. Und der Abend war damit keineswegs vorbei. Denn nun waren die Jugendlichen des Jugendlesetreffs (JuLeTre) an der Reihe. Für diese Altersgruppe hatte Stromiedel das Buch „Die Kuppel“ ausgewählt, ein Science Fiction-Thriller der im Jahr 2035 spielt. Das Szenario ist erschreckend: Der Klimawandel ist Realität mit verheerenden Folgen für Umwelt und Mensch. Politisch sind die Nationalstaaten im vereinten Europa aufgelöst, der europäische Präsident führt von Brüssel aus ein öko-diktatorisches Regime. Unter diesen Bedingungen stirbt unter mysteriösen Umständen ein alter Mann. Die Geschichte nimmt schnell Fahrt auf. Stromiedel liest für seine Hörer länger als eine Stunde und entlässt diese dann mit seinem Buch in die Lesenacht. Lange halten alle durch, allerdings nicht ohne auch immer wieder über die Möglichkeit einer solchen Entwicklung zu diskutieren. Spannend, bedrückend und faszinierend war das Buch - so die einhellige Meinung beim fast schon mittäglichen Abschlussfrühstück.