Pflanzen- und Samenbörse auf dem Köllenhof
Mit dem Fahrrad oder zu Fuß ging es durch die Streuobstwiesen
Samenfeste alte und neue Sorten wurden zum Kauf und Tausch angeboten
Ließem. Das überaus wechselhafte Aprilwetter konnte die Teilnehmer der dritten Wachtberger Pflanzen- und Samenbörse nicht wirklich aus der Fassung bringen.
Auf dem Köllenhof in Ließem startete im Rahmen der Börse auch die traditionelle Streuobstwiesentour, die der Verein zusammen mit den ADFC sowie der Gemeinde Wachtberg veranstaltete. Neben einer geführten Fahrradtour stand diesmal auch eine geführte Wanderung zu den Streuobstwiesen in Wachtberg auf dem Programm. Bei der 22 Kilometer langen Radtour übernahmen Andreas Stürmer (ADFC), Michael Behrend, Vorsitzender des Vereins zur Pflege und Förderung der Streuobstwiesen in Wachtberg sowie sein Stellvertreter Dr. Stefan Thomas die Führung. Dabei besuchten rund drei Dutzend Radler verschiedene Obstwiesen, wo sie über die verschiedenen Obstarten, deren Pflege und Verarbeitung sowie die ökologische Bedeutung der Streuobstwiesen ins Bild gesetzt wurden. Bei der etwa sechs Kilometer langen Wanderung ging Vorstandsmitglied Dorothea Hochgürtel voran.
Auf der Pflanzen- und Samenbörse wurden samenfeste alte und neuere Gemüse- und Blumensorten zum Kauf oder zum Tausch angeboten, wobei die Tauschbörse eher schleppend vorankam. Auch Raritäten, wie etwa heute nicht mehr übliche Küchen- und Teekräuter, waren hier zu finden.
Eigene Zucht macht jede Menge Spaß
„Mit dieser Pflanzen- und Samenbörse soll ein kleiner Beitrag zum Erhalt samenfester Gemüse- und Blumensorten geleistet werden“, erläuterte Initiator Eberhard Tschentke von der Aktionsgemeinschaft. Die Börse wende sich an alle interessierten Hausgärtner und solle künftig jedes Frühjahr stattfinden. Die Aktionsgemeinschaft hoffe, nach und nach auch einige Hausgärtner animieren zu können, wieder ihre eigenen Gemüsesamen nachzuziehen. „Das ist bei vielen Gemüsesorten nicht aufwendig und macht darüber hinaus auch noch jede Menge Spaß“, wusste Tschentke. Ohnehin sei der eigene Gemüseanbau ein neuer Trend und stark im Kommen, denn selbst angebautes Gemüse schmecke einfach besser, schmunzelte er.
Der Streuobstwiesenverein selbst war natürlich auch vertreten, hier konnte man mit Schnaps aus Fritzdorfer Birne oder Rheinischem Winterrambour anstoßen, die von hochstämmigen alten Bäumen geerntet und in der renommierten Edelobstbrennerei Vallendar in Kail (Mosel) gebrannt werden. Aber auch leckere Apfel- und Birnensäfte waren im Ausschank und zeigten die heimischen Apfelsorten in ihrer ganzen Vielfalt. „Der Erhalt der heimischen Streuobstwiesen mit ihren Hochstamm-Obstbäumen ist uns enorm wichtig“, unterstrichen die Mitglieder. Deshalb komme der Erlös des Tages auch dem Pflanzen neuer Bäume zugute.
