8. Wachtberger Kulturwochen
Nicht nur auf den ersten Blick
Ausgewähltes vom Kunstkreis … noch bis 2. Oktober
Wachtberg-Berkum. Zu einer schönen Tradition im Rahmen der Wachtberger Kulturwochen hat sich die „Ausgewählt“-Ausstellung im Rathaus entwickelt, in der die Künstlerinnen und Künstler des Wachtberger Kunstkreises jeweils ihre Lieblingswerke präsentieren. Keinem Motto zugeordnet, auch nicht zwingend neue Arbeiten, zeigte sich in diesem Jahr hier erneut die besondere Vielfalt des künstlerischen Schaffens dieser Gruppe.
Auf den ersten Blick
Bürgermeisterin Renate Offergeld eröffnete gemeinsam mit Gitta Briegleb vom Kunstkreis die Ausstellung im Ratssaal. Musikalisch begleitet wurde die Vernissage von der Jugendband der Evangelischen Kirchengemeinde Wachtberg, „The Beggars“ mit Leiterin Regina Krull am Keyboard, Simon Mangel am Saxofon und Elias Oltmanns am Schlagzeug. Für die bekannte Musikerin und ihre jungen Mitspieler war es eine Premiere, traten sie doch erstmals mit einem jazzigen Programm auf – sehr zur Freude des Publikums. Immer wieder eine schöne Ablenkung in den manchmal anstrengenden Sitzungen seien die Bilder, dankte Offergeld in ihrer Ansprache den Kunstkreis-Mitgliedern. Im ersten Moment, fuhr sie fort, habe sie dieses Mal jedoch gedacht, in einer Schwarz-Weiß-Ausstellung zu sein.
Und richtig, auf den ersten Blick wirkt die Vielzahl der Exponate wenig farbig, zahlreiche Bilder erscheinen betont nur in Schwarz-Weiß oder in gedeckten Tönen gehalten zu sein. So wie das großformatige Werk „Ecce Homo“ von Anne-Rose Kontetzki. In Braun und Schwarz auf Seide gemalt zeigt es einen umwickelten Leichnam umgeben von Kreuzen. Direkt zu Beginn der Werkschau postiert stimmte es schon beim Betreten des Ratssaals so manchen Besucher nachdenklich, ist doch der Tod ein Thema, mit dem sich irgendwann jeder von uns auseinandersetzen muss. Nicht weniger beglückend erzählte Marga Auen in ihrem in dunklen Blau- und Grautönen gehaltenen Bild gar vom „Untergang“. Selbst die rote Skyline einer Stadt schien darin überdeckt von grauem Dunst. Nur in Schwarz-Weiß kam das Acryl-Bild von Monika Rau daher, war dabei aber fröhlich anzusehen. Mit seinen vielen Grauschattierungen bildete es äußerst lebendig eine Magnolienblüte ab. Nur mit schwarzer Tusche auf Leinwand hatte Gitta Briegleb gearbeitet. Ihr „Nachtschattengewächs“ überzeugte durch fein gesetzte Pinselstriche. Auch in Inga Eckardts Linolschnitten gab es keine Farbigkeit; auf vier verschiedenen Drucken war eine sich empor windende Ranke zu sehen.
Der zweite … und dritte Blick
Auf den zweiten Blick beinhaltet die Ausstellung aber auch Beschauliches und Heiteres. Da gibt es schön anzusehende Aquarelle in Pastelltönen von Charlotte Geiser, wie die vom „Frauenchiemsee“ und der „Godesburg“, ebenso schöne und leuchtend farbige von der „Burg Eltz“ von Enno Frandsen. Eine aufgeschnittene „Pineapple“ von Bridget Schwäbig macht Lust auf exotisches Obst, und Brigitte Felgendreher entführt mit ihrer „Fata Morgana“ genannten Fotocollage gar in fremde Wüstengefilde. Neu im Kunstkreis dabei ist seit Kurzem Maria Konz. Besonders schön war ihr in leuchtenden Türkis-Blau-Tönen gemalter „Esel“, der in seiner reduzierten Formgebung überzeugte. Neu war aber auch die Videopräsentation dieser Künstlerin, mit der sie einen Überblick ihrer Arbeiten vermittelte. So gibt es in dieser „Ausgewählt“-Ausstellung nicht nur Farbiges auf den zweiten Blick, sondern gab es - zur Vernissage - auf den dritten Blick auch eine neue Art der Kunst-Präsentation zu entdecken.
Weitere Künstlerinnen und Künstler dieser Ausstellung sind: Monika Clever, Klaus Felgendreher, Gisela Knebel, Joachim Krause und Ingrid von Zeddelmann. Die Ausstellung ist noch bis 2. Oktober im Rathaus, Rathausstraße 34 in Berkum zu sehen: Montag bis Mittwoch von 8 bis 17 Uhr, Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und Freitag von 8 bis 12 Uhr. (Weitere Fotos der Veranstaltung auf www.wachtberg.de)
Pressemitteilung
der Gemeinde Wachtberg