SPD-Fraktion im Rat der Gemeinde Wachtberg
Schon wieder: Post will Postfiliale in Niederbachem schließen
SPD: Wachtbergs größter Ortsteil benötigt professionelle Postdienstleistungen Post muss Filiale offen halten. Nötigenfalls aus Protest andere Postdienstleistungen boykottieren
Niederbachem. Die Post will die Filiale im Zeitschriftenladen an der Konrad-Adenauer-Straße in Niederbachem zum 30. Juni 2014 aufgeben. Damit ist die Wachtberger SPD nicht einverstanden. Vielmehr müssten die Postdienstleistungen am einwohnerstärksten Wachtberger Ortsteil Niederbachem noch ausgebaut und professioneller werden. SPD-Ratsmitglied Wolfgang Neusüß hat dazu die Post angeschrieben und aufgefordert, dafür zu sorgen, dass auch künftig rund 4000 Einwohner in Niederbachem die Dienstleistungen der Post rationell sowie kundenorientiert in Anspruch nehmen können. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass sich in der derzeitigen Postdienststelle regelmäßig Pakete und Päckchen in großen Mengen stapeln, weil die Post diese nur einmal am Tag abholt. Trotz mehrfacher Hilferufe reagiert die Post auch nicht bei großem Paketaufkommen,“ kritisiert Wolfgang Neusüß. Auf mehrfache Beschwerden der Filial-Betreiberin habe die Post AG mitgeteilt, dass sie an der Abstellung des Mangels arbeite. Passiert sei aber nichts. Im Gegenteil. Die Post habe vielmehr vor der Aufgabenstellung resigniert und den Vertrag mit der Filial-Betreiberin in Niederbachem gekündigt, fügte Neusüß hinzu.
Offensichtlicher Bedarf
SPD Wachtberg meint, dass der größte Ort in Wachtberg nicht ohne Poststelle bleiben darf, der Bedarf ist offensichtlich. Man gehe davon aus, dass Post 4.000 Einwohner nicht ohne Poststelle lassen werde, weil sie der Nachfrage nach Paketdiensten nicht nachkommen könne. Die Post AG hatte vor Jahren schon einmal eine größere funktionierende Poststelle neben dem heuten CAP-Markt trotz massiver Proteste aus der Bürgerschaft und Politik dicht gemacht. Ebenso ging es in Pech, Adendorf und Ließem zu. Sollte sich die Post tatsächlich ganz aus Niederbachem zurückziehen, müsse dies auch zu Konsequenzen führen. „Die betroffene Bürgerschaft könnte zum Beispiel ankündigen, auf andere Dienstleistungen der Post AG und deren Gesellschaften künftig zu verzichten oder Postsparbücher und Konten zu kündigen,“ regte der SPD-Fraktionsvorsitzende Bernd Becker an. Briefmarkenautomaten und Paketcontainer seien keine Alternative. Die Post habe zudem einen gesetzlich vorgeschriebenen Dienstleistungsauftrag und könne sich nicht ständig und vor allem in ländlichen Strukturen mit Blick auf Gewinnmaximierung aus der Verantwortung stehlen.
Pressemitteilung der
SPD-Fraktion im Rat
der Gemeinde Wachtberg
