Krimikomödie „Jebütz wird spääde“ hatte Premiere auf der Pecher Dorfbühne
Tempo, Witz und Spannung
Publikum war begeistert vom Stück aus der Feder von Heinrich Beschmann

Pech. Tempo, Witz und Spannung sind die Markenzeichen des neuen Theaterstücks der Pecher Dorfbühne, das vor Kurzem im Feuerwehrhaus Premiere hatte. Der Rheinische Kriminalschwank „Jebütz wird spääde“ ist das dritte Stück aus der Feder von „Intendant“ und Regisseur Heinrich Beschmann, der naturgemäß an diesem Abend unter Hochspannung stand bei der Uraufführung seines in rheinischer Mundart geschriebenen Werkes. Die nahezu ununterbrochenen Lachanfälle und Beifallsstürme des Publikums bei dieser überaus gelungenen Premiere sorgten aber schnell für strahlende Gesichter hinter der Bühne.
Vor Beginn hatte Beschmann darauf hingewiesen, dass auch in diesem Jahr der Erlös der insgesamt 14 Vorstellungen wieder einem guten Zweck „mit Kindern“ zugutekommen soll. Seit 2003, als sich der Vorhang im Feuerwehrhaus erstmals öffnete, habe die lustige Theatergruppe bereits 50.900 Euro an Kinder gespendet, die es nicht so gut hätten. Das sei natürlich vor allem dem Publikum zu verdanken, unter denen bei der Premiere auch Bürgermeisterin Renate Offergeld war, und das von Anfang an mit in das Geschehen einbezogen wurde.
Kassierer der Mehlemer Fähre ist kein Kapitän
Fabrikantengattin Anna Schüssler (Anja Wind) hatte sich gleich mit ihrem Ehemann Anton (Werner Bussar)in der Wolle, denn all dessen „Fisternöllchen“ Herr zu werden, dafür reicht kein Revolver - da ist ein Maschinengewehr notwendig. Und wenn dann die Tassen fliegen, sorgt Butler Max (Thomas Flemmer) mit der leicht spuckigen Aussprache souverän wieder für Sauberkeit. Die wunderschöne Tochter Schakeline (Maike Nothbaum) setzt währenddessen alle ihre Reize ein, um einen Mann fürs Leben oder wenigstens das Cabrio von Papa zu ergattern. Das hat Hausfreundin Ellen Neurath (Manuela Nothbaum) nicht nötig, denn immerhin ist sie schon zum siebten Mal verheiratet - wobei das eine Mal nicht zählt, weil der Kassierer der Mehlemer Fähre kein Kapitän ist und somit nicht das Recht hat, Trauungen an Bord zu vollziehen.
Als die beiden Schüsslers also unabhängig voneinander beschließen, den jeweiligen Gegenpart um die Ecke zu bringen, kommen die beiden „Profikiller“ Peer El-Kapott (Cigdem Bern) und Sandra (Aki-Anika Krämer) ins Spiel. Doch die haben beide weitaus weniger Erfahrung vorzuweisen, als sie ihren Auftraggebern vorgaukeln. Und weil auch noch die beiden Herzensdamen Marie Hansen (Andrea Hoffmann) und Patty Vougue (Patricia Schichterich) zu den denkbar ungünstigsten Zeitpunkten auftauchen, kommt am Ende natürlich alles ganz anders, als geplant.
Professionellste Darbietung in der Geschichte
Die drei Neulinge Thomas Flemmer, Andrea Hoffmann und Cigdem Sahin taten an diesem Abend erfolgreich ihre ersten Schritte auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und agierten dabei schon wie alte Hasen. Und den erfahrenen Ensemblemitglieder merkte man an, dass sie von Jahr zu Jahr souveräner werden und bereits jede Menge gelernt haben. Die Zuschauer jedenfalls wurden Zeuge der professionellsten Darbietung in der Geschichte der Pecher Dorfbühne, der tosende Applaus war der verdiente Lohn für eine unvergessliche Aufführung. Insgesamt gibt
es jetzt noch zehn Vorstellungen, die bis in den November hinein reichen. Karten gibt es im Vorverkauf bei Charlys Backstube in der Pecher Hauptstraße 33.

Regisseur, Autor und Intendant Hein Beschmann sorgte zusammen mit dem Ensemble der Pecher Dorfbühne mit seinem dritten Stück aus eigener Feder für einen unvergesslichen Theaterabend.

Killer Peer El-Kapott hat es nicht leicht, den Fabrikanten Anton Schüssler von seinen Qualitäten zu überzeugen.