Lesermeinung zur politischen Situation in Wachtberg
Was ist in Wachtberg los?
Verfolgt man die Presseartikel der Wachtberger Fraktionen, ergibt das kein gutes Bild der Wachtberger Kommunalpolitik. CDU, UWG, FDP und Unser Wachtberg suchen jede Gelegenheit, um die Bürgermeisterin anzugreifen und erwecken den Eindruck, die schlechte Haushaltssituation hätte sie in einem Jahr verursacht. Da werden die Personalkosten pauschal gesenkt und jetzt fehlen im Rathaus die Menschen, die sich um die steigende Zahl von Flüchtlingen kümmern können. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie das ohne die Arbeit des Ökumenischen Arbeitskreises aussähe. Beratung, Betreuung, Nachhilfeunterricht, Deutschkurse, Kleiderpavillon, all das wird von ehrenamtlichen Mitgliedern geleistet. Der „Runde Tisch“ kam viel zu spät, weil die Fraktionen sich erst einmal um den Vorsitz gestritten haben. Da werden dringend Unterbringungsmöglichkeiten gesucht ein Angebot des DRK aber abgelehnt und statt dessen die ehemalige Gaststätte in Oberbachem gefordert, obwohl dieses Haus erst monatelang und mit großen Kosten renoviert werden müsste. Was ist eigentlich mit dem schon lange leer stehenden Henseler Hof in Niederbachem? In Adendorf geht es mit einem Jugendraum nicht weiter, weil man sich streitet. Aber mit der Einführung einer Ehrenamtskarte oder eines schnellen DSL wird sich ausgiebig beschäftigt, als wenn es nichts Wichtigeres in Wachtberg gibt.
Die UWG stellt sich in ellenlangen Artikeln als besonders bürgernah dar. Weg von jeder Realität fordert sie alles, was Bürger gerne hätten. In der letzten Ausgabe von „Wir Wachtberger“ fordert sie zum Beispiel, dass die Ortschaften „besser in die Nahversorgung eingebunden werden“. Als es vor Jahren um den Bau des Einkaufszentrums ging, haben nur SPD und Grüne davor gewarnt, dass jetzt auch die letzten Geschäfte in den Orten verschwinden werden und deshalb ein kleineres ortsnahes Einkaufszentrum für Berkum gefordert. Dass sie Recht hatten, weiß jetzt jeder. Die UWG hat offensichtlich noch nicht kapiert, wie Marktwirtschaft funktioniert. Alles, was sie zur Nahversorgung fordert, ist in der Vergangenheit schon gescheitert. Wie schön, dass sie „ihre bürgernahen Positionen konsequent einbringen werden“. Der Wahlkampf ist vorbei! Liebe Kommunalpolitikerrinnen und Kommunalpolitiker, macht endlich das, wozu die Bürgerrinnen und Bürger euch gewählt haben. Setzt euch zusammen - auch mit der Bürgermeisterin - und seht zu, dass Wachtberg eine schöne und lebenswerte Gemeinde bleibt.
Heiner Pilger,
Wachtberg
