8. Wachtberger Kulturwochen
Was wäre wenn …
Günter Perkams und ein Zwiegespräch ganz besonderer Art
Wachtberg-Ließem. Was wäre, wenn Jesus heute wieder auf die Erde käme? Welchen Eindruck würde er von uns Menschen haben? Sind wir so geworden, wie er es sich vorgestellt hat? Würde ihm gefallen, wie die katholische Kirche den Gläubigen begegnet? Mit diesen Fragen beschäftigte sich der Adendorfer Autor Günter Perkams in seiner jüngsten Lesung, zu der er anlässlich der 8. Wachtberger Kulturwochen in den Ließemer Köllenhof eingeladen hatte.
Poesie trifft Prosa
Aber direkt mit so schwerer Kost wollte der Autor nicht beginnen. Zur Einstimmung gab’s erst einmal eine Auswahl seiner Gedichte. Die Lesung wurde begleitet, wie bei den bisherigen Auftritten auch, von llse Fuß. Im Wechsel trugen die beiden poetische Reise-Erinnerungen vor. Mit der Erzählung eines ganz besonderen Weihnachtserlebnisses, das er in Bethlehem hatte und in dem der tiefe Wunsch der Menschen nach Frieden zum Ausdruck kam, sowie der Anekdote einer sonderbaren Begegnung in Teheran setzte Perkams seine Lesung fort
Papst trifft Jesus
Ilse Fuß sei es zu verdanken, dass das folgende Stück in dieser Lesung vorgetragen werde, erläuterte der Autor, sie habe diese noch nicht veröffentlichte und bisher nur als Manuskript vorliegende Arbeit aus den vielen seiner Notizen hervorgeholt. Schon zu Beginn der Lesung hatte Perkams angekündigt, dass er etwas ganz Besonderes vorlesen werde … ein von ihm verfasstes, fiktives Zwiegespräch zwischen Papst und Jesus. Diese Vorankündigung erleichterte es den Zuhörern merklich, dem Dialog, den Günter Perkams und Ilse Fuß im Wechsel sprachen, zu folgen. Jesus war schon eine geraume Zeit durch die Gassen Roms gestreift, hatte die Menschen beobachtet, um schließlich im Vatikan den Papst zur Rede zu stellen. Alleine in einem Raum standen sich die beiden gegenüber. Das Hin und Her des sich entspannenden (fiktiven) Dialogs wussten Fuß und Perkams gut auszuloten. „Der Doppelgänger“ habe er diese Arbeit betitelt, verrät Perkams am Ende, weil er bei einem Besuch in Rom mehrfach von Pilgern aus aller Herren Länder für den Papst gehalten wurde. Dies habe ihn amüsiert und letztendlich zu diesem Stück inspiriert.
Die sehr abwechslungsreiche und außergewöhnliche Lesung wurde musikalisch von Cordelia Loosen-Sarr begleitet. Gekonnt verstand sie es, die Atmosphäre sowohl der stimmungsvollen Gedichte als auch die der launigen Erzählungen und erst recht die Tragik des höchst christlichen Disputes auf verschiedenen Flöten klanglich zu untermalen. (Ausführlicher Bericht und weitere Fotos auf www.wachtberg.de)
Pressemitteilung
der Gemeinde Wachtberg
