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Ein eindrucksvolles Votum für die Banken-Fusion
Vertreterversammlung beschließt mit großer Mehrheit die Verschmelzung der VR Bank Rhein-Mosel eG mit der Volksbank RheinAhrEifel eG: Es entsteht die VR Bank RheinAhrEifel eG mit Sitz in Koblenz
Koblenz. Es war ein Foto, das im Laufe der Vertreterversammlung mehrere Male zu sehen war: Eine Aufnahme des Deutschen Ecks, in welcher das Logo der Volks- und Raiffeisenbanken eingebunden war. „Es fließt zusammen, was zusammengehört“, dieses Motto wurde im Rahmen der Vertreterversammlung ebenfalls mehrere Male betont. Zweifelsfrei beschreibt dieses den wichtigsten Tagesordnungspunkt des Abends: Die Verschmelzung der VR Bank Rhein-Mosel eG mit der Volksbank RheinAhrEifel eG.
Rund 700 Gäste, darunter auch die stimmberechtigten Vertreterinnen und Vertreter, konnte der Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Heinz Krämer in der Rhein-Mosel-Halle begrüßen. Souverän führte dieser als Versammlungsleiter durch den Abend, der angesichts der umfangreichen Tagesordnung kein kurzer werden sollte. Doch bevor der wichtigste Tagesordnungspunkt aufgerufen wurde, galt es, Rückschau auf das abgelaufene Geschäftsjahr zu halten. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen, wie z.B. Inflation und Angriffskrieg gegen die Ukraine, konnten der Vorstandsvorsitzende Sascha Monschauer und das Vorstandsmitglied Markus Müller erfreuliche Zahlen des Jahresabschlusses zum 31. Dezember 2022 vorlegen. Die Volksbank RheinAhrEifel konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 3.339 neue Kundinnen und Kunden sowie 2.311 neue Mitglieder gewinnen.
Insgesamt zählt man demnach 188.000 Kunden und Kunden sowie rund 115.000 Mitglieder. Letztere dürfen sich auf die Ausschüttung einer Grunddividende in Höhe von zwei Prozent sowie einer weiteren Bonuszahlung in Höhe von nochmals zwei 2 Prozent freuen. Diese sowie die weitere Verwendung des Jahresüberschusses wurde von den Stimmberechtigten einstimmig beschlossen.
Die Bilanzsumme stieg im Jahr 2022 um rund 6 Prozent auf über 4,6 Milliarden Euro. Auch das Eigenkapital konnte weiter gestärkt werden: Zum 31.12.2022 lag dieses bei 463 Millionen Euro. Das Kreditgeschäft der Volksbank RheinAhrEifel ist im Berichtsjahr um rund 12 Prozent auf insgesamt 3,4 Milliarden Euro gewachsen.
Vorstandsvorsitzender Sascha Monschauer ging in seinen Ausführungen nicht nur auf diese erfreulichen Zahlen, sondern auch auf ein aktuelles Problem ein: Die Sprengung von Bankautomaten. Dem vermeintlichen Vorbild der Niederlande werde man nicht folgen: Dort sei die Anzahl der Bankautomaten von 8.500 auf ca. 850 reduziert worden. Die Volksbank wolle und werde eine derartige Reduzierung auf zehn Prozent nicht vornehmen; von 66 Automaten würden dann nämlich lediglich sechs oder sieben verbleiben. Die Volksbank habe vielmehr ein Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, welches zur Jahresmitte vollständig abgeschlossen sein wird.
Ein sehenswerter Image-Film leitete den Tagesordnungspunkt über die Verschmelzung der Volksbank RheinAhrEifel eG mit der VR Bank Rhein-Mosel eG ein. Sascha Monschauer betonte eingangs, dass beide Banken grundsolide aufgestellt und wirtschaftlich gesund seien. Man könne daher von einem „Zusammenschluss aus der Stärke heraus“ sprechen. Anschaulich präsentierte er Vorteile der Fusion, aber auch die entstehenden Kosten, wobei sich der Vorstandsvorsitzende vor allem über die zu entrichtende Grunderwerbsteuer ärgerte. Dennoch: Die Vorteile überwiegen eindeutig, wie er betonte und damit auch die Empfehlung des Vorstandes und des Aufsichtsrates verteidigte.
Durch die Verschmelzung entstünden starke Synergieeffekte; gleichzeitig sei eine tiefere Spezialisierung von Mitarbeitenden möglich. Diese Karriere-Chancen würden letztlich auch zu einer besseren Mitarbeiterbindung beitragen, welche in der heutigen Zeit besonders wichtig sei. Betriebsbedingte Kündigungen wird es nicht geben und auch das Konzept der Regionalität bleibt erhalten. Es wird nach der Verschmelzung auf das gesamte Gebiet ausgeweitet.
Durch die Verschmelzung würde die Bank zwar größer werden. Das bedeute aber nicht, dass man das Prinzip der Nähe zu den Mitgliedern und Kunden aufgeben werde. Im Gegenteil: Über das Regionalmarktprinzip mit eigenen Beiräten und Regionalkonferenzen bleibe die neue Bank nah an den Kunden im gesamten Geschäftsgebiet. Die Beratung erfolge weiterhin nach genossenschaftlichen Werten: ganzheitlich, auf Augenhöhe und transparent.
Durch die Verschmelzung entsteht eine neue regionale Bank der Zukunft mit rund 250.000 Kunden sowie 143.000 Mitgliedern. Die Bilanzsumme wird rund 6,5 Milliarden Euro betragen. Das betreute Kundenvolumen beträgt ca. 13,4 Milliarden Euro. Wie Sascha Monschauer betonte, habe man sich bewusst für den Namen VR Bank RheinAhrEifel eG entschieden. Dies würdigt die Tatsache, dass die VR Bank Rhein-Mosel die älteste, noch rechtliche selbständige Genossenschaftsbank der Welt sei, die direkt von Friedrich Wilhelm Raiffeisen gegründet wurde.
Sowohl im Vorfeld der Vertreterversammlung als auch am Abend selbst hatten die Anwesenden die Möglichkeit, zur Verschmelzung Fragen zu stellen. Deren Anzahl war angesichts der ausführlichen und anschaulichen Informationen jedoch überschaubar. Der Vorstandsvorsitzende bestätigte, dass die neu entstehende Bank selbstverständlich weiterhin regionale Vereine und Initiativen unterstützen werde und es in diesem Bereich keine Kürzungen gibt.
Der Vorstand der neuen Bank wird sich aus Matthias Herfurth, Michael C. Kuh, Markus Müller und Sascha Monschauer zusammensetzen, wobei Letzter die Funktion des Vorsitzenden wahrnimmt. Hauptsitz der neuen Bank wird Koblenz sein.
Auch wenn die Abstimmung über die Verschmelzung angesichts der guten Vorbereitung und Information eigentlich eine Formsache war, so wurde das Ergebnis dennoch mit großer Spannung erwartet. Nicht ohne Grund sah man bei den Verantwortlichen nach der offenen Abstimmung rundum zufriedene Gesichter: Mit 99,4 Prozent der stimmberechtigten Anwesenden war das Votum mehr als deutlich. Bereits wenige Tage vor der Vertreterversammlung hatte das vergleichbare Gremium der VR Bank Rhein-Mosel in Neuwied die Verschmelzung mit 98,3 Prozent Zustimmung beschlossen. Diese tritt rückwirkend zum 1. Januar 2023 in Kraft, wobei die Zusammenführung der EDV Ende Juni 2023 abgeschlossen sein soll.