- Anzeige - KSK Mayen feiert erfolgreichen Auftakt
„Female Finance Day“
80 Teilnehmerinnen trafen sich beim ersten Finanzevent speziell für Frauen

Plaidt. Der erste „Female Finance Day“ der Kreissparkasse (KSK) Mayen hat einen Nerv getroffen. Bei Plants & Friends in Plaidt kamen über 80 Frauen zusammen, um sich über Geld, Vorsorge und finanzielle Selbstbestimmung zu informieren und auszutauschen – mit spannenden Impulsen, praktischen Tipps und viel Inspiration.
Impulse, Austauschund neue Perspektiven
Die Veranstaltung bot eine Mischung aus Fachvorträgen, persönlichen Erfahrungsberichten und interaktiven Elementen. „Wichtig ist uns, dass wir kein Werbeevent veranstalten wollen, sondern Raum bieten, der Frauen ermutigen soll, ihre finanzielle Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Leider wird der erste Schritt oft hinausgeschoben oder auch gar nicht erst gewagt – sei es, weil man sich vermeintlich noch nicht genügend informiert glaubt, die eigenen finanziellen Möglichkeiten nicht gegeben sieht oder weil andere Lebensereignisse erstmal im Vordergrund stehen. Das ist falsch und das wollen wir ändern“, fasste Judith Sauerborn, Abteilungsleiterin Unternehmenskommunikation bei der KSK Mayen und Moderatorin des Abends zusammen.
Was es mit derGeldfreundin auf sich hat
Besonders in Erinnerung bleibt den Teilnehmerinnen der Gedanke der „Geldfreundin“: Jede Frau sollte eine Freundin haben, mit der sie über Geldthemen offen sprechen kann – ein Schlüssel, um Hemmschwellen abzubauen und voneinander zu lernen. Über Geld spricht man nicht? Das war gestern.
Der Impuls kam von Adriana Richter, bekannt aus dem Podcast „Die Storytellerin“ und Keynote-Speakerin des Abends. Eindrucksvoll zeigte die Finanzexpertin den Weg einer jungen Kolumbianerin auf, die in einfachsten Verhältnissen lebte und heute eine Eigentumswohnung in München-Schwabing besitzt. So ein Weg war zu schaffen, weil diese Frau mutig und klug und auch mit kleinsten Schritten frühzeitig regelmäßig etwas zurück- und anlegte. „Und das kann jede“, machte sie Mut. Richter zeigte auch den „Lifetime Earning-Gap“, also wieviel Frauen in Deutschland aufgrund ihrer Erwerbsbiografien mit Kindererziehungs- oder Pflegezeiten oder Teilzeitarbeit: Ganze 1.030.000 Euro verdienen Frauen weniger im Leben als Männer.
Anna Reimann, Regionalleiterin beim Provinzial Konzern, machte die Rechnung in Richtung Rente auf. Sie zeigte eindrucksvoll die Konsequenzen, wenn man sich nicht um die eigene Vorsorge kümmert. Außerdem machte sie deutlich, dass man sich auch mit unangenehmen Themen, wie der eigenen Pflegebedürftigkeit oder ungeplante Lebensereignisse wie Scheidungen, frühzeitig auseinandersetzen muss.
Bei der Talkrunde, an der auch Christina Kipping, Vermögensberaterin bei der Kreissparkasse Mayen und Sandra Bast als Kundenberaterin vorne standen, war die Beteiligung des Publikums sehr rege und es gab auch durchaus kritische Fragen, z.B. ob Bankberater nur „Verkäufer“ wären (Antwort: nein!) oder was zu tun ist, wenn die 25-jährige Geldanlage nur Verluste bringt (Antwort: Dringend beraten lassen, Anlagen müssen regelmäßig angepasst und flexibel gehalten werden).
„Entscheidend ist, ins Gespräch zu kommen – ob mit einer Geldfreundin oder mit der eigenen Beraterin oder dem Berater. Am Ende geht es bei „Female Finance“ nicht so sehr um Unterschiede zwischen Männern und Frauen, was die Vorsorge angeht, denn die ist für alle wichtig. Es geht darum, dass Frauen mehr Zutrauen zu sich haben. Es geht um selbstbestimmtes Leben und Freiheit – und dafür braucht man Geld“, so Judith Sauerborn.
Finanzielle Unabhängigkeit beginnt damit, dass man einfach anfängt, z.B. mit der Budgetplanung. Und vor allem muss der Anspruch an die eigene Perfektion zurückgeschraubt werden: Man braucht nicht selbst erst ein Finanzstudium, um eine Beratung in Anspruch nehmen zu können.
Und weil man besser miteinander ins Gespräch kommt, wenn man etwas gemeinsam erlebt, gab es nach dem offiziellen Teil des Abends einen blumigen Kreativ-Workshop: Beim Binden herbstlicher Blumenkränze unter Anleitung der Plants and Friends-Floristinnen konnten viele Finanzfragen in kleinen Gruppen und ungezwungener Atmosphäre geklärt werden.
Gerade die Netzwerkkomponente und die offene Atmosphäre wurde als sehr wertvoll empfunden - sowohl zum Kennenlernen Gleichgesinnter als auch zum Sichtbarwerden eigener Fragen und Anliegen. Und so konnten die Teilnehmerinnen viele konkrete Impulse mitnehmen, die sie in ihrem Alltag umsetzen möchten. Viele Teilnehmerinnen äußerten, dass sie neue Perspektiven gewonnen haben und sich jetzt sicherer fühlen im Umgang mit Finanzfragen.
Gastgeberinnen und Referentinnen freuten sich über eine rege Teilnahme beim Female Finance Day der KSK Mayen in Kooperation mit Presto Humus/ Plant & Friends in Plaidt. Von links: Alexandra Menge (Leiterin Kommunikation/Marketing und Vertrieb Fachhandel bei Presto Humus GmbH / Plants and Friends, Sandra Bast, Adriana Richter, Anna Reimann, Judith Sauerborn und Christina Kipping. Foto: KSK Mayen/ Ralph Künzel