Stiftungs-Geschäftsführer Wolfgang Runkel mit Helferinnen. Am Samstag hatte sie alle Hände voll zu tun, über die Hilfen für Kinder in Notlagen zu informieren. KER

Am 29.08.2016

Wirtschaft

-Anzeige- Lena Meyer-Landrut lockte Massen aufs Gundlach-Gelände nach Daufenbach

Gundlach-Stiftung feierte Geburtstag mit Tausenden

Hilfe für Kinder in Notlagen mittlerweile kreisweit

Daufenbach. Seinen zehnten Geburtstag feierte die Gundlach-Stiftung für Kinder in sozialen und wirtschaftlichen Notlagen mit einigen tausend Menschen und der Pop-Künstlerin Lena Meyer-Landruth. Ort des kleinen Volksfestes war das ebenfalls vor zehn Jahren in Betrieb genommene Logistikzentrum des Unternehmens Reifen-Gundlach im Dürrholzer Ortsteil Daufenbach.

Vor zehn Jahren, 2006, liefen die Geschäfte besonders gut für das Raubacher Familienunternehmen Reifen-Gundlach: Das Unternehmen konnte sein neues Lager und Logistikzentrum in Daufenbach einweihen, es nahm ein neues Warenwirtschaftsprogramm in Betrieb und es lieferte mehr Reifen und Räder denn je an die Kunden aus. In diesem Jahr reifte der Entschluss, Menschen, insbesondere Kindern, in sozialen und wirtschaftlichen Notlagen zu helfen. Wolfgang Runkel, damals Leiter der Holzbachtal-Grundschule und Ortsbürgermeister von Dürrholz, wurde ehrenamtlicher Geschäftsführer der Stiftung und Mitglied im Stiftungsvorstand. Beim Fest sagte er zu „BLICK aktuell“: „Auch in Deutschland tun sich trotz steigender Konjunktur noch immer Probleme auf, die viele Menschen im alltäglichen Leben stark beeinflussen. Wir setzen bei unserer Arbeit den Focus auf die Kinder, die wirtschaftlich und sozial benachteiligt sind.“ Anfangs geschah dies im lokalen Bereich der Verbandsgemeinde Puderbach. Mittlerweile ist die Gundlach-Stiftung mit Projekten und ihrem sozialen Engagement im gesamten Kreis Neuwied tätig. Wolfgang Runkel: „Außer den großen öffentlichen Aktionen kümmern wir uns auch im Stillen um in Not geratene Familien und ihre Kinder.“ Da wird auch schon mal der Nachhilfeunterricht finanziert oder bei talentierten Kindern das Instrument und die Musikschule, wenn die Eltern sich das nicht leisten können. Bei den größeren Aktionen wie zum Beispiel einem Schiffsausflug auf dem Rhein oder einer Fahrt mit der Brohltalbahn erhöht sich die Zahl der teilnehmenden Kinder mittlerweile auf 200 bis 400. Schon zu einer Tradition geworden ist das jährliche Weihnachtsbaumschlagen in den heimischen Wäldern mit anschließendem gemütlichem Beisammensein. Wolfgang Runkel, der bei seiner Arbeit unterstützt wird von der Tochter des Firmengründers Heinrich Gundlach, Uta Jansen, und dem Gundlach-Kommunikationsverantwortlichen Heiko Marmé, glaubt beobachtet zu haben, dass die Zahl der bedürftigen Familien mit entsprechend unterstützungsbedürftigen Kindern in den letzten Jahren eher zugenommen hat. Deshalb arbeitet die Stiftung auch schon länger mit dem Kreisjugendamt zusammen und hat die Stiftungstätigkeit auf alle Verbandsgemeinden im Kreis Neuwied ausgedehnt. Die Stiftung setzt sich gezielt für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter ein, denen sie mit kleinen Highlights zu einem Stück Normalität im vom Verzicht geprägten Leben verhelfen möchte. Das kann auch ein Kinobesuch, ein Pizza-Essen oder durch die Anschaffung von angemessener Kleidung und anderen individuellen Förderprojekten geschehen. Runkel: „Ganz bewusst gehen wir den Weg der kleinen Schritte, der für die Kinder doch eine so große Wirkung haben kann.“

Grundsätze der „Gundlach-Stiftung“

Die Arbeit der „Gundlach-Stiftung“ beinhaltet zwei Grundsätze: Sie sieht ab von sozialen Grenzen und hilft wertfrei bedürftigen Kindern in der Region. Zum andern besteht eine rechtliche und funktionale Trennung der Stiftung von der Reifen Gundlach GmbH. Wolfgang Runkel: „Es geht also nicht um eine einmalige Spende, sondern um nachhaltige Hilfe über Jahre und Jahrzehnte!“ Auch in den kommenden Jahren ist kein Rückzug der Stiftung aus ihrer gemeinnützigen Arbeit geplant. Die gute Situation des Unternehmens Reifen-Gundlach, die zur Gründung der Stiftung führte, hat sich nicht verschlechtert, im Gegenteil. Gebhard Jansen, der Sprecher der Unternehmensleitung, erklärte am Rande des Geburtstagsfestes gegenüber „BLICK aktuell“: „Unser Standort Daufenbach ist jetzt zehn Jahre alt. Wir sind vor zehn Jahren hier eingezogen auf 22.000 Quadratmeter. Das Lager haben wir genutzt, um aus sieben kleinen Lagern ein großes zu machen. Gleichzeitig haben wir unsere Kundenstrategie neu ausgerichtet und sind jetzt Komplettrad und Reifenkomponenten-Zulieferer für die Automobilindustrie geworden. Aus den 22.000 Quadratmetern Hallenfläche sind in dieser Zeit 45.000 Quadratmeter geworden. Und was damals 80 Mitarbeiter hier in Daufenbach waren, das sind heute 200 Mitarbeiter, die in zwei Schichten arbeiten. Von hier wurden im vorigen Jahr 500.000 Kompletträder versandt sowie 2,3 Millionen Reifen und 600.000 Stahl- und Alufelgen.“ Seit fünf Jahren entwirft und designed Gundlach selbst Felgen. Kia und Hyundai sind Großabnehmer des Raubacher Unternehmens. Gegründet wurde Reifen Gundlach 1973 von Heinrich Gundlach in einer Garage am Wohnort in Raubach. Schwiegersohn Gebhard Jansen sagt: „Heinz ist immer noch jeden Tag im Betrieb, morgens der erste und abends der letzte. Heute agieren wir weltweit. Wir gehören mittlerweile einem holländischen Konzern an, der uns sehr unterstützt. Mit der Hilfe der Holländer konnten wir uns über die Ländergrenzen von Deutschland hinaus entwickeln. Wir haben mittlerweile eine Produktionsstätte in Österreich, eine in Ungarn und bauen gerade eine dritte Produktionsstätte in der Slowakei in Bratislava auf. Das machen wir, weil die Automobilhersteller dort ihre Produktionsstandorte haben und wir ihnen direkt ans Band liefern. Das bedeutet, dass wir 300 bis 350 Minuten, bevor das Auto fertig vom Band läuft, den Auftrag für die Bereifung erhalten. In Bratislava werden wir so demnächst Volkswagen beliefern, die dort den Tuareg, den Audi Q7 und den Porsche Cayenne sowie drei kleine Modelle produzieren. Täglich werden dort 2.400 Fahrzeuge pro Tag hergestellt, für die wir die Kompletträder liefern. Für uns bedeutet das, täglich 10.000 Räder pro Tag auszuliefern. Das ist die Entwicklung, die wir jetzt machen. Und dafür sind wir in unserem Konzern gut aufgestellt.“ So ist die Zahl der Mitarbeiter von Reifen-Gundlach aktuell auf über 400 mit acht Standorten in Deutschland angewachsen. Für das neue Werk in Bratislava werden weitere 100 Beschäftigte eingestellt.

Was ist das Besondere an dem Unternehmen Reifen-Gundlach? Ohne lange zu zögern, sagt Gebhard Jansen: „Die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter! Wir haben ein wunderbares Betriebsklima. Unsere Fluktuationsrate tendiert gegen Null. Das haben wir der Führungskultur von Heinrich Gundlach zu verdanken, die er uns gelehrt hat und die wir weiterführen. Teamgeist hat einen hohen Stellenwert bei uns. Das hat uns geprägt.“ Wer ein Teil dieses Teams sein möchte, hat jetzt gute Chancen, denn: „Wir wollen weiter expandieren und wir suchen Mitarbeiter, viele Mitarbeiter“, sagt Geschäftsführer Gebhard Jansen.

Die Sängerin Lena sorgte noch einmal für einen gewaltigen Besucheransturm am Samstagabend. Der Eintritt war frei. Zuvor stand der aus Funk und Fernsehen bekannte Kinderliedersänger Volker Rosin auf der Bühne.

Die Sängerin Lena sorgte noch einmal für einen gewaltigen Besucheransturm am Samstagabend. Der Eintritt war frei. Zuvor stand der aus Funk und Fernsehen bekannte Kinderliedersänger Volker Rosin auf der Bühne.

Stiftungs-Geschäftsführer Wolfgang Runkel mit Helferinnen. Am Samstag hatte sie alle Hände voll zu tun, über die Hilfen für Kinder in Notlagen zu informieren. Fotos: KER

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