- Anzeige -Seniorenzentrum St. Anna Bad Neuenahr-Ahrweiler

Sie hat „immer ein gutes Wort“für ihre Mitmenschen

Sie hat „immer ein gutes Wort“
für ihre Mitmenschen

In ihrem Reich und in ihrem Element: Waltraud Lange in der Wäscherei.Foto: Joachim Gies

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Sie lacht viel und gerne und strahlt damit Lebensfreude pur aus. Sie ist eine überaus praktisch veranlagte Frau und macht neben ihrer eigentlichen Arbeit (fast) alles im Haus – selbstverständlich auch kleinere Reparaturen. Sie hat „immer ein gutes Wort“ für ihre Mitmenschen parat, wie es ihre Kollegin Hedi Ehrhardt nennt, aber, wenn man das überhaupt so nennen darf, eine große Schwäche: Sie kann nicht „Nein“ sagen und niemandem einen Wunsch abschlagen. Die Rede ist von Waltraud Lange. Seit 40 Jahren arbeitet sie im Seniorenzentrum St. Anna in Ahrweiler und managt dort die Wäscherei.

Ein halbes Leben in St. Anna

Direkt nach dem Abschluss des Berufsgrundschuljahres hat sie hier am 1. August 1979 angefangen. Das war ein Mittwoch. Am Freitag davor war ihr letzter Schultag, am Montag war sie beim Arbeitsamt, hat sich am Dienstag hier im Haus vorgestellt und ist dann an besagtem Mittwoch hier gestartet. Noch Fragen? Zaudern und Zögern ist ihre Sache nicht. Eine Ausbildung hat sie nicht gemacht, sondern als Stationshilfe gearbeitet. Als Lehrling, so erzählt sie, hätte sie einfach zu wenig verdient. Und ihrer Mutter, die von einer kleinen Witwenrente lebte,wollte sie einfach nicht unnötig auf der Tasche liegen.

Also hat sie auf dem Wohnbereich gearbeitet, als Mädchen für alles – anfangs übrigens 44 Stunden pro Woche. Rechnet man die tägliche Busfahrt von ihrem Geburtsort Niederheckenbach nach Ahrweiler dazu, dann waren das schon lange Arbeitstage. Deshalb hat sie sich dann auch zusammen mit ihrer älteren Schwester Adelheid in Bad Neuenahr eine Wohnung genommen. Ihre Schwester, die alle nur unter dem Namen Heidi kennen, arbeitet auch schon 37 Jahre im Krankenhaus Maria Hilf. Und die beiden wohnen auch heute noch zusammen – zwar nicht mehr in Bad Neuenahr, sondern in Niederzissen. Zwei bodenständige und verlässliche Frauen.

Nebenbei habe sie auch immer mal in der Wäscherei mitgearbeitet und sich so das nötige Fachwissen angeeignet, erzählt Waltraud Lange. Mitte der 1990er Jahre hat sie dann die Wäscherei übernommen und schmeißt diese zusammen mit zwei Aushilfen ganz allein. Anfangs für 50 Bewohnerinnen und Bewohner, nach Umbau und Erweiterung des Hauses für immerhin 84 ältere Damen und Herren. Und da kommt in der Woche schon eine Menge an Nachtwäsche, Unterwäsche und Oberbekleidung zusammen. (Um die restliche Wäsche kümmert sich ein externer Dienstleister).

Eigene Bügeltechnik entwickelt

Elf bis 15 große, mit dem Fassungsvermögen von 23 kg, und bis zu 20 kleine, 7 kg fassende, Waschmaschinen werden es pro Woche sein, schätzt sie. Und in einer Woche, da hat sie mal genau Buch geführt, hat sie allein 356 Nachthemden gebügelt. Dass sie, um solche Mengen bewältigen zu können, dafür eine eigene Bügeltechnik entwickelt hat, gibt sie gerne zu und demonstriert diese dem wenig bügel-affinen Reporter gerne.

Früher, so erzählt Waltraud Lange, seien Bewohner regelmäßig zu ihr in die Wäscherei gekommen, hätten ihr ihre Schmutzwäsche gebracht, gerne auch ein Schwätzchen mit ihr gehalten und ihre Sorgen und ihren Kummer bei ihr abgeladen. Das hat ein wenig nachgelassen, weil auch das Klientel sich verändert hat und der Weg in die Wäscherei für viele beschwerlicher geworden ist. Aber ihre Fähigkeit, zuzuhören, und vielleicht auch mal den einen oder anderen Rat zu geben, ist nach wie vor sehr gefragt.

Ein umfangreiches

Aufgabengebiet

Waltraud Lange wäscht und bügelt nicht nur, sie näht auch Knöpfe wieder an, repariert eine gerissene Naht, kürzt Hosen, versieht die Wäschestücke – auch die Berufskleidung ihrer Kolleginnen und Kollegen – mit Namensschildern und findet dabei immer ein gutes Wort für die Menschen.

Vier Bandscheibenvorfälle hat sie überstanden, an beiden Händen laboriert sie am Karpaltunnelsyndrom. Aber ans Aufhören verschwendet Waltraud Lange keinen Gedanken. Bis zur Rente sind es ja noch sieben Jahre. Außerdem ist das Seniorenzentrum St. Anna für sie so etwas wie ein zweites Zuhause, insbesondere die Ordensschwestern, von denen heute noch drei im Haus leben, haben ihr so etwas wie Heimatgefühl gegeben. Und heimatverbunden ist Waltraud Lange allemal.

Pressemitteilung des

Seniorenzentrums

St. Anna Bad Neuenahr-Ahrweiler