Startschuss für die 72-Stunden-Aktion gefallen

Junge Menschen verbessern in drei Tagen die Welt

Junge Menschen verbessern in drei Tagen die Welt

röffnung der 72-Stunden-Aktion auf dem Domfreihof in Trier. Fotos: Pressestelle Bistum Trier

24.05.2019 - 08:25

Tier/Saarbrücken/Koblenz. Die Spannung unter den Tausenden Kindern und Jugendlichen in ihren grünen T-Shirts auf dem Trierer Domfreihof, dem St. Johanner Markt in Saarbrücken und zahlreichen anderen Orten im Bistum steigt: kurzer Uhrenvergleich, Countdown herunterzählen, dann ist es 17:07 Uhr – Startschuss für die 72-Stunden-Aktion des Bundes der Deutschen katholischen Jugend (BDKJ) vom 23. bis 26. Mai. Bei der größten Sozialaktion in Deutschland engagieren sich bundesweit über 80.000 junge Menschen aus Jugendverbänden, Messdiener, katholische Jugendgruppen und auch Gruppen aus Caritaseinrichtungen oder von Jugendfeuerwehren. 3.700 junge Leute sind es allein im Bistum Trier.

Bei der Eröffnung der 72-Stunden-Aktion auf dem St. Johanner Markt in Saarbrücken begrüßte Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg zusammen mit der stellvertretenden Ministerpräsidentin Anke Rehlinger, der Saarbrücker Oberbürgermeisterin Charlotte Britz und der Leiterin des Landesjugendamtes Alexandra Heinen zahlreiche Kinder- und Jugendgruppen aus dem ganzen Saarland und dem Bistum Trier, die sich an der Aktion beteiligen. „Ihr werdet an diesem Wochenende Teil einer großen Bewegung; ihr seid junge Menschen, die etwas verändern wollen im Sinne des Gemeinwohls“, sagte Generalvikar von Plettenberg zu den Kindern und Jugendlichen. „Ich hoffe, dass ihr viel Unterstützung in euren Aufgaben bekommt!“ Ministerin Rehlinger bedankte sich bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Namen der gesamten saarländischen Landesregierung für ihr Engagement während der Aktion und darüber hinaus. „Ich hoffe, dass euch die Aktion Spaß macht, dass ihr viel für euch mitnehmen könnt und vor allem, dass die Solidarität und der Gemeinsinn weit über diese Tage hinaus wirken.“ Dechant Benedikt Welter erteilte den Kindern und Jugendlichen zum Abschluss noch den Segen für eine erfolgreiche 72-Stunden-Aktion.

Mit der Eröffnung am Donnerstag, 23. Mai, haben die meisten Gruppen voller Erwartung ihre Umschläge mit den Aufgaben für ihre Aktion erhalten: Wofür werden sie sich die nächsten 72 Stunden ehrenamtlich einsetzen und ihre Zeit, ihr Herzblut und viel Schweiß investieren? Viele der Gruppen hatten sich für die „Get-It-Variante“ entschieden, bei der die konkrete Aufgabe bis zuletzt streng geheim blieb. „Vom Insektenhotel über Recycling-Projekte, von einem Musizier-Marathon über die Renaturierung eines Fischteichs oder das Aufstellen von Demokratiebänken mit Bezug auf die Europawahlen ist alles mit dabei,“ verrät Rainer Schulze, Diözesanvorsitzender des BDKJ-Trier, der gemeinsam mit seiner Co-Vorsitzenden Susanne Kiefer im Leitungsteam seit Monaten die Aktion organisiert. „Die jungen Leute engagieren sich in ihren Projekten für Themen wie Ökologie, Inklusion, Demokratie oder das Zusammenleben der Generationen“, erklärt Kiefer. „Und mit diesem Engagement wollen sie die Welt ein Stückchen besser machen, indem sie sich für andere einsetzen, sich mit politischen Themen auseinandersetzen und gemeinsam Großes schaffen“.

Junge Menschen verbessern in drei Tagen die Welt

Die J-GCL Trier freut sich auf die Herstellung und vor allem den Einsatz von „Demokratiebänken“


„Weltverbesserer“ sollten nicht belächelt werden


Auf dem Domfreihof in Trier haben die Paten, darunter Bischof Stephan Ackermann, die Trierer Sozialdezernentin Bürgermeisterin Elvira Garbes und Verbandsbürgermeisterin Stefanie Nickels (Ruwer) sowie Landrat Günther Schartz (Trier-Saarburg) die geplanten Projekte vorgelesen. Damit kennen die Gruppen jetzt ihren Auftrag. So wie die J-GCL (Jugendverbände der Gemeinschaften christlichen Lebens) Trier, die „Demokratiebänke“ bauen sollen – also mobile Bänke, die sich etwa mit dem Grundgesetz befassen: Ryan (23), findet den Auftrag „sehr cool, gerade vor dem Hintergrund, dass am Wochenende auch Europawahl ist und wir so das Demokratieverständnis ein bisschen schärfen können“. Paula, 25, gefällt an dem Auftrag besonders der Teil, der sie auffordert, mit Menschen in Kontakt zu kommen: „Wir können die Bänke irgendwo hinfahren und mit den Leuten über das Thema Demokratie und Grundgesetz ins Gespräch kommen.“ Und die 18-jährige Lara freut sich schon darauf, mit ihrer Gruppe an der „Fridays for Future“-Demonstration teilzunehmen – das passe wunderbar zum Auftrag.

Für Bischof Ackermann, der gemeinsam mit den Jugendlichen die Eröffnung der Aktion feiert, ist klar: „Dass junge Leute sich ganz konkret und sozusagen in Handarbeit einbringen und die Welt ein bisschen besser machen in dieser größten Sozialaktion in Deutschland, ist einfach klasse! Wer in diesem Sinne ein ‚Weltverbesserer‘ ist, sollte nicht belächelt werden. Die Welt im Sinne Gottes zu gestalten, ist ein Auftrag vom Glauben her.“ Und so erbat er auch für alle Beteiligten Gottes Segen „und die Kraft, die Welt besser zu machen – so wie Du sie vorgesehen hast“.


Einsatz für das Gemeinwohl - in Deutschland und weltweit


Landrat Schartz dankte allen, die sich an der Aktion beteiligen: „Es ist super, dass ihr was für das Gemeinwesen und das Gemeinwohl in der Stadt und in den Dörfern tut. Bleibt mutig und macht auch der 72-Stunden-Aktion damit weiter!“ Auch Schirmherrin Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz, wird in den kommenden Tagen ein Projekt in Konz besuchen, um den jungen Leuten für ihr Engagement zu danken.

Junge Menschen verbessern in drei Tagen die Welt

BDKJ-Diözesanvorsitzende Susanne Kiefer, Bischof Stephan Ackermann, Bürgermeisterin Elvira Garbes, Landrat Günther Schartz, Bürgermeisterin der VG Ruwer Stephanie Nickels und Katja Bruch feiern die Eröffnung der 72-Stunden-Aktion und verlesen die Aufträge an die Gruppen.

Ein besonderes Augenmerk liegt in diesem Jahr auf der weltweiten Ausrichtung der 72-Stunden-Aktion, berichtet Kiefer. Das Bistum Trier ist durch seine langjährige Partnerschaft besonders mit Bolivien verbunden. Dort führt die Partnerorganisation der Katholischen Jugend im Bistum Trier, die Jugendpastoral (PJV) Boliviens, bereits seit 2009 parallel eine Sozialaktion zur 72-Stunden-Aktion durch - so auch in diesem Jahr. „Wir betonen damit, dass unser gemeinsames Handeln unsere gemeinsame Welt ein bisschen besser machen kann“, so Kiefer.

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