Bischof aus Nigeria kritisiert, dass die internationale Gemeinschaft Versprechen gegenüber Nigeria nicht einhält.
Keine Hilfe zur Rettung der entführten nigerianischen Mädchen
Nigeria/Aachen. Bei seinem Besuch des Internationalen Katholischen Hilfswerks missio in Aachen beklagte der nigerianische Bischof von Yola, Stephen Mamza (44), die mangelnde internationale Unterstützung zur Rettung der von Boko Haram entführten rund 200 Mädchen. Die radikal-islamistische Gruppe hatte am 15. April die Schülerinnen verschleppt. „Von der versprochenen internationalen Hilfe ist nichts zu sehen“, sagt er in einem Interview mit missio. „Wir fragen uns, wo ist die Unterstützung, die die Amerikaner, die Chinesen, Briten und weitere europäische Nationen versprochen haben. Es ist praktisch nichts geschehen.“
Landflucht
Das Bistum Yola liegt im Bundesstaat Adamawa an der Grenze zu Kamerun. Bischof Mamza berichtete, dass ganze Dörfer in seinem Bistum verlassen worden seien. „Die Menschen fliehen, um in größere Städte zu gehen. Sie hoffen, dass es dort sicherer ist, lassen alles zurück, oft ihren ganzen Besitz“, erklärte er. Mamza kritisierte auch die nigerianische Regierung. Sie lasse sich „bei bestimmten Entscheidungen viel Zeit, besonders, wenn es um Boko Haram geht“, erklärte er. Vermutlich befürchte die Regierung, dass ihre Entscheidungen die Wahl 2015 negativ für sie beeinflussen könnten, so Mamza. „Mein Eindruck ist, dass die Regierung das Thema Boko Haram von Anfang an nicht ernst genommen hat und nie ernsthaft versucht hat, Boko Haram zu bezwingen.“
Lesen Sie das vollständige Interview:
www.missio-hilft.de/de/laender-projekte/afrika/nigeria-1/2014-07-24-interview-bischof-mamza.html
oder auf dem www.missio-blog.de
Weitere Hintergründe zu der Gewalt in Nigeria und Boko Haram:
missio-hilft.de/bokoharam
