Aachener Traditionsbäckerei stellt Insolvenzantrag

Trotz Insolvenz: Oebel-Bäckereien sollen wieder öffnen

Trotz Insolvenz: Oebel-Bäckereien sollen wieder öffnen

Die geschlossene Oebel-Filiale in Sinzig. Fotos: CF

Trotz Insolvenz: Oebel-Bäckereien sollen wieder öffnen

Oebel-Chef Wolfgang Mainz ist nach der Insolvenzanmeldung als Präsident der IHK Aachen zurückgetreten. Foto: Fotostudio Strauch

Trotz Insolvenz: Oebel-Bäckereien sollen wieder öffnen

Am Dienstag hatte die Oebel-Gruppe den Insolvenzantrag gestellt.

Aachen/Region. Die Aachener Unternehmensgruppe Oebel hat am gestrigen Dienstag, 10. Juli, beim Amtsgericht Aachen den Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens über ihr Vermögen gestellt. Die Bäckereikette ist in Nordrhein-Westfalen mit mehr als 150 Filialen vertreten. Sie beschäftigt derzeit rund 940 Mitarbeiter. Das Insolvenzgericht hat Herrn Dr. Dirk Wegener von der Wirtschaftskanzlei dhpg zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Geschäftsführung der Unternehmensgruppe Oebel beabsichtigt, den Geschäftsbetrieb in Abstimmung mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter und Vertretern der Gläubiger in den kommenden Wochen fortzuführen und zugleich Sanierungschancen auszuloten. Die Lohnansprüche der Beschäftigten sind in diesem Zeitraum über das Insolvenzgeld abgesichert. Auslöser der Insolvenz sind neben Logistik-Problemen infolge der Insolvenz des Lieferanten Kronenbrot u.a. auch unerwartet massive witterungsbedingte Umsatzeinbrüche im Monat Juni 2019.

Insolvenzanträge wurden für die nachfolgend genannten Gesellschaften gestellt:

Pressemitteilung dhpg

Rücktritt von Oebel-Chef als IHK-Präsident

Wolfgang Mainz hat mit sofortiger Wirkung den Rücktritt von seinem Amt als Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen erklärt. Mit der Niederlegung dieser ehrenamtlichen Tätigkeit ziehe er die Konsequenzen aus der gestrigen Insolvenzanmeldung der Oebel-Gruppe. Diesen Schritt verkündete Mainz in der jüngsten Sitzung von Präsidium und Hauptausschuss der Kammer am Dienstagabend. Durch das vorzeitige Ausscheiden des Präsidenten ist laut Satzung der IHK Aachen nun eine Neuwahl für die verbleibende Amtszeit bis zum Jahr 2022 vorgesehen. Eine neue Präsidentin oder ein neuer Präsident soll bei einer Sondersitzung der IHK-Vollversammlung gewählt werden. Diese wird nach einer Aussprache bei der regulären Vollversammlung am 3. September voraussichtlich für Mitte/Ende Oktober einberufen. Bis dahin übernehmen die übrigen Mitglieder des Präsidiums die repräsentativen Aufgaben. Mit seinem Rücktritt wolle er vermeiden, dass die IHK Schaden nimmt, begründete Mainz: „Auch wenn mir die Aufgabe als Präsident ausgesprochene Freude bereitet hat und ich sehr gern die Wirtschaft der Region Aachen, Düren, Euskirchen und Heinsberg sowie die Kammer als Institution in vielen Terminen vertreten habe, ist das die einzig sinnvolle Entscheidung.“

Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, hält den Schritt für „zutiefst bedauerlich“, zollte Mainz jedoch Respekt für den konsequenten Entschluss. Bayer lobte die professionelle und effiziente Zusammenarbeit mit Mainz, aber auch den persönlichen Umgang. „Er war ein Präsident, dem man angemerkt hat, dass ihm die Aufgabe auf den Leib geschneidert war.“ Der Hauptgeschäftsführer hob insbesondere Mainz‘ Verdienste im Bereich Digitalisierung hervor. Außerdem habe er als IHK-Präsident den Standort Aachen auf Landes- und Bundesebene gut positioniert.

Pressemitteilung Industrie- und Handelskammer Aachen