Schulgruppe des Wilhelm-Remy-Gymnasiums besucht polnisches Liceum in Krotoszyn
Ein Koffer voller Erinnerungen
Gastfreundschaft und attraktives Programm machten Begegnung zum Highlight
Bendorf. Die Umsetzung einer schulischen Kooperation zwischen dem Wilhelm-Remy-Gymnasium Bendorf und dem Liceum Zespol Szkol Ponadgimnazjalnych (entspricht dem deutschen Gymnasium) im polnischen Krotoszyn ging in die nächste Phase. Eine 15-köpfige Schulgruppe besuchte eine Woche lang, unter Begleitung der Schulleiterin Lisa Schneider, die polnische Schule. Neben den bisherigen Partnerschaften mit Provins/Frankreich und Szeged/Ungarn schärft die Schule damit ihr interkulturelles Profil. Diese programmatische Ausweitung ist ganz im Sinne der Schulleiterin, die in länderübergreifenden Schülerbegegnungen eine hervorragende Möglichkeit für SchülerInnen sieht, deren Erfahrungsschatz weiterzuentwickeln und die Persönlichkeit zu stärken. Zudem, so Lisa Schneider, „fördern gegenseitige Besuche den Abbau von Vorurteilen und ebnen den Weg für ein gemeinsames und friedliches Europa“. Die beiden Organisatoren, Thomas Damson und Michael Lazarou, fieberten zusammen mit den Schülerinnen und Schülern des WRG seit Wochen dem Besuch der polnischen Partner entgegen. Dem entsprechend waren die Koffer bei der Abreise mit Vorfreude und Neugier gefüllt. Und die Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Denn die polnischen Kollegen stellten ein gleichermaßen abwechslungsreiches und lehrreiches Programm für die Besucher aus Bendorf auf die Beine. Nach der Anreise begrüßte die dortige Schulleiterin Miroslawa Cichowas die deutschen Gäste zum Wochenstart am Liceum und leitete in den ersten Vormittag über, der im Zeichen des Kennenlernens und des Projektunterrichtes stand. Hierzu wurden gemeinsame Spiele, chemische Versuche und weitere Aufgaben gemeistert. Hierzu gehörte auch das gemeinschaftliche Einüben des polnischen Nationaltanzes, der bei der Abiturfeier der Polen von allen Schülern aufgeführt wird. Für die deutschen SchülerInnen und Lehrkräfte war das eine ganz neue Erfahrung. Einen Eindruck von der Stadt Krotoszyn erhielten die Gastschüler und ihre begleitenden Lehrer im Verlauf der Woche bei einer Schnitzeljagd durch die Innenstadt und beim Besuch des Stadtmuseums. Auch der Landrat Leszek Kulka und dessen Stellvertreter Krzysztof Kacmarek ließen es sich nicht nehmen, die deutsch-polnische Austauschgruppe in das Bürgerhaus der Stadt zu einer Diskussion einzuladen. Das Programm führte jedoch weit über die Stadtmauern Krotoszyns hinaus. Dafür sorgte der Besuch nach Goluchow, mit dem romantischen Schloss, dem traumhaften Park und der eigenen Wisentzucht oder die Reise in die Großstadt Breslau, die über zahlreiche Sehenswürdigkeiten verfügt und deshalb im Jahr 2016 Kulturhauptstadt Europas sein wird. Als programmatischer Höhepunkt konnte jedoch der zweitägige Besuch des Gebietes Kotlina Klodzka, das an der polnisch-tschechischen Grenze liegt, gesehen werden. Dort bekamen die WRGler eine Tropfsteinhöhle (Jaskina Niedzwiedzia), hohe Felsformationen mit tiefen und sehr engen Schluchten (Blendne Skaly und Szczeliniec) und eine Goldmine (Zloty Stok), die selbst Napoleon besucht hat, zu sehen. Abgerundet wurde das Programm durch einen von der deutschen Seite geplanten Kulturabend und eine Grillfeier, die die interkulturelle Verständigung weiter schärfte. Bei der Abreise des Bendorfer Gymnasiums blickten alle Beteiligten auf eine ereignisreiche Woche zurück, die mit Fördergeldern des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes (DPJW), des Landes Rheinland-Pfalz und des schulinternen Förderkreises zu einer gelungenen Veranstaltung wurde. Das Programm endete mit der Verabschiedung in Krotoszyn und der Busfahrt nach Bendorf. Diesmal mit Koffern voller interessanter Erkenntnisse und sehr schöner Erinnerungen.
Das Organisationsteam (v.l.n.r.): M. Lazarou, A. Blazejczyk, I. Jazik,M. Cichowlas (Schulleiterin Krotoszyn), L. Schneider (Schulleiterin Bendorf), J. Podziemska, T. Damson.
