Jugend forscht: Schulen aus dem Kreis Mayen-Koblenz erfolgreich

18-Jähriger überzeugt Jury mit „Löschigel“

18-Jähriger überzeugt Jury mit „Löschigel“

Jan Heinemann aus Andernach entwickelte mit dem Löschigel eine hilfreiche Ausstattung für Feuerwehreinsätze. Foto: privat

18-Jähriger überzeugt Jury mit „Löschigel“

Jan Heinemann vom Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Andernach.

Kreis Mayen-Koblenz. Lässt sich Folie aus Krabbenschalen herstellen? Kann Plastik auch umweltfreundlich aus Milch und Essig produziert werden? Und wie wirksam sind eigentlich die diversen Corona-Maßnahmen? Das sind nur einige der Fragen, mit denen sich Kinder und Jugendliche im Rahmen des Wettbewerbs „Jugend forscht“ auseinandergesetzt haben. Das Motto lautete diesmal „Lass Zukunft da“. Beim Regionalwettbewerb Koblenz, der erstmals rein digital stattfand, präsentierten die Schüler ihre teilweise erstaunlichen Ergebnisse. Wettbewerbspate Christian Schröder von der Energieversorgung Mittelrhein (evm) zeigte sich sehr beeindruckt: „Auch wenn die Durchführung des Regionalentscheids diesmal besonders schwierig war, hat das dem Forscherdrang der Teilnehmer keinen Abbruch getan. Sie haben online alle eine gute Figur gemacht.“

Insgesamt 149 Schüler aus der Region rund um Koblenz bewiesen mit ihren 83 Projekten echten Forschergeist. Besonders hoch im Kurs standen diesmal Arbeiten rund Umwelt- und Klimaschutz sowie solche, die sich mit der Eindämmung der Corona-Pandemie beschäftigten. Wettbewerbsleiter Martin Zimmermann vom Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur: „Themen, die Aspekte der Nachhaltigkeit aufgreifen, sind schon seit einigen Jahren sehr beliebt bei den Schülern. Sie beweisen mit ihren Arbeiten, dass sie Lösungen entwickeln möchten.“

Die Einschränkungen, die die anhaltende Corona-Pandemie mit sich bringt, hatten den Wettbewerb und seine Teilnehmer vor ganz besondere Herausforderungen gestellt. So mussten die Schüler ihre Experimente und Forschungen weitgehend zu Hause allein durchführen. Und auch der eigentliche Wettbewerbstag lief anders als gewohnt. Statt sich in einem Schulgebäude zu treffen, befanden sich Teilnehmer und Jurymitglieder jeweils zuhause und trafen sich lediglich in Videokonferenzen. „Das hat zum Glück alles weitgehend reibungslos funktioniert. Insgesamt hatten sich 46 Juroren auf das Abenteuer eingelassen“, resümiert Wettbewerbsleiter Martin Zimmermann, der die Siegerehrung am Nachmittag live via Video durchführte. Den Applaus der anderen mussten sich die Sieger dabei dazudenken.

Erfolg für Schulen aus dem Kreis Mayen-Koblenz

Auf den ersten Platz in der Kategorie Arbeitswelten kam Jan Heinemann vom Bertha-von-Suttner-Gymnasium in Andernach. Der 18-Jährige überzeugte die Jury mit seinem „Löschigel“. Hierbei handelt es sich um ein Löschgerät, das die Feuerwehr einsetzen kann, wenn ein brennendes Gebäude von innen gelöscht werden muss. Der Andernacher entwickelte einen Leiteraufsatz mit Düsen, die Wasser in unterschiedliche Richtungen sprühen lässt. Damit, so Jan Heinemann, werde auch die Sicherheit der Einsatzkräfte erhöht. Er hat sich damit für den Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ qualifiziert. In der Kategorie Physik hatte Jan Heinemann sich ebenfalls beteiligt – mit Erfolg: Seine Arbeit „Grundlagen der Elektrokardiographie“ war der Jury einen dritten Platz wert.

Auch im Wettbewerb „Schüler experimentieren“ setzten sich Teilnehmer aus dem Kreis Mayen-Koblenz durch: Den ersten Platz in der Sparte Arbeitswelt gewann Johanna Unterweide vom Wilhelm-Remy-Gymnasium Bendorf. Sie entwickelte eine Mehrweg-Sofortkompresse. Das Urteil der Jury: „Sie hat einen Prototyp zur Umsetzung entwickelt, der eine gute Ausgangsbasis für eine zukünftige praktische Anwendung darstellt.“ Für sie geht es damit ebenso beim Landeswettbewerb weiter wie für Lennon Welsch und Bennett Havermann. Die beiden Schüler der St.-Stephanus-Realschule plus aus Nachtsheim fragten sich: „Kann Vanillepudding leuchten?“ Ihre Antwort: Ja! Der Grund: Der Stoff Riboflavin (Vitamin B2) auf der Zutatenliste leuchtet in UV-Licht gelb.

Mit dem Projekt „Selbstentwickelte Zutrittskontrolle“ sicherte sich Jakob Weiler vom Kurfürst-Balduin-Gymnasium Münstermaifeld den zweiten Platz in der Kategorie Mathematik/Informatik. Platz zwei in Biologie ging an Cyrano Schneising von der Integrierten Gesamtschule Maifeld-Polch. Er ging der Frage nach, was alles so in einem Mund-Nasen-Schutz lebt. Seine klare Empfehlung nach etlichen Experimenten: Masken nur einmal tragen. Auch Nick Zimer von der Grundschule Plaidt beschäftigte sich mit Masken und untersuchte, welche Stoffe für selbst genähte Masken besonders geeignet sind. Sein Lohn: Platz 2 in der Kategorie Arbeitswelt.

Teilnahme am Landeswettbewerb

Für alle, die bei „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in den unterschiedlichen Fachgebieten einen ersten Platz erreichen konnten, geht es nun auf Landesebene weiter. Am 23. März startet der Landeswettbewerb von „Jugend forscht“ bei der BASF in Ludwigshafen, während die Jüngeren am 22./23. April bei Böhringer in Ingelheim zum Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ reisen oder online präsentieren. Wettbewerbspate Christian Schröder drückt allen Siegern die Daumen für den Landeswettbewerb. „Aus unserer Region haben es ja schon viele bis zum Bundeswettbewerb geschafft“, so Schröder. Die evm richtet seit mehr nunmehr 20 Jahren als Patenunternehmen von „Jugend forscht“ den Regionalwettbewerb aus.

Pressemitteilung

Energieversorgung Mittelrhein AG