Am 11.09.2019

Allgemeine Berichte

Bebauungsplan über das Gelände der Majolika-Fabrik beschlossen

287 Wohneinheiten im Geschosswohnungsbau sollen entstehen

SPD und Grüne gegen das Vorhaben - 40 Jahre alte Platane soll gefällt und durch 28 neue Bäume ersetzt werden - Quartiersplatz mit Spielplatzflächen

Rheinbach. Mit den Gegenstimmen von SPD und Grünen beschloss der Rheinbacher Ausschuss für Stadtentwicklung: Umwelt, Planung und Verkehr in seiner jüngsten Sitzung den Bebauungsplan über das Gelände der ehemaligen Majolika-Fabrik. Zuvor hatten das Gremium über die vorgebrachten Stellungnahmen von Bürgern und Behörden im Rahmen der frühzeitigen Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung entschieden. Das Hauptaugenmerk galt dabei dem Schicksal einer etwa 40 Jahre alten Platane, die etwas ungünstig direkt an der Einfahrt einer künftigen Erschließungsstraße in die Keramiker Straße steht. Sie soll nun gefällt und durch 28 neue Bäume ersetzt werden.

Immense Verkehrssicherheitsprobleme befürchtet

Zwar plädierte Winfried Weingartz (CDU) dafür, den Baum stehen zu lassen, zumal in dem Bereich früher sogar sieben Bäume gestanden hätten. Ein weiterer positiver Effekt wäre nach seiner Ansicht, dass an dieser Stelle nicht mehr so schnell gefahren werden könnte, denn wenn der Baum stehen bliebe, müsste die Fahrbahn an dieser Stelle um etwa einen Meter eingeengt werden. Doch Kurt Brozio (CDU) fand den Erhalt eines Baumes an dieser neuralgischen Stelle als nicht verhältnismäßig, denn perspektivisch bekomme man durch das weitere Wachstum aller Voraussicht nach immense Verkehrssicherheitsprobleme. Pflanze man hingegen wie geplant 28 neue Bäume an, könne es sich sogar einen kleinen „Alleecharakter“ vorstellen. Auch Lars Kunze von der Stadtverwaltung war der Ansicht, das Grün von 28 neuen Bäumen stelle eine deutliche Aufwertung des Straßenraums dar. Zumal er die Frage von Urte Seiffert-Schollmeyer (Grüne) nicht beantworten konnte, wie viel „Restlebenszeit“ die Platane wohl noch besitze.

Nach den Vorstellungen der lokalen Investorengruppe, die vor gut einem Jahr das 28.800 Quadratmeter große Gelände nach der Insolvenz der Majolika-Fabrik gekauft hatte, soll dort laut Bebauungsplan ein wegweisendes Baugebiet mit insgesamt 287 Wohneinheiten entstehen, in denen nach der Fertigstellung etwa 600 Menschen wohnen würden. Das Ganze soll größtenteils in Form von Geschosswohnungsbau mit drei Vollgeschossenen und zusätzlichem Staffelgeschoss verwirklicht werden. Im Bereich der Keramikerstraße soll außerdem ein viergeschossiger Baublock in U-Form, ebenfalls mit zusätzlichen Staffelgeschoss, als städtebauliche Dominante entstehen. Die nördlich daran angrenzenden Flächen will man freihalten, denn dort soll ein Quartiersplatz mit integrierten Spielplatzflächen entstehen. Die Gebäude sollen allesamt mit Flachdach versehen werden, von denen aus ökologischen Gründen wenigstens die Hälfte begrünt werden muss. Die Zulässigkeit von großflächigem Einzelhandel ist in diesem Bereich hingegen nicht geplant. Dies wäre sowohl mit dem Einzelhandels- und Zentrenkonzept der Stadt Rheinbach als auch mit den verkehrlichen Belangen nicht vereinbar, so heißt es im Planentwurf. Eine mischgebietsverträgliche Einzelhandelsnutzung ist entlang der Aachener Straße jedoch bereits vorhanden und soll zukünftig auch planerisch gesichert werden.

SPD konnte sich mit ihrem Antrag nicht durchsetzen

Keinen Erfolg hatte die SPD mit ihrem Antrag, vor dem Beschluss des Bebauungsplanes zunächst einen städtebaulichen Vertrag mit den Investoren abzuschließen. Darin sollte festgeschrieben werden, 300 ebenerdige, überdachte und mit einem Anlehnbügel ausgestattete Fahrradabstellplätze in relativer Nähe der Haueingänge zu schaffen. Außerdem sollten die Bauherren verpflichtet werden, mindestens 15 Prozent öffentlich geförderten Wohnraum anzubieten, so Dr. Georg Wilmers. Darüber hinaus sollten 20 Prozent der Wohneinheiten barrierefreie Drei- bis Vierzimmerwohnungen mit einer Wohnfläche von 80 bis 100 Quadratmetern sein.

Silke Josten-Schneider (CDU) konnte dem nichts abgewinnen. „Es gibt doch dort schon jede Menge barrierefreie Wohnungen“, lautete ihr Hinweis. Für dieses „Vorzeigeprojekt für Rheinbach“ sei das Festlegen einer Sozialwohnungsquote überhaupt nicht notwendig. „Es gibt hier Wohnungen für Studenten und Senioren, für Singles und für Familien - eigentlich für jeden“, fand die Fraktionsvorsitzende.

JOST

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