Allgemeine Berichte | 24.04.2025

Das Gymnasium im Kannenbäckerland

8a gegen Rechts

Als Fazit könnten die Schülerinnen und Schüler mitnehmen, dass sie sich glücklich schätzen können, zufällig in einem reichen Land wie Deutschland in Frieden und Wohlstand geboren zu sein (oder leben zu dürfen), dass sie fair bleiben und Menschen nicht in Schubladen stecken dürfen. Foto: GiK

Höhr-Grenzhausen. Die Wahlergebnisse zeigen es — nicht nur in Deutschland. In den „anti-sozialen Medien“ (Zitat: Herr Hollstein), wo man weitgehend anonym bleiben kann, welche aber zugleich ein maßgeblicher Teil der Lebenswelt junger Menschen darstellen, ist es besonders zu beobachten: Die Welt ist nach rechts gerückt.

Schule als Abbild der Gesellschaft ist nicht davor gefeit; im Gegenteil: Junge Menschen müssen erst lernen sich in dieser Welt zurecht zu finden, müssen verarbeiten, was täglich über Bildschirme und im realen Leben auf sie einströmt, an Nachrichten, an Fake-News; sie brauchen Vorbilder, vorgelebte Werte und gelegentlich Impulse von außen, um zwischen Meinungen und Verbrechen unterscheiden zu können.

Daher sehen die Klassenleitungen es ebenfalls als ihre Aufgabe, zusätzlich zum Schulunterricht am Selbstverständnis von Demokratie und Toleranz mitzuwirken, sich aufklärend gegen Rassismus, gegen Rechtsverherrlichung zu stellen. Sie waren sehr froh, mit Ronny Hollstein, seines Zeichens gleichfalls Lehrer u.a. für Geschichte und Sozialkunde, einen Referenten des Pädagogischen Landesinstituts gewonnen zu haben, der am 10. März einen ganzen Vormittag lang mit den 14-jährigen Jugendlichen der 8a des GiK präventiv diese gesellschaftlich hochaktuelle Thematik aufarbeitete.

Schon in der Vorstellungsrunde offenbarte sich, dass es Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Schülerinnen und Schülern der Klasse gibt, die nichts mit Geschlecht, Hautfarbe oder Religion zu tun haben. Unter Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler wurden die Begriffe „Rassismus“ und „Alltagsrassismus“ (z.B: „Woher kommst Du eigentlich wirklich?“) ausgeschärft und besprochen, warum es keine verschiedenen Menschenrassen gibt.

Da sie privat und im Unterricht schon einiges über den Nationalsozialismus und Adolf Hitler gehört hatten, konnten die Schülerinnen und Schüler einiges zum geschichtlichen Rückblick beisteuern. Vor allem die wichtige Frage, warum auch fast genau 80 Jahre nach Kriegsende (8. Mai 1945) nicht vergessen werden darf, was geschehen war, stand im Fokus. Zur Frage, WIE es zu einer Diktatur kommen konnte, gab es ein anschauliches Rollenspiel: Schüler befolgten zunächst harmlose Anweisungen (Aufstehen, Hinsetzen), die immer absurder wurde (umdrehen, Augen schließen), ohne dass dies nennenswert hinterfragt wurde.

Zurück in der Gegenwart und vor dem Hintergrund des Wahlerfolgs der AfD stieß das Thema des heutigen Rechtsextremismus auf großes Interesse in Form zahlreicher Wort- und Diskussionsbeiträge der Schülerinnen und Schüler, die — selbst nun im strafmündigen Alter — erfahren haben, dass die Nutzung rechter Symbolik und Gesten (z.B. Hakenkreuz, Hitlergruß) strafrechtlich verboten ist, bekundet sie in unserer westlichen Gesellschaft doch stets die Identifikation mit einer menschenverachtenden antidemokratischen Weltanschauung.

Schließlich wurde im Zusammenhang mit dem Themenbereich Migration, Kinderrechten und Menschenrechten der Zusammenhang zu Rechtspopulismus ergründet und betont, dass Deutschland als drittreichstes Land der Welt sich Migration nicht nur leisten kann, sondern sogar bis zu 400.000 Einwanderer jährlich benötigen würde (es ist nicht mal die Hälfte), um das demographische Gleichgewicht halten und Fachkräftemangel ausgleichen zu können.

Als Fazit könnten die Schülerinnen und Schüler mitnehmen, dass sie sich glücklich schätzen können, zufällig in einem reichen Land wie Deutschland in Frieden und Wohlstand geboren zu sein (oder leben zu dürfen), dass sie fair bleiben und Menschen nicht in Schubladen stecken dürfen.

Natürlich kann eine solche Veranstaltung alleine nur Denkanstöße geben, doch gerade darum ist es wichtig, regelmäßig und von verschiedenen Seiten aufzuklären und zu Diskutieren. Der Dank gilt Herrn Ronny Hollstein in der Hoffnung auf weitere Veranstaltungen ähnlicher Art.

Als Fazit könnten die Schülerinnen und Schüler mitnehmen, dass sie sich glücklich schätzen können, zufällig in einem reichen Land wie Deutschland in Frieden und Wohlstand geboren zu sein (oder leben zu dürfen), dass sie fair bleiben und Menschen nicht in Schubladen stecken dürfen. Foto: GiK

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