Ahrena der Ideen: 300.000 Euro Hoffnung für das Ahrtal
Dernau. Was mit über 60 eingereichten Ideen begann, hat im großen Saal des Dagernova Culinariums in Dernau in einem Gänsehaut-Abend geendet. Beim Finale der „Ahrena der Ideen“ am vergangenen Mittwoch wurden zehn Projekte aus dem Ahrtal mit insgesamt 300.000 Euro ausgezeichnet. Hinter jeder Idee stehen Menschen, die ihre Heimat lieben und sie weiter nach vorne bringen wollen. Genau diesen Menschen gehörte dieser Abend.
Größter Ideenwettbewerb in der Geschichte des Ahrtals
Mit der „Ahrena der Ideen“ hatte der Spenden-Shuttle e.V. zum größten Ideenwettbewerb in der Geschichte des Ahrtals aufgerufen. Gemeinnützige Vereine, Städte, Kommunen und Ortsgemeinden waren eingeladen, Projekte vorzustellen, die dem Gemeinwohl dienen und das Ehrenamt stärken.
Die Resonanz war überwältigend. Aus mehr als 60 Einreichungen wurden zunächst fünf Finalplätze geplant. Doch die Jury entschied: Das Ahrtal hat mehr verdient. Also wurde die Zahl der Finalisten auf zehn erhöht.
„Wir haben in jeder Bewerbung gespürt, wie viel Herzblut, Zeit und Hoffnung in diesen Ideen steckt“, sagt Guido Henseler, Vorsitzender des Spenden-Shuttles. „Sich da nur für fünf Projekte zu entscheiden, wäre diesem Tal nicht gerecht geworden.“
Ein Abend voller Emotionen: Tränen, Applaus und ungläubiges Staunen
Unterhaltsam moderiert von Marius Reichert, musikalisch begleitet von Stephan Maria Glöckner, war der Abend eine Mischung aus Preisverleihung, Mutmach-Festival und Dankeschön-Feier fürs Ehrenamt. Spannung bis zur letzten Minute, als Spenden-Shuttle-Vorsitzender Guido Henseler die Finalisten und die Preisgelder in den drei Kategorien verkündete.
„Man konnte förmlich spüren, wie sich das Ahrtal in diesen Projekten neu erfindet“, beschreibt Marc Ulrich, stellvertretender Vorsitzender des Spenden-Shuttles, den Abend. „Es ging nicht nur um Zahlen, es ging um Geschichten, Gesichter und Zukunft. Und vor allem darum, großartigen Ideen eine Bühne zu geben.“
VR Bank erhöht Spendensumme auf 300.000 Euro
Für eine große Überraschung sorgte am Abend Thomas Theisen, Direktor Regionalmarkt der VR Bank RheinAhrEifel eG. Aus den Flutmitteln der Bürgerstiftung legte er auf das Preisgeld von 250.000 Euro noch einmal 50.000 Euro obendrauf. So konnte am Ende die stolze Summe von 300.000 Euro ausgelobt werden.
Die Jury setzte sich aus dem Vorstand des Spenden-Shuttles sowie Guido Mombauer (Kreissparkasse Ahrweiler), Thomas Theisen (VR Bank RheinAhrEifel eG) und David Bongart (Zukunftsregion Ahr) zusammen. Bewertet wurden nicht Vereinsgröße oder Bekanntheit, sondern der konkrete Nutzen für die Menschen im Ahrtal, die Umsetzbarkeit und die langfristige Wirkung der Projekte.
Die PreisträgerKategorie 1: 10.000 Euro
•Arbeiter-Samariter-Bund (ASB)
Idee: Aufbau eines modernen Jugendbildungszentrums als kreativen Begegnungs- und Lernort für Jugendliche.
• Ahrtal Marketing GmbH / Ahrtal Tourismus
Idee: Feierabendmarkt Bad Neuenahr, der regionale Produkte, Genuss und Musik zu einem lebendigen Treffpunkt verbinden soll
• Neurologische Therapie Rhein-Ahr gGmbH
Idee: Erweiterung des Rehazentrums um den Bereich Psychosomatik mit zusätzlichen Therapieformen
Kategorie 2: 20.000 Euro
• Wassersportverein Sinzig
Idee: Inklusives Wasserprojekt zur Förderung von Teilhabe, Bewegung und Achtsamkeit durch Paddel- und Schwimmangebote
• Verein Freunde und Förderer der Schulen des Calvarienbergs
Idee: Aufbau eines „MakeAHRSpace“ als kreatives Lernzentrums für Zukunftstechnologien und Innovation im Ahrtal
• AG Historisches Ahrtal e.V.
Idee: kostenlose Aufbaukurse zum Erhalt historischer Fachwerkhäuser und zur Förderung nachhaltiger Baukultur
Kategorie 3: 50.000 Euro
• DenkAhr e.V.
Idee: Aufbau einer zentralen Gedenkstätte für die Opfer der Flutkatastrophe 2021 im Kaiser-Wilhelm-Park in Bad Neuenahr
• Ortsgemeinde Hönningen
Idee: Umsetzung eines gemeinsamen Wanderweges der fünf Dörfer vor dem Tunnel für einen sanften Tourismus
• Förderverein Frauenhaus Ahrweiler e.V.
Idee: Installation eines mobilen Beratungsbus zur Prävention von häuslicher Gewalt und Unterstützung von Betroffenen im ganzen Ahrtal
• Malteser Hilfsdienst e.V. Kreis Ahrweiler
Idee: Erweiterung des Rikscha-Angebotes für Menschen mit Beeinträchtigung, um Teilhabe und Mobilität zu fördern
Auch die Nicht-Finalisten gewinnen
Weil das Ahrtal mehr ist als zehn Projekte, werden weitere 10.000 Euro unter jenen Initiativen verteilt, die es nicht ins Finale geschafft haben. Auch sie erreichen und unterstützen viele Menschen im Ahrtal – Tag für Tag, oft leise und ohne große Bühne.
„Die Finalisten stehen stellvertretend für all die, die im Ahrtal anpacken, trösten, aufbauen und vorangehen“, sagt Guido Henseler. „Die Ahrena war unsere Idee, ihnen eine Bühne zu geben. Aber unser Ziel ist, dass sich am Ende das ganze Tal gesehen und getragen fühlt.“
Foto: Bernhard Risse
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