NABU-Ahrweiler - Die Schmetterlingswanderung

Auf Schmetterlingssuche im Sahrbachtal

Auf Schmetterlingssuche im Sahrbachtal

Treffen der Schmetterlingsfreunde bei optimalem Schmetterlingswetter Rea Brinkhoff, NABU KV Ahrweiler

Auf Schmetterlingssuche im Sahrbachtal

Der braune Feuerfalter „Lycaena tityrus“.

Kreis Ahrweiler. In diesem Jahr war das Sahrbachtal Ziel der alljährlichen Schmetterlingsführung des NABU-Ahrweilers. So trafen sich 20 Schmetterlingsfreunde bei optimalem Schmetterlingswetter am Campingplatz Sahrbachtal. Unter der kompetenten Führung von Dr. Wolfgang Prange erfuhren die Teilnehmer nicht nur, welche Schmetterlinge gesichtet wurden, sondern auch die Zusammenhänge zwischen Lebensraum und Schmetterlingsart.

Hohe ökologische Ansprüche

Die ökologischen Ansprüche vieler Falterarten sind sehr hoch. So benötigt der gesichtete braune Feuerfalter ,Lycaena tityrus, feucht bis mäßig trockene Heuwiesen, als Larve ist er jedoch auf das Vorkommen vom großen und kleinen Sauerampfer angewiesen. Er gehört zu den nach BnatSchG geschützten Arten. Das Männchen des Hauhechel-Bläulings, Polyommatus icarus, ist weitaus auffälliger gefärbt. Das schillernde Blau fällt trotz der kleinen Flügelspannweite von nur ca. 27 Millimeter sehr ins Auge. Er kommt in fast allen Naturräumen mit Offenlandhabitaten vor, da er ein breites Spektrum an Nahrungspflanzen aufweist. Allerdings ist er auch ein Paradebeispiel für den Geschlechtsdimorphismus bei den Schmetterlingen, denn im Gegensatz zu den auffällig blau gefärbten Männchen sind die Weibchen schlicht vorwiegend braun gefärbt. Als typischer Waldrand- bzw. Saumschmetterling gilt der an diesem Tag häufig gesichtete Kaisermantel, Argynnis paphia. Er legt seine Eier einzeln an der Rinde von Bäumen ab.

Männchen und

Weibchen gut erkennbar

Seine Larven sind jedoch auf das Vorkommen von Mädesüß oder verschiedener Veilchenarten angewiesen. Der Falter selbst bevorzugt zur Nahrungsaufnahme hochstaudenreiche Verlichtungsstellen mit Kratzdistelnarten, Wasserdost oder Mädesüßstauden. Auch bei dieser Art sind Männchen und Weibchen gut erkennbar. Die Männchen sind grundsätzlich kräftiger orange gefärbt und fallen besonders durch die 3-4 dunkelbraun gefärbten Duftschuppenstreifen auf.

Beim gesichteten Waldbrettspiel ,Pararge aegeria, ist die Bindung an den Wald noch stärker ausgeprägt. Er zählt zu den typischen Waldarten und bevorzugt Waldgesellschaften mit grasreicher Bodenvegetation, da die Eier an Süßgrasarten abgelegt werden.

Besonders bewundert

der „russische Bär“

Aufgrund seiner Färbung bewundert, wurde der russische Bär ,Euplagia quadripunctaria,.

Er zählt zu den tagaktiven Nachtfaltern und ist eine streng geschützte FFH-Art. Seine Vorliebe für felsige Bachtäler und mäßig trockene bis trockene aber luftfeuchte Standorte ist schon sehr speziell. Die Falter sind in solchen Habitaten besonders auf Wasserdost anzutreffen. Die leuchtend roten Hinterflügel sind sehr auffällig und ein sicheres Erkennungsmerkmal, ebenso wie die markante schwarz-weiße V-Zeichnung auf den Vorderflügeln.

Der absolute Höhepunkt, war der zum Abschluss gesichtete Brombeer-Perlmuttfalter, Brenthis daphne. Auch er zählt zu den nach BnatSchG geschützten Arten. Die Unterscheidung von Brombeer-Perlmuttfalter und Mädesüß-Perlmuttfalter ist jedoch recht schwierig. Zur Unterscheidung, mit Hilfe, der Hinterflügelunterseiten sollte man beide Falter kennen. Seine Flügelspannweite ist mit 40 bis 50 Millimeter allerdings deutlich größer als die des Mädesüß-Perlmuttfalters. Er benötigt südlich exponierte Waldsäume mit Brombeersträuchern und ist sehr wärmebedürftig. Aufgrund der Klimaerwärmung ist auch bei uns mit einer Ausbreitung dieser Art zu rechnen.

Insgesamt konnten auf dieser Exkursion 16 unterschiedliche Tag- und Nachtfalter vorgestellt werden. Die Zusammenhänge von Umwelteinflüssen, Lebensräumen, Entwicklung und Falterart konnten von Herrn Prange eindrucksvoll vermittelt werden. In einer geselligen Runde zum Abschluss der Führung wurde noch einige Zeit über ökologische Zusammenhänge und Umwelteinflüsse diskutiert.

Pressemitteilung des

NABU Kreisverband Ahrweiler e.V.