80. Jahrestag der Eroberung der Ludendorff-Brücke durch die Amerikaner
Beeindruckende Gedenkfeier an der Brücke von Remagen
Remagen. Zahlreiche Remagener und Gäste verfolgten am Freitag, 7. März 2025 die Feierlichkeiten anlässlich des 80. Jahrestags der Eroberung der Brücke von Remagen. Neben Vertretern aus der örtlichen Politik, nahmen u.a. der amerikanische und der französische Generalkonsul, Landrätin Cornelia Weigand (parteilos) und Bürgermeister Björn Ingendahl (parteilos) an der Zeremonie teil.
Schirmherr der Veranstaltung war Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD), der ein Grußwort sprach. Die Veranstaltung, zu der die Stadt Remagen zusammen mit dem Friedensmuseum eingeladen hatte, wurde auf amerikanischer Seite von der Association oft he United States Army (AUSA), unterstützt. Helen Patton, die Enkelin des bekannten Generals und Vertreterin der Patton Foundation, war aus Saarbrücken angereist, wo sie seit 2009 lebt.
Die Veranstaltung bestand aus zwei Teilen. Zunächst fand eine Zeremonie im Schatten der beiden Brückentürme direkt am Rheinufer statt. Die Vorsitzende des Friedensmuseums Brücke von Remagen, Karin Keelan, begrüßte die Anwesenden, bevor Michael Clauss, U.S. Army Central Historian (Militärhistoriker beim USARCENT (U.S. Army Central Command) in englischer Sprache die Ereignisse um den 7. März 1945 zusammenfasste. Mit dem Niederlegen von Kränzen wurde der Opfer gedacht.
Geschichte darf sich nicht wiederholen
Veranstaltungsort für den zweiten Teil war die Rheinhalle. Hier hatten an gedeckten Tischen die zahlreichen Gäste Platz genommen. Karin Keelan dankte den allen für ihr Erscheinen, bevor sie das Wort an Remagens Bürgermeister Björn Ingendahl übergab. Der erinnerte daran, dass das „Wunder von Remagen“ ein Ereignis sei, das die Geschichte maßgeblich beeinflusste und mit dem für die Region das Ende des Krieges eingeläutet wurde. Man müsse die Erinnerung an Leid und Tod der Zivilisten und Soldaten wach halten, aufklären und mahnen, damit sich die Geschichte nicht wiederhole. Dazu diene auch das Friedensmuseum, das am 7. März 1980 erstmals seine Pforten öffnete.
Das geistliche Wort der Religionsvertreter griff als Motiv das Bild der Brücke auf, die eine Verbindung schaffe in der Geschichte, aber auch zu Nachbarn und in andere Länder und Kulturen.
Mehr Engagement für Demokratie
Ministerpräsident Alexander Schweitzer betonte in seiner Rede, dass die Alliierten damals Deutschland von den Nationalsozialisten befreit hätten, etwas, wofür Demokraten heute noch dankbar seien. Im heutigen Alltag, auch in der Politik, werde dieser Dank denjenigen gegenüber, die damals Verantwortung übernommen haben und die Demokratie aufgebaut haben, schnell vergessen. Die Demokratie sei ein schützenswertes Gut, das mit demokratischen Mitteln gegen Angriffe verteidigt werden müsse. Es läge in der Verantwortung heutiger Generationen, dass sich Geschichte nicht wiederhole. Wer für Demokratie eintrete, müsse sich auch engagieren, dazu gäbe es vielfältige Möglichkeiten. Mehr Menschen müssten aktiv werden, es komme auf alle an, damit sich Geschichte nicht wiederhole, so sein Appell.
Landrätin Cornelia Weigand schlug in ihrer Rede einen Bogen von den historischen Ereignissen, die Tod, Zerstörung und Verlust der Heimat gebracht haben, zu den Erfahrungen Vieler nach der Flut im Ahrtal, die Gleiches durchleben mussten. Die Erfahrung von Hilfe nach der Flut sei für viele wertvoll gewesen, deshalb gelte es entsprechende Brücken zu erhalten und auszubauen. Sie schloss mit einem Zitat aus der Rede Richard von Weizäckers, die er anlässlich des 40 Jahrestages der Beendigung des Krieges in Europa im Mai 1985 gehalten hatte: der Frieden sei keine Selbstverständlichkeit, er müsse gewahrt und gepflegt werden, für uns und für kommende Generationen.
Die beeindruckende und stimmungsvolle Veranstaltung klang nach den offiziellen Reden mit einem Austausch bei Getränken, einem Imbiss und Musik aus. KS
Bei der Zeremonie an der Brücke in Remagen wurde der Opfer gedacht.
Das Amphibienfahrzeug aus der Militärhistorischen Sammlung Heilbronn zog viele Blicke auf sich.
In der Rheinhalle verfolgten zahlreiche Gäste aufmerksam die Redebeiträge.
