Brexbachtalbahn hilft bei Notfalleinsatz im Tal
Bendorf/Westerwaldkreis. Die Reaktivierung der Brexbachtalbahn ist trotz Klimanotstand in der Stadt und den Realitäten in der Welt in Bendorf nach wie vor umstritten und von der lokalen Politik nicht gewollt. Die einen „befürchten“ Güterverkehr auf der Schiene, der auf den Straßen aber niemand stört. Die anderen wollen ihre Ruhe haben oder mit ihren Autos nicht vor geschlossenen Schranken warten müssen wie an jeder roten Ampel. Dass die Bahn aber nicht nur für die Verkehrswende und dem Einsparen von C02-Emissionen, sondern auch für den Rettungsdienst unerlässlich ist, zeigte sich nun bei einem schweren Unfall einer Reiterin im Tal, zu deren Bergung die Feuerwehr Bendorf den Verein um Mithilfe bat. Denn der Unfallort war mit Rettungsfahrzeugen und aus der Luft für den Notarzt nicht erreichbar. Wohl aber zügig mit der Bahn. Unverzüglich haben sich die beiden langjährigen und erfahrenen Mitglieder des Vereins, Klaus Nußbaum als Fahrer und Hans-Peter Nett als vorgeschriebener Zugbegleiter, auf den Weg gemacht. Nachdem der Notarzt ursprünglich am Haltepunkt Abtei zusteigen sollte, kam die Information, dass er am Haltepunkt „Brexbachtal“ in Nauort wartete. Auf dem Weg dorthin trafen die Bahn-Aktivisten bei km 6.3 auf Rettungskräfte, welche als Ersthelfer mit einem Schienenrobel am Unfallort auf weitere Instruktionen warteten. Um den Notarzt und weitere Einsatzkräfte aufzunehmen, fuhr das Schienenfahrzeug des Vereins bis zum Haltepunkt Nauort und von dort zurück zum Unglücksort. Die Rettungskräfte und das Notarztpersonal bargen die verunglückte Person und brachten sie zum Streckengleis. Auf der Ladefläche des gelben Schwerkleinwagens SKL ging es dann schonend zurück zum Nauorter Bahnhof, wo das Unfallopfer vom Rettungswagen übernommen wurde. Laut ersten Informationen ist die Person nicht in Lebensgefahr. Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und den Sanitätern verlief reibungslos, was auch den gemeinsamen und regelmäßigen Übungen in der Vergangenheit zu verdanken ist. Denn das reizvolle, aber schwer zugängliche und teils unwegsame Gebiet des Brexbachtals ohne Straßenanbindung ist grade deshalb eine beliebtes und stark frequentierte Ausflugsziel. Unfälle, versperrte Wege durch Gewitter oder Starkregen, eingeschlossene Pfadfindern oder Wanderer sind aber eine Horrorvision für die Feuerwehr, das Rote Kreuz und das Technische Hilfswerk, die sich aber angesichts des Klimawandels auf genau diese häufiger auftretenden Szenarien vorbereiten müssen. Im Ernstfall gilt es, zeitnah Hilfe zu leisten. Da ist die Strecke der Brexbachtalbahn unter Umständen eine „lebenswichtige“ Rettungsgasse und der SKL wird vom Baufahrzeug zum mobilen Rettungswagen auf der Schiene, wie der aktuelle Fall bewiesen hat.

Da zeigt sich mal wieder dass die Bahn nützlich ist!