Die 46. „Kulinarische Woche“ kündigt sich mit dem Ritterschlag auf dem Rhein an

Christian Zock erhielt den Ritterschlag

Kulinarische Schlemmerfahrt auf der „MS Stadt Vallendar“ bot internationale Spezialitäten“ entlang des Rheins

12.07.2019 - 15:20

Bad Breisig. Mit der „Kulinarischen Rheinreise“ auf dem Motorschiff „Stadt Vallendar“ sowie der Kulinarischen Woche (19. bis 28. Juli) erlebt die Quellenstadt zur Zeit wieder einen der alljährlichen gesellschaftlichen Höhepunkte.

Viel Prominenz genoss an Bord des Dampfers ein Viergang-Menü, das sich aus Spezialitäten der Rheinregionen zusammensetzte, von der Schweiz (Délice von Bündnerfleisch) über Frankreich (Petit Four und Elsässer Guglhupf), Deutschland (Badischer Edelsäcker) bis hin zu den Niederlanden (Souffliertes Zanderfilet vom Ijsselmeer). Für Unterhaltung sorgte neben Moderator Christian Erben, der locker durch das Programm führte, die Band Top Spin sowie Zauberer Marcel Mirage, der vor den erstaunten Augen des Publikums einen Tisch zum Schweben brachte.


Viele Ehrengäste


Kommen wir zurück zur Prominenz und damit zu den Festrednern des Abends an Bord. Stadtbürgermeisterin Gabriele Hermann-Lersch begrüßte die „Schlemmertourer“ und wies auf ein besonderes Phänomen hin: „Ist Ihnen auch aufgefallen, dass es in den Jahren, in denen wir den Schlemmerabend an Land gefeiert haben, immer geregnet hat? Seitdem wir aber das Wasser unter uns haben, also auf dem Schiff feiern, bleibt es trocken“. Dann wandte sie sich an die Bundesministerin Julia Klöckner als Ritterin 2018: „Ich freue mich, dass Sie heute einen neuen Kollegen in das Amt einführen, ihm zur Seite stehen und ein wenig die Furcht vor der bevorstehenden Zeremonie nehmen. Und ich denke, wir dürfen Ihnen und Ihrem Ehemann noch einmal persönlich zu Ihrer Hochzeit gratulieren. Alles Gute Ihnen beiden für den gemeinsamen Lebensweg.“ Dann begrüßte die Stadtbürgermeisterin den neuen Ritter Christian Zock samt Ehefrau und Geschäftspartner Süleyman Arayan, heute sicherlich zur Unterstützung mit an Bord. Sie dankte den Köchen der heimischen Restaurantunternehmen sowie den tatkräftigen Sponsoren, ohne die die Kulinarisch Woche, wie auch die Römer-Thermen ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt - nicht denkbar wäre.

Horst Gies, Erster Kreisbeigeordneter des Kreises Ahrweiler begrüßte ebenfalls die Anwesenden an Bord in Vertretung des Landrats Jürgen Pföhler. Froh sei er, so Horst Gies, Julia Klöckner hier in Bad Breisig wieder einmal privat zu treffen, was ansonsten ja in Mainz „dienstlich“ der Fall sei. Er kam auf das Thema „gutes Essen“ und zitierte aus Wilhem Buschs Kritik des Herzens: „Es wird mit Recht ein guter Braten - gerechnet zu den guten Taten“. Brunnenkönigin Elena I. verlas daraufhin eine Urkunde in mittelalterlichem Wortlaut verfasst, die die Rechte und Pflichten eines „Ritters der culinarischen Tafelrunde zu Bad Breisig“ regelt. Bei dieser altehrwürdigen Urkunde ist es kaum zu glauben, dass die Kulinarische Woche erst seit 46 Jahren stattfinden soll!


Kniefall und Ritterschlag


Der „noch-nicht-ganz“ Ritter Christian Zock musste dann schon einmal auf einem bereitliegenden Samtkissen knien, um vor dem Ritterschlag die Laudatio der „noch-gerade“-Ritterin Julia Klöckner entgegenzunehmen. Wer nun dachte, die Bundesministerin würde sich mit Rücksicht auf die Kniescheiben des neuen Ritters relativ kurz fassen, lag weit daneben. Sie kam noch einmal auf den netten Besuch der Runde der ehemaligen Ritter der Tafelrunde auf der Grünen Woche in Berlin zu sprechen, zählte die in diesem Jahr teilnehmenden Restaurants auf und kam dann endlich (man denke an die Kniescheiben des knieenden Christian Zock!) zu ihrem Nachfolger: „Sie dürfen für ein Jahr Botschafter für die Bad Breisiger Kulinarik sein und die kann sich sehen lassen. Ob Köstlichkeiten aus Skandinavien, dem Balkan, der Toskana, Tunesien, Bayern, der Schweiz oder Regionales vom Rhein. Denn die Mittelrheinküche lebt nicht nur aus den Erzeugnissen traditioneller Erwerbszweige wie der Fischerei oder dem Weinbau. Die Küche am Rhein war schon früh das, was wir heute als ‚Fusion Food‘ bezeichnen würden. Sie hat sich aus den Einflüssen des Handelsstroms bedient. Die Region gilt nicht nur als Weinregion, sondern schon längst auch als Kulinarik-Region. Heimat kann man schmecken.“

Zum Ritter Zock persönlich und zu dessen Wahl seitens der Jury sagte die Bundesministerin: „Sie stehen hier für all diejenigen, für die Sie sich mit viel Herzblut als Geschäftsführer der Einrichtung Domizil engagieren. Mit Ihrem Einsatz für die Wiedereingliederung von Menschen mit seelischen und psychischen Beeinträchtigungen, mit dem Sie einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft leisten. Herzlichen Dank für Ihre tolle Arbeit“. Doch nicht nur dieser Aspekt sei für die Jury überzeugend gewesen, so Julia Klöckner weiter, als gelernter Koch und Hotelkaufmann bringe er das nötige Rüstzeug mit, Bad Breisig als kulinarische Hochburg noch bekannter zu machen. Außerdem esse der neue Ritter gerne und auch sein Leibgericht Steak mit Sauce Bérnaise spreche für ihn: „Unsere Lebensmittel stehen für Genuss und sind immer auch Ausdruck unserer Kultur“, schloss die Bundeslandwirtschaftsministerin ihre Laudatio.

Es folgte nun endlich der Ritterschlag, mit dem riesigen Kochlöffel - gekonnt ausgeführt von Brunnenkönigin Elena I.

Als der nun zum Ritter Geschlagene zu Wort kam, merkte man dem äußerst sympathischen und bescheiden wirkenden Mann an, dass er dieses Amt nicht angenommen hatte, um sich persönlich ins Rampenlicht zu rücken. Nein, es geht ihm darum, auf seine Einrichtung und die damit verbundene Hilfe für Menschen mit seelischen und psychischen Beeinträchtigungen aufmerksam zu machen, ihnen wieder ein normales Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Die Domizil Gmbh & Co KG verfügt über mehrere Häuser in Bad Breisig. Auf das Thema Essen kam der neue Ritter der Tafelrunde aber am Ende doch noch zu sprechen und lobte die Bad Breisiger Gastronomie. Dabei gab er ein Geheimnis preis: „Eigentlich esse ich keinen Fisch, die einzige Ausnahme bilden die hervorragenden Fischgerichte im Kamin“. Das hörte dessen Inhaber Werner Pommer gerne, der an der Ritterschlag-Zeremonie mitgewirkt hatte und die Wirte der Kulinarischen Tafelrunde vertrat:

Restaurant Am Kamin, Hotel-Restaurant Anker, Historisches Weinhaus Templerhof, Restaurant La Madonnina, Wirtshaus Zum weißen Ross, Rheinhotel Vier Jahreszeiten und Restaurant Alter Zollhof.

Die Schiffstour führte auch in diesem Jahr wieder nach Bonn, wo Julia Klöckner von Bord ging, nicht ohne sich herzlich winkend von „ihren Breisigern“ zu verabschieden. Sie hat die Quellenstadt zweifellos in ihr Herz geschlossen und auch für die diesjährige „Biennale Wasser“ die Schirmherrschaft übernommen.


Vor - Tour der Hoffnung


Die Kulinarische Woche engagiert sich auch in diesem Jahr wieder für die Vor - Tour der Hoffnung, dem Kampf für Kinder gegen den Krebs. So wurde am Schlemmerabend auf der „Stadt Vallendar“ für diesen guten Zweck unter dem Motto „Hilfe, die ankommt“ Geld gesammelt. Auch dazu gibt es eine Verbindung zu Julia Klöckner, die selbst aktiv innerhalb der Spendenaktion mit dem Fahrrad unterwegs ist - übrigens gemeinsam mit ihrem Ehemann.

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