Eifelverein Sinzig
Den winterlichen Laacher See umrundet
Sinzig. Wer kürzere Strecken und moderates Tempo bevorzugt, ist bei den Halbtageswanderungen des Eifelvereins Sinzig genau richtig. Nun wählte Wanderführerin Doris Effelsberg den Laacher See als Ziel. In Fahrgemeinschaften erreichte die Gruppe den Parkplatz hinter der Klosteranlage. Auf dem angrenzenden Steinerlebnispfad entlang der Klostermauer erfahren kleine und große Besucher viel Interessantes über vulkanische Gesteine. - Schon gewusst warum Phonolith auch Klangstein heißt? Anschaulich gibt der am Phonolith befestigte Hammer die klangvolle Antwort.
Die weitläufige Klosteranlage begeistert stets aufs Neue, doch an diesem Tag hatte der See Priorität. Vom Bootsanlegeplatz aus, im Uhrzeigersinn, wollte ihn die Gruppe umrunden. Auf diesem sonst so belebten Weg waren an diesem trüben Wintertag nur wenige Spaziergänger unterwegs. Im feuchten Uferbereich sorgten Holzstege für trockene Füße und eine erste schöne Aussicht lud zum Gruppenfoto. Nach einer kurzen Pause am Blockhaus und einem Ständchen für ein Geburtstagskind tauchte die Wanderschar guter Stimmung in den lichten Wald ein. Hier begann eine besonders schöne Passage. Die blätterlosen Bäume erlaubten immer wieder herrliche Ausblicke auf den glitzernden See und die Türme der Klosterkirche, die im Sommer nicht möglich sind.
Welche Rolle der Vulkanismus bei der Entstehung des Laacher Sees und seiner Umgebung gespielt hat, darauf geben die zahlreichen Informationstafeln spannende Antworten: Vor knapp 13.000 Jahren (erdgeschichtlich ein Wimpernschlag) ereignete sich genau hier der gewaltigste Vulkanausbruch der jüngeren europäischen Geschichte. Durch diese enormen Eruptionen entstand ein Einsturzkrater von rund 50 Metern Tiefe, der sich nach und nach mit Wasser füllte – der Laacher See war geboren. An einigen Stellen des Ostufers brodelt und blubbert es noch immer. Kohlendioxid steigt in Form von Bläschen, sogenannten Mofetten, an die Oberfläche und ist ein sichtbares Indiz für das vulkanische Erbe.
Auf dem letzten Abschnitt änderte die Wanderroute ihren Charakter, sie entfernte sich vom See und führte entlang von Wiesen und Feldern schließlich ins Klostergelände. Hier ließen sich die Sinziger Wanderfreunde in der neuen Klostergaststätte mit Kaffee und Kuchen verwöhnen.
Ein entspannter Nachmittag, auch eine nur wenige Kilometer lange Wanderung kann voller Überraschungen sein, so die einhellige Meinung der Teilnehmer.
