Allgemeine Berichte | 19.03.2025

Philosoph Christian Pietsch lädt Koblenzer zu Gedankenexperiment ein

Der Ursprung des Bösen

Der Philosoph Christian Pietsch lädt Koblenzer zum Gedankenexperiment ein Foto: Julia Fröder/Bistum Trier

Koblenz. „Woher kommt das Böse?“ ist sicherlich eine zeitlose Frage, die Menschen seit jeher beschäftigt hat, doch momentan scheint das Thema durch Kriege, politische Unruhen und einen Anstieg von Populismus drängender als noch vor einigen Jahren. Prof. Dr. Christian Pietsch hat am 17. März im Rahmen des Katholischen Forums in Koblenz nach Antworten in der Geschichte der Philosophie und Theologie gesucht.

Eine einfache Antwort auf die Frage nach dem Ursprung allen Übels konnten die rund 50 Zuhörenden im Klangraum des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums vom Wissenschaftler aus Münster, dessen Forschungsschwerpunkt in der antiken Philosophie und dem Platonismus liegt, nicht erwarten. Doch Pietsch regte zu Gedankenexperimenten an, die in einer abschließenden Diskussionsrunde für reichlich Nachfragen und Rückmeldungen sorgten.

Die Frage nach der Herkunft des Bösen bzw. des Übels sei immer auch die Frage danach, warum Gott, der ja in der christlichen Vorstellung allmächtig, allwissend und gut sei, Unheil, Katastrophen, Gewalt, Leid und Kriege zulasse, so Pietsch. Der antike Philosoph und Vertreter des Neuplatonismus Plotin habe dazu Überlegungen angestellt: Das Übel seien Tod und Krankheit des Individuums und könne daher nur in einer körperlichen Welt existieren. „Neue Lebewesen können nur entstehen, wenn alte vergehen und somit Materie freigeben“, erklärte Pietsch die Gedanken Plotins. Ohne eine Körperlichkeit gäbe es somit auch kein Übel. „Da kommt die Frage auf, warum Gott überhaupt eine körperliche Welt konstruiert hat? Die Annahme lautet, da diese Welt von einem guten Gott erschaffen wurde, ist sie die bestmögliche aller Welten, in der das Gute trotz allem überwiegt“, so Pietsch.

Doch wie ist das moralisch verwerfliche Handeln von einzelnen Menschen zu erklären? Auch hier habe Plotin eine Antwort. „Die Seele wendet sich von Gott ab und sinkt damit in die Körperlichkeit, der Mensch wird geboren. Die Seele ist damit einer Fülle von Verführungen ausgesetzt, die Übel erzeugen können. Die Verantwortung für sein Handeln trägt der Mensch allerdings selbst.“

Sicherlich waren an diesem Vortragsabend nicht alle Anwesenden mit den komplexen Vorstellungen von Plotin einverstanden, aber sie erhielten einen Antwortvorschlag auf die Frage, woher das Böse in der Welt stammt.

Weniger philosophisch geht es im nächsten Katholischen Forum am Montag, 7. April, im Klangraum des Bischöflichen Cusanus-Gymnasiums Koblenz (Zugang über Südallee 30) zu. Prof. Dr. Eric Mührel von der Hochschule Koblenz wird zum Thema „Es gibt keine zweite Erde. Notstand Nachhaltigkeit – Wissen und Handeln in der Großen Transformation“ sprechen. Der Eintritt ist frei.

Veranstalter des Katholischen Forums sind: Bischöfliches Cusanus-Gymnasium, Katholische Erwachsenenbildung (KEB), Pastoraler Raum Koblenz und Vinzenz Pallotti University Vallendar. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen gibt es bei der KEB Koblenz telefonisch unter Tel.: 0261-9635590 oder per E-Mail an keb.koblenz@bistum-trier.de.

Pressemitteilung

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