Allgemeine Berichte | 06.06.2022

Dominik Gieler wurde in Hönningen in sein Amt als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr eingeführt

„Der Wiederaufbau bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe“

Dominik Gieler und seine Ehefrau Sabrina Gieler. Foto: ROB

Hönnnigen / VG Altenahr. Jetzt ist es amtlich: Dominik Gieler ist der neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr. Gieler wurde am letzten Donnerstag in der Eventhalle Bauerfeind in Hönningen durch den 1. Beigeordneter der VG, Georg Knieps, in sein Amt überführt. Nachdem Gielers Vorgängerin Cornelia Weigand im Januar zur Landrätin gewählt wurde, blieb der Posten des VG-Chefs zunächst vakant und Georg Knieps leitete die Amtsgeschäfte in der schwer von der Flut betroffenen Kommune. Die Wahl fand bereits am 8. Mai statt. Hier stimmten 94,2 Prozent der Wahlberechtigten für den ehemaligen Ortsbürgermeister von Rech, ein weiterer Kandidat trat nicht an.

Zahlreiche Ehrengäste

Der feierlichen Abnahme des Amtseid und der Einführung in das Amt wohnten zahlreiche Ehrengäste bei, darunter auch Staatssekretärin Nicole Steingaß und Landrätin Cornelia Weigand. Für die Fraktionen der im Verbandsgemeinderat kam Ingrid Näkel-Surges nach Hönningen, der Bürgermeister der Gemeinde Grafschaft, Achim Juchem, brachte Grüße in Vertretung aller hauptamtlichen Bürgermeister des Kreises mit. Florian Hupperich, Personalratsvorsitzender, sprach stellvertretend für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VG-Verwaltung. Erwin Kessel, seit 30 Jahren Ortsbürgermeister der Gemeinde Berg, richtete seine Grußworte für alle Ortsbürgermeister und Ortsvorsteher der VG Altenahr an Gieler. Desweiteren wohnten Vertreter von Feuerwehr, Polizei, Kirche sowie der ehemalige Bürgermeister der VG Achim Haag und die Landtagsabgeordnete Petra Schneider der Versammlung bei. Angesichts der Vielzahl von Gästen, die dem - nunmehr ehemaligen - Polizeibeamten Dominik Gieler ihre Glückwünsche ausdrücken wollten, war Platz in der Eventhalle Mangelware. Aus diesem Grund wurde die Veranstaltung live im Internet gestreamt.

Neuaufbau: Ein langer Weg

Der Tenor der Redebeiträge war stets der Gleiche: Mit Dominik Gieler wurde der richtige Mann für den herausfordernden Job des Bürgermeisters gefunden. Denn keine Kommune in Deutschland hat durch die umfassenden Zerstörungen der Flut im Juli 2021 eine schwierigere Ausgangsposition. So herrschte Konsens in den Wortbeiträgen, dass noch ein langer Weg bevorstehe. Aber Gieler habe bereits als Ortsbürgermeister bewiesen, dass er Probleme anpacke. Und dies obwohl der neue Bürgermeister der VG selbst von der Flut massiv betroffen war. Generell waren die Grußworte der Anwesenden von tiefem Respekt gegenüber der Entscheidung Gielers, die Amtsgeschäfte in der VG übernehmen zu wollen, geprägt.

Dominik Gieler betonte in seiner Antrittsrede, dass der Weg, der nun vor allen Beteiligten läge, schwierig werde. Und: Der Wiederaufbau werde eine Gemeinschaftsaufgabe bleiben. So appellierte Gieler in seiner Rede an das Land Rheinland-Pfalz, die Unterstützung für seine Heimat nicht abreißen zu lassen. Besonders herzliche Worte des Dankes richtete er an den ehemaligen Sonderbeauftragten für den Wiederaufbau des Ahrtals, Günter Kern, sowie seinen Nachfolger Thomas Weimer.

Herzliche Worte gab es auch in Richtung von Cornelia Weigand. Gieler betonte die wichtige Arbeit, vor allem in Sachen Öffentlichkeitsarbeit, die seine Amtsvorgängerin für das flutzerstörte Ahrtal geleistet hat. Gieler dankte auch den hauptamtlichen Bürgermeistern für deren Solidarität gegenüber der Verbandsgemeinde Altenahr. Dass ein Wiederaufbau nur miteinander funktionieren kann, betonte Gieler in seinen Worten an die Fraktionen im VG-Rat. „Wir müssen unsere Sichtweisen und Interessen, Kenntnisse und Erfahrungen in einen konstruktiven Dialog und der Suche nach der jeweils besten Lösung für unsere Verbandsgemeinde einbringen.“

Großer Dank an Georg Knieps

Ein großer Dank ging an Georg Knieps für sein außerordentliches Engagement in der „bürgermeisterlosen Zeit“ und den Ortsbürgermeistern für die gute Zusammenarbeit vor, während und nach der Flut. Der neue Bürgermeister betonte, dass er das „Wir“-Gefühl zwischen den Ortsgemeinden fördern möchte, insbesondere zwischen den Ahr- und Berg-Ortschaften.  Außerdem freue sich Gieler auf die konstruktive und lehrreiche Zusammenarbeit mit dem Personal der Verwaltung. 

Dominik Gieler erläuterte kurz die Kernpunkte seiner künftigen Arbeit. Energieversorgung, Tourismus, Digitalisierung und Verwaltungsabläufe werden ein großes Thema sein. „Der Wiederaufbau erfordert und bietet die Chance, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege zu gehen.“ Auch im Tourismus müsse umgedacht werden. Wandern und Fahrradfahren, gerade in den Höhenlagen, sollen intensiver als attraktive Freizeitmöglichkeit beworben werden. Ausschließlich auf den Weintourismus zu setzen, wäre zu wenig.

Ziel: „Normales Leben ermöglichen“

Auch für die Jahre nach der Flut hat Gieler Ziele. „Unser oberstes und vordringliches Ziel muss es sein, den hier lebenden Menschen ein ´normales´ Leben zu ermöglichen, den Wiederaufbau der Häuser, der öffentlichen Gebäude und der Infrastruktur“, so Gieler. Es benötige Ersatzbauland. „Die Ausweisung von Neubaugebieten reiche nicht, wenn Landeigentümer nicht bereit wären, sich von ihrem Land zu trennen. Zu viele hielten sich auch in der Not an die Prämisse der Vorfahren, die „Man verkauft kein Land.“ Gerade jetzt sei ein Umdenken wichtig, so Gieler. Unterstützung versprach er auch für die Schule in der VG, Kirchen und der Feuerwehr. Dankesworte gab es auch in Richtung der vielen freiwilligen Helfer, die nach Flut an der Ahr mit anpackten.

ROB

Dominik Gieler und seine Ehefrau Sabrina Gieler. Foto: ROB

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