Zum Frühlingsbeginn startet auch das Stadtführungsangebot „Unterwegs mit dem Ausscheller“ in Mülheim-Kärlich
Die Saison ist eröffnet
Mülheim-Kärlich. Gästeführer haben oft die Angewohnheit, ihre Zuhörer mit Jahreszahlen über Personen, Gebäude oder Ereignisse regelrecht zu überschütten. Dass es auch anders geht, zeigen die Stadtführungen in Mülheim-Kärlich. Seit dem Jahr 2003 begleitet Horst Hohn durch die Stadt und präsentiert eine Mischung aus Information, Unterhaltung und Humor. Die Erlebnis-Führung beginnt in der Regel mit einer lustigen Bekanntmachung des „Ausschellers“ am Rathaus. Von dort aus werden rund zehn Stationen besucht: Ein kurzweiliger Spaziergang durch den Stadtkern, der in der Regel maximal zwei Stunden dauert. Da die meisten Stationen im Außenbereich sind, pausiert das Angebot in der kalten Jahreszeit.
Mit den ersten zwei Besuchergruppen wurde nun bei wunderschönem Frühlingswetter die Saison 2024 eröffnet. Eine gut gelaunte Damen-Gruppe aus dem benachbarten Rübenach hatte sichtbar viel Spaß beim Rundgang und war rundum begeistert. Die Ausführungen zum Dialekt sowie zu den Ess- und Trinkgewohnheiten der Mülheim-Kärlicher regten zur Diskussion darüber an, wie sich dies in der eigenen Heimatgemeinde verhält. Der Abschluss in der heimischen Gastronomie rundete den Aufenthalt ab.
Dass Gästebegleiter Horst Hohn auch individuell auf Wünsche eingeht, wurde bei der Führung mit einer Gruppe der Kindertagesstätte Am Schlossgraben deutlich. Kindgerecht, aber dennoch lehrreich, stellte er den kleinen Gästen einige Mülheim-Kärlicher „Originale“ vor, wie z.B. Maria Baulig. Deren Bronze-Denkmal am Kolpingplatz beeindruckte die Kinder ebenso wie die Geschichte, die sich hinter dem Ausspruch „Marie-mach-Platz“ verbirgt. Sehr erfreut war der Gästebegleiter, dass sich die Kinder bereits mit ihren Erzieherinnen mit der Heimatgeschichte beschäftigt hatten. So wussten die kleinen Forscher bereits, dass einst in Kärlich ein kurfürstliches Schloss stand. Als man im Stadtmuseum ein großes Modell dieses Schlosses erblickte, war die Freude entsprechend groß. Nach dem interessanten Vormittag war der Ausflug zum Rathausplatz, bei welchem man auch den Stadtbürgermeister kennenlernte, noch lange Gesprächs-Thema bei den jungen Mitbürgern.
„Genau das ist es, was mit der Führung erreicht werden soll: Dass man Heimatgeschichte nicht als etwas Langweiliges versteht, sondern als Teil der eigenen Identität“, so Horst Hohn, der auch auf dem Streuobstwiesenweg ehrenamtlich Führungen anbietet. Die nächste offizielle Wanderung für Einzelpersonen findet am Sonntag, dem 21. April, ab 10 Uhr, statt. Anmeldungen sind jetzt bereits auf der Homepage der VHS Weißenthurm unter Angabe der Kursnummer 241-1900 möglich.
Im Rahmen des Rundgangs besichtigen die Teilnehmenden auch das Model des kurfürstlichen Schlosses, welches sich bis zum Jahr 1794 in Kärlich befand.
