EIN-Spruch: Es wird Herbst
Wenn die Weinfeste beginnen, ist am Jahr nichts mehr dran. Das ist jedes Jahr so. Und ich wundere mich jedes Jahr neu darüber. Gefühlt beginnt mit der Zeit nach den Sommerferien die zweite Jahreshälfte. Aber wenn der September beginnt, dann haben wir nur noch vier Monate bis zum Jahresende, - und die sind immer sehr gut angefüllt: mit Festen aller Art, mit Begegnungen, - und dem Herbst. Mit den Weinfesten wird diese Zeit eingeläutet. Wer durch die Weinberge wandert oder durch die Straßen geht, spürt die besondere Stimmung: Dankbarkeit für das, was gewachsen ist, Freude am Feiern, und auch ein bisschen Wehmut, weil mit dem zu Ende gehenden Sommer ein weiteres Jahr sich dem Ende zuneigt.
Viele verbinden mit den Festen Erinnerungen: Jubiläen der Weinköniginnen, Treffen mit alten Bekannten, Gespräche über die Zeit damals… Oder eben auch, dass dieses Jahr manches zu Ende geht oder gegangen ist, was schmerzlich war und bleibt. Der Herbst ist eine besondere Zeit: Frucht bringen und Genießen, Ernte und Dank für alles Gewachsene, kürzere Tage und kühlere Temperaturen, und damit auch Abschiede…
Mitten in dieser besonderen Zeit stehen die Kirchentüren weit offen. Wenn draußen gefeiert wird, laden wir ein zu einem Moment der Stille, des Innehaltens und des Segens. In der Kirche St. Laurentius in Ahrweiler gibt es an den beiden Festwochenenden Anfang September „Segen to go“. Menschen können hereinkommen, eine Bitte äußern: für sich, ihre Lieben, in Sorgen, bei Krankheit, oder einem besonderen Jahrestag, - und dann einen persönlichen Segen empfangen. Sie können still werden, eine Kerze entzünden, ein kurzes Gebet sprechen. Es geht nicht darum, das Feiern zu unterbrechen, sondern es zu vertiefen: indem man sich bewusst macht, dass Gott mitgeht – in den Festen, in der Freude, aber auch in den Sorgen, die vielleicht mancher mitträgt.
Der Gedanke ist einfach: Wer den Segen empfängt, geht nicht allein weiter. Er oder sie nimmt ein Stück Hoffnung mit, ein Stück Vertrauen, dass das Leben getragen ist. Gerade in einer Zeit, in der das Jahr spürbar schneller vergeht, in der wir uns bewusst werden, dass nichts bleibt wie es ist, tut der Zuspruch gut: Gott geht mit.
So verbinden sich im Herbst Tradition und Glauben, Lebensfreude und Zuversicht. Die Feste klingen nach – und vielleicht auch der Segen, der mit auf den Weg gegeben wird.
Einspruch ist eine Kolumne der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler. Jörg Meyrer ist Pfarrer und lebt seit 23 Jahren im Tal.
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