Ein beeindruckendes Konzert
Lantershofen. Die Konzertbesucher waren am Samstagnachmittag, den 8.11., in der St. Lambertuskirche in Grafschaft-Lantershofen einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt. Ergreifend sei es gewesen, resümierte ein Zuhörer nach dem Konzert. Der Kammerchor Bad-Neuenahr-Ahrweiler beeindruckte mit Studierenden der Hochschule für Musik und Tanz Köln unter der Leitung von Henrik Hasenberg mit seiner Interpretation des deutschen Requiems von Johannes Brahms. Musik und die von Brahms aus der Bibel zusammengestellten Texte führen einen hinab in die schwermütigen Tiefen der existentiellen Erfahrungen von Leid und Vergänglichkeit. Hier ist der Mensch von Traurigkeit beherrscht und erfasst. Doch dann lässt Brahms einen immer wieder in erhebender Weise das spüren, um das es ihm in diesem Werk geht. Sein Requiem ist nicht gedacht als Nachruf auf die Verstorbenen, sondern als Tröstung der Lebenden. Entsprechend wechselt die Musik, manchmal abrupt, zwischen düsterer Schwermütigkeit, kräftiger, klarer Zuversicht und sanfter, zärtlicher Tröstung und Beruhigung, „wie einen seine Mutter tröstet“. Dem lange anhaltenden kräftigen Applaus am Ende des Konzertes war zu entnehmen, dass es dem Chorensemble gelungen war, diese Nuancen und Gefühle glaubhaft und ausdrucksstark zu vermitteln. Besonderen Applaus erhielten auch die beiden brillanten Solisten, die zusammen mit dem Chor gut harmonierten. Der Bariton übernimmt Im dritten Satz die Aufgabe, das Flehen, die Anklage, das Schreien des biblischen Psalmisten in der Konfrontation mit Gott zum Ausdruck zu bringen. Was ist der Sinn von allem, das Ziel des Lebens angesichts des Endes? Benjamin Hewat-Craw ist das mit großem Stimmvolumen in beklemmender Weise gelungen. Die junge Sopranistin Theresa Klose erfüllte im fünften Satz mit ihrer kristallklaren Stimme den Kirchenraum. Mit feiner, gekonnter Modulation gelang es ihr, die Freude angesichts eines möglichen Wiedersehens zu besingen und zu verkünden.
Markus Busch und Yeyoung Jo begleiteten die Sängerinnen und Sänger an zwei Flügeln. Dank der Kooperation mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln fand eine weitere Aufführung einen Tag später in der St. Kunibert Kirche in Köln statt, für alle Aktive ein besonderes Klangerlebnis. Hier stand Leo Wildauer am Dirigentenpult. Es war ein Teil seiner Bachelorarbeit.
Ab den nächsten Proben (17.11.) geht es an das neue Programm: Zum Thema „wenn es dunkel wär“ werden Einzelstücke von verschiedenen Komponisten aus unterschiedlichen Jahrhunderten einstudiert und im Laufe des Jahres an vier verschiedenen Orten im Kreis Ahrweiler aufgeführt. Alle Chormitglieder freuen sich über neue Gesichter. Einfach mal in der Probe montags im Mehrgenerationenhaus in Bad Neuenahr um 19.30h vorbeikommen.
Foto: Andreas Born
Foto: Andreas Born
Foto: Andreas Born
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