Sinziger Karnevalisten zu Gast in Oldenburg
Ein würdiger Geleitzug für Grünkohlkönigin Andrea Nahles
Bundesministerin und Begleiter brachten rheinischen Frohsinn nach Norddeutschland
Sinzig. Karneval mitten im Sommer? Die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, hatte um Unterstützung gebeten, und drei Karnevalsvereine aus Sinzig standen parat. Die KG Närrische Buben, die Stadtmauremöhne und die Bad Bodendorfer KG Rievkooche machten sich am vergangenen Mittwoch auf nach Oldenburg, um der amtierenden Grünkohlkönigin zur Seite zu stehen.
Andrea Nahles hatte bei ihrer Inthronisierung am 6. März dieses Jahres in Berlin angekündigt, bei ihrem Pflichtbesuch in Oldenburg etwas Typisches aus ihrer Heimat zu präsentieren. Und als bekennende Karnevalistin und ehemaliges Funkenmariechen lag es nahe, das Rathaus durch Karnevalisten erstürmen zu lassen – und zwar „von den schönsten Vereinen weit und breit“. Das ließen sich die Sinziger nicht zweimal sagen, haben sie karnevalstechnisch doch auch im Sommer – wie man beim Stadtfest in Sinzig unschwer erkennen konnte – die Erfahrung, Rathäuser in ihre Gewalt zu bringen.
Für den Oldenburger Oberbürgermeister Jürgen Krogmann sowie für die geladene Festgemeinde anlässlich des Eintrags in das Goldene Buch der Stadt Oldenburg war dies zwar eine „Begegnung der dritten Art“, und die bunte Truppe erschien schon ein wenig absonderlich. Zumal Sitzungspräsident Peter Floter im Ratssaal des historischen Rathauses neben dem Jubiläumsorden auch ein Weinpräsent der Stadt Sinzig an die Ministerin und an den Oberbürgermeister überreichte mit der Empfehlung, die Flasche „in trauter Zweisamkeit zu genießen“. Jede Flasche. Jeweils. Aber mit dem eigenen Partner. Zum Höhepunkt im Ratssaal wurde sodann der „Gemeinschaftstanz“, zu dem die Politiker natürlich ebenfalls anzutreten hatten – und wie der Zufall es wollte, tanzten Krogmann und Nahles dann zu den Klängen des „Treuen Husar“ das „Stippeföttche“.
Bürgermeister und Ministerin dankten auch für die dauerhaft rot blinkenden Pins und Orden der KG Rievkooche durch Vorsitzenden Jürgen Werf sowie für die Pins aus der Hand von Obermöhn Claudia Sophie Busch mit den Worten: „So viel haben wir gelernt: Oldenburg liegt nicht in Ostfriesland und Sinzig nicht in der Osteifel, auch wenn die Nordwestzeitung dies glauben machen möchte.“
Andrea Nahles und ihr Adjunctus Ingo Terschanski hatten für die Karnevalisten ein sehenswertes Beiprogramm gestrickt: gemeinsamer Besuch einer Kindertagesstätte, gemeinsames Essen mit Nahles, Bürgermeister Krogmann und Entourage, Schloss- und Marktplatzführung in Oldenburg inklusive Festakt und Sektempfang – das war schon spaßig. Wobei die Oldenburger in den Cafés und Bistros rund um den Markt große Augen machten ob der bunten Truppe. Die kam, so wusste Krogmann zu berichten, in den Farben des Deutschen Vizemeisters EWE Baskets Oldenburg: „Da würdet Ihr im Publikum auch gut aussehen.“
Die eigens für die Truppenbetreuung abgestellte Leiterin der städtischen Öffentlichkeitsarbeit Jutta Hannawald hatte auch für die anschließende Rückfahrt gut vorgesorgt: Von den drei Flaschen „Alter Hullmanns“ haben zwei das Rheinland nie gesehen.
Die Bundesarbeitsministerin und der Oldenburger Oberbürgermeister wurden von den Närrischen Buben mit einem Weinpräsent der Stadt Sinzig überrascht.
Nahles und Krogmann durften sich über eine wahrhaft hohe Auszeichnung freuen: Die beiden Politiker erhielten den Jubiläumsorden der KG Närrische Buben.
Andrea Nahles und ihr Adjunctus Ingo Terschanski hatten sich für die Sinziger Karnevalisten ein abwechslungsreiches Beiprogramm einfallen lassen.
Aufmerksam verfolgte die Delegation aus Sinzig den Festakt im Rathaus.
