Von Energie bis Verkehr: Koblenz setzt Klimaschutz konsequent um
Energieverbrauch sinkt, Maßnahmen zur Klimaanpassung greifen

Koblenz. Die Klimaleitstelle im Büro des Oberbürgermeisters hat in Zusammenarbeit mit den Fachämtern der Stadtverwaltung den Sachstandsbericht 2024 zum Koblenzer Klimaschutzkonzept vorgestellt. Dazu gehört die Energie- und Treibhausgasbilanz mit Daten bis 2022. Die positive Entwicklung des Energieverbrauchs im Stadtgebiet setzte sich fort: Gegenüber dem Berichtsvorjahr sank der gesamte Verbrauch um knapp drei Prozent.
Alle beobachteten Sektoren – private Haushalte, Verwaltung, Industrie, Gewerbe und Handel – haben zu dieser Entwicklung beigetragen, mit Ausnahme des Verkehrssektors. Bei allen übrigen Sektoren liegt der Verbrauch niedriger als im Jahr 2021. Der Energieverbrauch im Verkehr stieg zwar seit dem pandemiebedingten Rückgang im Jahr 2020 wieder an, liegt aber weiterhin deutlich unter dem Vorpandemieniveau von 2019. Damit folgt auch dieser Bereich dem langfristigen Trend: Seit 2019 sank der Verbrauch im Verkehr um über sechs Prozent.
In den vergangenen Jahren führte die Verringerung des Energieverbrauchs in der Regel auch zu sinkenden Treibhausgasemissionen. Für den aktuellen Bericht trifft dies jedoch nicht zu. Grund hierfür sind externe Faktoren, auf die die Stadt Koblenz keinen Einfluss hat, etwa die verstärkte Kohleverstromung auf Bundesebene, die die Emissionsfaktoren für Strom und Gas deutlich ansteigen ließ.
Durch die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien ab 2023 und die Umrüstung auf klimafreundliche Wärmeerzeuger im Stadtgebiet wird sich die nächste Bilanzierung voraussichtlich deutlich positiver darstellen. Langfristig ist die Entwicklung jedoch positiv: Seit 2008 sanken die gesamten Emissionen um über 15 Prozent.
Der zweite Teil des Sachstandsberichts stellt die Maßnahmen der Stadt Koblenz zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel für das Jahr 2024 dar und gibt einen Ausblick auf 2025. „Die ausführlichen Maßnahmenbeschreibungen und die Verlinkungen auf weiterführende Informationen geben einen umfassenden Einblick in die erfolgreiche Arbeit der Stadtverwaltung“, erklärt Oberbürgermeister David Langner. „Der Sachstandsbericht ist damit ein wichtiges Instrument, um die Arbeit der Stadtverwaltung transparenter zu machen und die Koblenzerinnen und Koblenzer über die Aktivitäten der Stadt zu informieren.“
Von den insgesamt 87 Maßnahmen sind 17 übergreifend. Davon sind zwölf abgeschlossen, zwei teilweise abgeschlossen, eine in Umsetzung, eine in Planung und eine erwies sich als nicht umsetzbar. Die Maßnahmen für private Haushalte sowie für Industrie und Gewerbe sind vollständig abgeschlossen. Die 20 Maßnahmen der Stadtverwaltung sind ebenfalls größtenteils umgesetzt.
Im Bereich Verkehr sind von zwölf Maßnahmen die meisten abgeschlossen, drei befinden sich in Umsetzung. Zwei abgeschlossene Maßnahmen gelten als Daueraufgaben, wie etwa die jährliche Kampagne des Stadtradelns. Das größte Bündel bilden 22 Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel: 15 davon sind abgeschlossen, einige als Daueraufgabe ausgewiesen, etwa Informations- und Beratungsangebote für die Bevölkerung. Zwei Maßnahmen erwiesen sich als nicht durchführbar, wie Thermografierundgänge für naturnahe Gärten. Vier Maßnahmen befinden sich in Umsetzung, eine ist in Planung. BA