Die neue 3,7 Millionen Euro teure Rheinbrohler Kindertagesstätte St. Suitbert muss in einem Jahr fertig sein

Erster Spatenstich für „Speedbaustelle“

Erster Spatenstich für „Speedbaustelle“

Spaß hatten die Protagonisten des Rheinbrohler Kita Neubaus beim ersten Spatenstich. Fotos: HEP

Erster Spatenstich für „Speedbaustelle“

Seit 18 Monaten sind in diesem Containerdorf 90 Kinder der Kita St Suitbert untergebracht.

Rheinbrohl. Im Herzen von Rheinbrohl startete am Montag mit einem ersten Spatenstich eine „Speedbaustelle“. Denn der 3,7 Millionen Euro teure Kita-Ersatzbau St. Suitbert muss spätestens Mitte Juli 2022 bezugsfertig sein.

„Wir wollten eigentlich im November fertig sein, doch die Auflagen in den Förderbescheiden verlangen Juli. Das ist schon sehr sportlich“, erklärte beim ersten Spatenstich an der Hauptstraße 96 Bettina Sauer vom Bauamt der VG Bad Hönningen.

Zuvor hatten u.a. Zweckverbandsvorsteher Rainer W. Schmitz, Landrat Achim Hallerbach, VG-Bürgermeister Jan Ermtraud, Kita-Leiterin Sabrina Kopper und vom Neustadter Planungsbüro Christina Dittrich den ersten Spatenstich vollzogen.

Der war auf dem etwa 2800 Quadratmeter großen Grundstück, wo die katholische Kindertagesstätte St. Suitbert stand, die im April abgerissen wurde.

Zum Januar 2020 löste sich die katholische Kirche von ihrem Kindergarten St. Suitbert und die Einrichtung ging in kommunale Verantwortlichkeit über in den Kindergartenzweckverband Rheinbrohl/Bad Hönningen/Hammerstein.

Deren Vorsteher Rainer W. Schmitz blickte zurück: „Wir planten ursprünglich den Kindergarten zu sanieren und zu erweitern. Das Bistum wollte sich aber mit nur 35 Prozent an dem Bestand beteiligen, nicht aber an Neubau mit Küche, Mensa etc. Dann sagte die Gemeinde Rheinbrohl, wir beendigen die Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde und beauftragen den Zweckverband mit einem Neubau.“

Wegen Schimmelbefall musste das Gebäude im November 2019 geräumt werden und die vier Kitagruppen kamen in ein Containerdorf an der Dr.-Josef-Horbach-Straße neben dem Sportplatz.

„Wir haben uns dann um ein Grundstück bemüht und es geschafft, dieses hier von der Kirchengemeinde zu kaufen. Nach vielen Abstimmungsgesprächen haben wir im Oktober 2020 den Bauantrag eingereicht, bekamen im Februar die Genehmigung von der Kreisverwaltung und ließen im April diesen Jahres die alten Gebäude abreißen“, erläuterte Rainer W. Schmitz.

Da der zweigeschossige Neubau ein „Ersatzkindergarten“ ist, beklagt der Zweckverbandsvorsteher eine geringe Förderung: „Die Baukosten belaufen sich auf 3,7 Millionen Euro, nur die Neubauteile werden bezuschusst mit 450 000 Euro vom Land und 300 000 Euro vom Kreis Neuwied. Bleiben also 3 Millionen Euro beim Zweckverband, der die Kosten per Kind umlegt. So liegt die Hauptlast bei der Ortsgemeinde Rheinbrohl.“

Landrat Achim Hallerbach meint, dass die Rheinbrohler dem Kita-Neubau schon lange entgegenfieberten. „Wir hoffen, dass es im Zeitplan bleibt. Als Damoklesschwert hängt über uns die Materialbeschaffung. Wir brauchen einen Kindergarten in Rheinbrohl und das darf nicht scheitern, weil wir kein Holz für den Dachstuhl bekommen“, hob der Kreischef hervor.

Jan Ermtraud, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Bad Hönningen, freut sich, dass mit der neuen Kita wieder Leben mit ins Herz von Rheinbrohl kommt.

Derzeit werden im Containerdorf in vier Gruppen 90 Kinder betreut: „In der neuen Kita kommen noch zwei Krippengruppen also 20 Kinder hinzu“, erläutert Sabrina Kopper.

Wegen der geringen Grundstücksgröße muss die neue Kita zweigeschossig werden, sodass noch etwa 1400 Quadratmeter Freifläche bleiben.

Im Erdgeschoss des 1400 Quadratmeter großen Neubaus entstehen Mensa mit Küchenbereich, Bewegungsraum, Gruppenräume mit Wickelraum und Nebenräume. Ferner gibt es Matschschleuse, Outdoorraum, sanitäre Anlagen, Treppenhaus und das Büro der Leiterin und Hausmeister.

Im Obergeschoss befinden sich die Personalräume mit Büro und Besprechungsraum, vier Gruppen mit Nebenräume, Toiletten, Matschschleuse, Werkraum und Spielflur. Beheizt wird das Gebäude über eine Luftwärmepumpe und bietet Platz für 120 Kinder in sechs Gruppen.

Die Kita St. Suitbert, die von vielen Rheinbrohlern besucht wurde, hat eine eindrucksvolle Geschichte. Schon im Jahr 1912 wurde auf dem Gelände des ehemaligen Pfarrhauses die allererste „Kinderverwahranstalt“ im gesamten Kreis Neuwied gegründet und später in katholischer Kindergarten St. Suitbert umbenannt.

Im Jahre 1974 wechselte der katholische Kindergarten St. Suitbert in modernere Räumlichkeiten – direkt hinter das nun bereits abgerissene ehemalige Pfarrheim, im Ortskern von Rheinbrohl.

Und diese inzwischen fast 50 Jahre alten Räume mussten jetzt wieder abgerissen werden, damit hier die neue Kita entstehen kann.