Vor 370 Jahren erhielt die durch Graf Friedrich entstandene Siedlung Newen Wiedt von Kaiser Ferdinand III. Stadtrechte
Fast 100 Neuwieder feiern den Geburtstag ihrer Stadt

Neuwied. Im Sumpf gestanden hätten die fast 100 Festgäste im Jahre 1653, wenn sie damals im Bereich der heutigen Goethe-Anlagen zu einer Feier gekommen wären. Denn Neuwied entstand vor mehr als 370 Jahren auf einem toten Rheinarm, der noch nicht ganz ausgetrocknet war. Dies und noch viel mehr erzählte Neuwieds Oberbürgermeister Jan Einig bei der von der Stadt organisierten gemütlichen Geburtstagsfeier in den Goethe-Anlagen.
Weil der Stammsitz der Grafen zu Wied, die Burg Altwied, nach 500 Jahren baufällig wurde, ließ Graf Friedrich III. zu Wied im sumpfigen Langendorfer Feld ein Schloss bauen. Ringsum entstanden die Siedlungen „Newen Wiedt“. Da die Bürger aber nicht in ein Sumpfgebiet ziehen wollten, lockte der Graf sie mit Freiheiten: Religionsfreiheit, Persönliche und Dienstfreiheit, niedere Gerichtsbarkeit bekam ein Magistrat und halbe Verbrauchssteuern auf Wein und Bier.
Und weil dadurch „Newen Wiedt“ gewachsen war, verlieh der deutsch-römische Kaiser Ferdinand III. der Siedlung am 26. August 1653 die Stadtrechte, also das Gründungsdatum der Stadt Neuwied.
Rückblick in die Geschichte
Der Oberbürgermeister ging aber auch auf die weitere Entwicklung der Stadt Neuwied und seiner prominenten Bürger ein. Er nannte den Kunsttischler David Röntgen, Hofuhrmacher Peter Kinzing, Forscher Prinz Maximilian zu Wied und natürlich Friedrich Wilhelm Raiffeisen.
Jan Einig lobte ferner den Deichbau (1928 bis 1931), den Bürgermeister Robert Krups initiiert hatte. Aber auch die 1970 durch Eingemeindung von zwölf umliegenden Orten entstandene große Stadt Neuwied gehörte zum Rückblick des Oberbürgermeisters.
Während er auf der für den creole Sommer aufgebauten Bühne sprach, ließen es sich die Zuhörer auf den Festzeltgarnituren mit Speis und Trank gut gehen.
Und wo kam das Frühstück her? „Die 47 vorbestellten Frühstückspakete hatte die Bäckerei Preißing zusammengestellt und heute Morgen geliefert“, erklärte Veranstaltungsleiterin Melina Manns gegenüber BLICK aktuell. Sie ist bei der Stadt Veranstaltungskauffrau im Stadtmarketing und hat mit ihrem Team noch frühmorgens dekoriert und weitere Sitzgelegenheiten aufgebaut.
Feiern in entspannter Atmosphäre
„Es sind mehr Leute gekommen als erwartet, das Wetter ist ja auch super“, freute sich Melina Manns. Die Gäste durften aber auch ihr eigenes Picknick-Körbchen und auch Getränke mitbringen, denn es ging ziemlich locker zu bei dieser Geburtstagsfeier.
Die wurde musikalisch gestaltet von der Band „Manôs“ aus Bendorf, bei der Klaus Mäurer und Dieter Wüster-Lindenau einen Mix von Flamenco über Rock bis hin zum Jazz boten.
War’s das jetzt mit der Neuwieder Geburtstagsfeier? „Ja, es ist die einzige. Bei einem runden wie dem 400. muss man natürlich anders feiern“, sagte Oberbürgermeister Jan Einig gegenüber BLICK aktuell und fuhf fort: „Das hier bietet einfach einen schönen Rahmen und deshalb haben wir uns dazu entschlossen. Die Idee entstand durch Gespräche mit unserem Marketingteam und mir“, erläuterte der Neuwieder Stadtchef zu der besonderen „Frühstücks-Geburtstagsfeier“.
HEP

Das Duo Manos mit Klaus Mäurer links und Dieter Wüster Lindenau sorgte für die passende Musik