Denn: Flutbetroffene Winzerbetriebe gelten nicht als gemeinnützig
Flutwein: Spenden kommen nicht bei Ahr-Winzern an
Kreis Ahrweiler. „Unser schlimmster Jahrgang“ - so wird der Wein in den schlammverschmierten Flaschen von den flutbetroffenen Ahrwinzern oft genannt. Doch der „schlimme Jahrgang“ schuf auch viel Gutes. Mit der Spendenaktion Flutwein, bei der Unterstützerinnen und Unterstützer auf der Crowdfunding-Plattfrom „Startnext“ als Dankeschön für ihre Spende schlammverschmierte Weinflaschen erhalten haben, wurden Gelder in Millionenhöhe zu Gunsten der Winzer gesammelt. Knapp 175.000 Flaschen wurden in die ganze Welt verschickt und generierten ein Spendenaufkommen von rund 4,5 Millionen Euro.
Das Geld liegt nun auf dem Konto eines gemeinnützigen Vereins. Und so wie es derzeit aussieht, bleibt es da auch. Denn an die Weinbetriebe wurde bis auf Soforthilfen in Höhe von maximal 5000 Euro, die an Privatpersonen ausgezahlt werden dürfen, noch kein Cent der Spenden weitergeleitet.
Der Grund: Winzerbetriebe sind Unternehmen und keine gemeinnützigen Organisationen. Deshalb dürfen sie auch keine Spenden annehmen.
Einer der Initiatoren der Flutwein-Aktion ist Peter Kriechel und gleichzeitig betroffener Winzer aus Walporzheim. „Die Winzer dürfen die Spenden nur annehmen, insofern sie den privaten, aber nicht den betrieblichen Schaden betreffen“, erklärt er. Das schreibt der Katastrophenerlass der Landesregierung des Landes Rheinland-Pfalz vor. Und selbst wenn die Spenden direkt zu Gunsten der Betriebe verwendet werden könnten, würden die bei ohnehin nicht reichen. „Die Schäden bei den Winzern belaufen sich auf mindestens 300 Millionen Euro. So glichen die 4,5 Millionen Euro eher einem „Tropfen auf den heißen Stein“, wie Kriechel sagt.
Durch einige Unklarheiten könnte der Tropfen noch kleiner und der Stein noch heißer ausfallen, wissen die Initiatoren. Denn der Versand der schlammverschmierten - und somit für den Verkauf unbrauchbaren - Weinflaschen als Dankeschön könnte als Verkauf im eigentliche Sinne gewertet werden. Wäre letzteres der Fall, müssen die Spendengelder noch zusätzlich versteuert werden.
In der Folge käme noch weniger Geld bei den betroffenen Winzern an, die mitunter ihre vollständige Existenzgrundlage verloren haben. „Das wäre dann ein Super-GAU“, sagt Daniel Koller, der die Initiative Flutwein gemeinsam mit Peter Kriechel und der örtlichen Gastronomen Linda Kleber ins Leben gerufen hat. „Wir sehen uns den Betroffenen und den Unterstützerinnen und Unterstützern gegenüber in der Verantwortung die Sachverhalte schnell, aber vor allem auch für potentielle zukünftige Katastrophen, langfristig zu klären.“
Bund und Land haben der Region „schnelle und unbürokratische Hilfe“ versprochen. Koller und Kriechel fordern die Erfüllung dieser Versprechen und die Überarbeitung des Spendenrechts. Gemeinsam mit dem Gemeinnützigkeits-Experten und Vorsitzenden der „German Fundraising Association“ haben sich die Initiatoren daher sowohl an die Landesregierung RLP als auch an das Bundesfinanzministerium gewandt. ROB
@Michael R.Genn, etc.pp/ Eine einfache Antwort hätte es auch getan, aber Sie meinen ja, das Sie "persönlich" werden müssen. Ein Schwachpunkt! Im Übrigen, wo Sie es erwähnen habe ich die Sendung seinerzeit gesehen. Das war vor der Wahl. Und natürlich hält Herr Scholz seine Versprechen, er ist ja geübt im Drumherum. Und natürlich Frau Dreyer auch, die fast die gleiche Krankheit hat wie ich, daher kam sie auch nicht malochen. Sie muss aber nicht selber lesen, sie wird informiert. Merkels große Worte und all die vielen Menschen, denen "direkte" und "schnelle" Hilfe versprochen wurde, die warten heute noch darauf. Bürokratie steht an oberster Stelle. Und wenn von den Einnahmen Steuern bezahlt werden müssen, ist das auch OK. Da kann die Finanzbehörde sicher einiges nachlassen. Dennoch hätten die Winzer sich erkundigen können, eben notfalls in Berlin. Ihren Appell an Scholz habe ich auch gelesen.Sicher war er Inkognito bei Ihnen, wie Sie es gewünscht haben. Den Winzern viel Glück und Erfolg.
Zum Kommentar der Vorgängerin: in einer solchen Situation soll schnelle Hilfe dank einer guten Idee greifen, keine schwer komplizierten Gespräche mit dem Finanzamt, das, werte Frau Friedrich auch nicht greifbar war mangels fehlender, quasi weggespülter Infrastruktur. So gibt es die "Belesenen" und die MALOCHER die anstatt in Zeitungen zu Gaffen..lieber Fakten schaffen. Zudem ist hier Grundlage ein durch die Landesregierung RLP gefasster Beschluss. Seien Sie versichert, wir als AHRTAL-HILFE-AHAUS haben die Landesregierung RLP, die zuständige Finanzbehörde und Berlin bereits eingeschaltet und um Stellungnahme gebeten. Herr Scholz hatte mir persönlich in der ARD jegliche Unterstützung zugesagt. Wir bleiben dran. Michael Robert Genn Ahrtalhilfe Ahaus
Das hätte man auch selber wissen können und beim Finanzamt vorher nachfragen. Davon abgesehen hat diese Nachricht schon vor einiger Zeit in einigen andern Zeitschriften gestanden, so die RP, die BLÖD. General-Anzeiger Bonn und noch ein paar.
Die Frage ist ja, was bekommen die Winzer vom Staat als Entschädigung ?
Man gönnt jedem das Geld, das eingenommen wird- und dann so was. Bitte nachberichten !