Netzwerktreffen des RRT Koblenz
Fokus auf Gewalt in engen Beziehungen und Täterarbeit
Koblenz. Kürzlich versammelten sich im Jugend- und Bürgerzentrum Karthause Fachleute aus unterschiedlichen Bereichen für das jährliche Netzwerktreffen des Regionalen Runden Tisches (RRT) gegen Gewalt in engen sozialen Beziehungen Koblenz. Unter den Teilnehmenden waren Vertreter der Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendämter und diversen Beratungsstellen der Region. Die Stimmung war ernst, da die aktuelle Sachlage beunruhigend ist: Zahlen von Fällen und Beratungsnachfragen steigen, während die personellen Kapazitäten und Psychotherapieplätze fehlen.
Im Mittelpunkt stand die Aufklärung über Täterarbeit. Zwei fundierte Vorträge wurden in diesem Kontext gehalten: Annette Pook von „Contra Häusliche Gewalt Koblenz“ und Ralf Kohlhaas, der die Koordinierungsstelle der Täterarbeitseinrichtungen in Rheinland-Pfalz leitet, gingen auf Tätertypologien und Täterstrategien ein. Ihre Botschaft war klar: Erfolg in der Täterarbeit setzt den Willen zur Verhaltensveränderung voraus. Ergänzend dazu beleuchtete Roland Hertel vom Interventionszentrum gegen häusliche Gewalt Südpfalz die Thematik des Stalkings und seine rechtlichen Konsequenzen, die oft unterschätzt werden.
Das Echo auf die Veranstaltung war durchweg positiv. Die Möglichkeit, Fragen zu klären und Erfahrungen mit anderen Netzwerkmitgliedern auszutauschen, gab wertvolle Impulse für die zukünftige Arbeit. Auch Ideen und Vorschläge für kommende Netzwerktreffen wurden gesammelt und werden von den Organisatoren berücksichtigt. BA
