Konstruktives Gespräch zwischen gewerblichen Motorsportlern und Naturschutzbehörde
Gemeinsam auf die Natur Rücksicht nehmen
Gemeinsames Fazit: Unerlaubte Touren in Schutzgebieten sind inakzeptabel
Kreis MYK. Nachdem es in der Vergangenheit immer wieder zu unerlaubten Touren von Quadfahrern im Elztal innerhalb des Landschaftsschutzgebietes gekommen war, haben Naturschutz- und Untere Wasserschutzbehörde der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz jüngst bekannte gewerbliche sowie in Vereinen organisierte Motorsportler zu einem Gedankenaustausch eingeladen. „Die gewerblichen Anbieter aus dem örtlichen Umfeld, die hier leben und arbeiten, sind unserer Einladung dankenswerterweise gefolgt. Die Quintessenz des Gesprächs fiel erfreulich aus: Will man vor Ort und auf Dauer in Ruhe und zufrieden leben und arbeiten, ist dies nur möglich, wenn man sich an Regeln hält und auf die Bewohner der betroffenen Ortschaften sowie die Natur Rücksicht nimmt“, berichtet Tanja Stromberg, Referatsleiterin der Unteren Naturschutz- und Wasserbehörde.
Darüber hinaus gibt es leider aber auch Fahrer und Tourenanbieter, die sich nicht regelkonform verhalten. Einzeln oder in Gruppen fahren diese mit ihren Kraftfahrzeugen dabei nicht nur widerrechtlich auf nur für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr freigegebenen Strecken, sondern auch abseits der Waldwege und sogar durch das Bachbett der Elz. „Diese Fahrer sind kaum zu identifizieren. Sie nutzen diese Tatsache und beschädigen durch ihr rücksichtsloses Verhalten nicht nur das Gesamtimage aller motorisierter Freizeitsportfans und damit einer ganzen Branche, sondern richten häufig auch Schäden an Flora und Fauna an“, resümiert Stromberg das Gespräch im Kreishaus.
Aus diesem Grund appelliert die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz, die Anfang des Jahres Mithilfe zusätzlicher Beschilderung noch einmal verstärkt auf das Landschaftsschutzgebiet im Elztal aufmerksam gemacht hat, ausdrücklich an alle Menschen, die ihre Freizeit in diesem Gebiet verbringen: Es gilt die schützenswerte Tier- und Pflanzenwelt zu achten und Hinweis- und Verbotsschildern Folge zu leisten.
Deshalb ist das Elztalso schützenswert
Der Elzbach ist ein gesetzlich geschütztes Biotop und Lebensraum für zahlreiche Arten, wie zum Beispiel Mikroorganismen, Krebse und Fische. Neben Bachforelle, Mühlkoppe und Döbel lebt und laicht im Elzbach auch der Lachs. Seit 1994 werden dort im Rahmen des internationalen Wiederansiedlungsprojektes „Lachs 2020“ regelmäßig junge Lachse im Auftrag des Landes Rheinland-Pfalz ausgesetzt.
Flora und Fauna im gesamten Elztal profitieren von der naturbelassenen und in der Regel störungsarmen Lage. Die dort heimischen Eisvögel, Schwarzspechte, Schwarzstörche, aber auch Wildkatzen und Uhus sind allesamt Tierarten, die ebensolche störungsarme Waldgebiete benötigen. Das gilt auch für die vielen Orchideenarten im Tal.
Wie wertvoll und schützenswert das Gebiet ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass es europäischen Schutzstatus genießt: Das Vogelschutzgebiet „Mittel- und Untermosel“, das Fauna-Flora-Habitat „Moselhänge und Nebentäler der unteren Mosel“ sowie das Landschaftsschutzgebiet „Moselgebiet zwischen Schweich bis Koblenz“ sind dort verortet.
Pressemitteilung
Kreis Mayen-Koblen