Garten- und Blumenschmuck-Wettbewerb des Obst- und Gartenbau-Vereins Mülheim 1912 e.V.
Grüne Oasen als Ersatz-Urlaubsziele
Wettbewerb feiert ein kleines Jubiläum: Zum fünften Mal waren Besitzer sehenswerter Garten- und Blumenanlagen zur Teilnahme aufgerufen
Mülheim-Kärlich. Eigentlich war er nur eine Sonder-Aktion des Vereins anlässlich seines 100-jährigen Bestehens im Jahr 2012. Aufgrund der vielen positiven Rückmeldungen ist der Garten- und Blumenschmuck-Wettbewerb zwischenzeitlich eine Veranstaltung geworden, die im zweijährigen Rhythmus durchgeführt wird. In diesem Jahr feiert der Wettbewerb, der auch von der Stadt Mülheim-Kärlich unterstützt wird, ein kleines Jubiläum: Zum fünften Mal waren die Besitzer von sehenswerten Garten- und Blumenanlagen zur Teilnahme aufgerufen. Am vergangenem Samstag war die Bewertungskommission des Vereins mehrere Stunden im Stadtgebiet unterwegs, um anhand eines Punktesystems die schönsten Gärten zu bewerten. Thomas Schneider, seines Zeichens 1. Vorsitzender des 1912 gegründeten Traditionsvereins, und seine Vorstandsmitglieder waren über die hohe Anzahl von Teilnehmern erfreut. Insgesamt 15 Gärten wurden von einem fünfköpfigen Gremium besichtigt und beurteilt. Besonders stark vertreten war in diesem Jahr der Stadtteil Kärlich. Aber auch in Mülheim erlebte die Fach-Jury einige positive Überraschungen, während aus den Stadtteilen Urmitz-Bahnhof und Depot leider keine Teilnehmer zu verzeichnen waren.
Beurteilung in zwei Kategorien
Beurteilt wurden die angemeldeten Gärten in zwei Kategorien: Traditionelle Gärten bzw. Vorgärten sowie kleinere Anlagen. Zu letzteren gehörten insbesondere Fensterbänke, Kübel, Balkone und Terrassen.
Auf drei Kriterien legte die Fachjury besonderen Wert: Erstens auf Planung und Gestaltung, zweitens auf die Sauberkeit und den Pflegezustand und drittens den Gesamteindruck.
Die weitaus überwiegende Anzahl der Teilnehmer hatte Ziergärten angemeldet.
Seit einigen Jahren ist festzustellen, dass die Anzahl von Nutzgärten stark rückläufig ist. Entgegen diesem Trend wurde jedoch im Stadtteil Mülheim ein Garten besichtigt, von welchem die Jury besonders beeindruckt war: Unzählige Gemüsesorten, Streuobstbäume, Beerensträucher (Brombeeren und Himbeeren) und eine ungewöhnlich große Anzahl von unterschiedlichsten Tomatensorten waren dort anzufinden. Nicht nur diese Anlage im Ortskern von Mülheim war beeindruckend groß: Auch bei anderen Gärten müssen die Hobby-Gärtner viel Zeit investieren. So verwunderte auch nicht, dass viele Teilnehmer des Wettbewerbs mitteilten, in diesem Jahr gar nicht bzw. erst zu einem späteren Zeitpunkt in Urlaub zu fahren, da die Pflanzen im Hochsommer mit Wasser versorgt werden möchten. Die wunderschönen Anlagen entschädigen zweifelsfrei für diesen Verzicht.
Nistkästen und Insektenhotels unterstützen Artenvielfalt
Gern gesehen von der Jury waren Nistkästen und Insektenhotels. „Die Artenvielfalt bei Pflanzen kommt auch der Tierwelt zugute“, betonte Gärtnermeister Andreas Anheier. Glücklicherweise ist auch die breite Öffentlichkeit auf die Bedeutung der Bienen aufmerksam geworden. Dass Schottergärten von der Fachjury nicht gern gesehen werden, versteht sich daher von selbst, wenngleich man natürlich Verständnis dafür hat, dass viele Mitbürger ihre Gärten möglichst pflegeleicht anlegen. „Es gibt bessere Lösungen als Stein- und Schottergärten. Jeder, der schon mal auf den Knien Laub auf den spitzen Steinen eingesammelt hat, sollte über Alternativen nachdenken“, so Thomas Schneider als 1. Vorsitzender des Vereins.
Fachjury gibt kompetente Ratschläge
Viele der stolzen Gartenbesitzer nutzten den Besuch der Fachjury auch dazu, um Fragen an die Experten zu richten. Gerne erteilten diese die gewünschten Auskünfte zu besonderen Problemen. Insofern hat sich für die Hobby-Gärtner die Teilnahme am Wettbewerb doppelt gelohnt – ganz gleich, welche Platzierung sie letztlich belegen werden. Die Bekanntgabe der Sieger des diesjährigen Blumen- und Gartenschmuck-Wettbewerbs erfolgt traditionell erst im Rahmen der nächsten Mitgliederversammlung des Vereins.
Die beiden Gärtner-Meister Thomas Schneider (l.) und Andreas Anheier (r.) gehören seit vielen Jahren zur Bewertungs- Kommission des Garten- und Blumenschmuck-Wettbewerbs. Fotos: KH
Die Bewertungskommission war einen ganzen Nachmittag im Stadtgebiet von Mülheim-Kärlich unterwegs.
Auch kleine Details können Fensterbänke oder Terrassen mit Pflanzen optisch aufwerten.
